Bernd Alois Zimmermann
– „Die Soldaten“ –
2012 in Salzburg
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der populäre Musikmarkt in der
Bundesrepublik Deutschland zunächst vor allem von englischsprachigen
Künstlern (Rock, Soul) bestimmt, mit deutschen Texten waren in den
1950er- bis 70er-Jahren Künstler wie Freddy Quinn, Nana Mouskouri, Roy
Black und Udo Jürgens erfolgreich. Anfang der 1980er-Jahre hielt mit der
Neuen Deutschen Welle und Titeln wie „Hurra, hurra, die Schule brennt“
(Extrabreit, 1981) und „99 Luftballons (Nena, 1983) die deutsche Sprache
verstärkt Einzug in die Rock- und Popszene. Damit wurde ein Trend
begründet, der bis heute anhält.
Auch in der DDR entwickelte sich nach dem Krieg eine ausgeprägte
Schlagerszene. Die Beat- und Rockmusik galt jedoch bis in die späten
1960er-Jahre als Unkultur. In den 1970er- und 1980er-Jahren feierte sie
dann mit Gruppen wie den Puhdys und Karat Triumphe.
Literatur
Vom Minnesang zur Popliteratur
Über Jahrhunderte widmeten sich die Autoren vor allem dem
Thema Ritterlichkeit. Später stand die Literatur meist im Zeichen
gesellschaft-licher Entwicklungen und politischer Ereignisse – bis
hin zur gesamtdeutschen Literatur.
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Hildebrandslied
Dieses germanische Heldenlied schildert die feindliche Begegnung
zwischen Hadubrand und seinem totgeglaubten Vater Hildebrand in einer Schlacht.
Mittelalter
Mit dem Zerfall des Römischen Reiches wurde der Weg frei für die
nationalen Kulturen. Die ersten Dokumente althochdeutscher Literatur (z.
B. das „Hildebrandslied“) datieren auf die Zeit um 800, die Regierungszeit
Kaiser Karls des Großen. Mit der Evangelienharmonie des Otfried von
Weißenburg (um 865) wurde erstmals der Endreim eingeführt.
Sosehr das Mittelalter von Christentum und Kirche geprägt war, so
auffällig ist die Dominanz ritterlichen Lebens und Denkens in der
Literatur. Zwei Gattungen priesen in mittelhochdeutscher Sprache das
ritterliche Ideal, das sich dem Dienst für den Herren, die Kirche und die
Hohe Frau verschreibt.
Steckbrief
Oswald von Wolkenstein
Er war der letzte große Minnesänger und sein abenteuerliches Leben ist erstaunlich gut
überliefert. Oswald von Wolkenstein (ca. 1376–1445), in Südtirol aufgewachsen, reiste als
Diplomat im Auftrag Kaiser Sigismunds I. durch Europa, von Portugal bis ins Baltikum.
Als Sänger beherrschte er die ganze Palette vom zarten Marienlied bis zum vulgären
Trinklied. Vorausschauend sorgte er dafür, dass seine Kompositionen aufbewahrt wurden.
Minnelyrik
Die Minnelyrik folgt einem festen Schema: Der Ritter richtet seinen
Gesang an die adelige Dame und hofft – oft jedoch vergeblich – auf
Erhörung. Walther von der Vogelweide (ca.1170–ca.1230), als fahrender
Sänger im Dienst der Adelshöfe unterwegs, wurde schon zu Lebzeiten als
hervorragender Minnesänger gepriesen. In mehr als 70 überlieferten
Minneliedern entwickelte er das vorgegebene Bild von der unnahbaren
Herrin zur liebenden Frau weiter
Heldenepos
Die höfischen Epen verknüpfen germanische Heldensagen, christliche
Legenden und ritterliche Abenteuer zu einem Panorama mittelalterlichen
Lebens. Die Geschichte der Artusritter und des Heiligen Grals steht im
Mittelpunkt des „Parzival“ (25 000 Verse) von Wolfram von Eschenbach,
während Gottfried von Straßburg in „Tristan“ (20 000 Verse) mit großer
sprachlicher Hingabe die tragische Liebesgeschichte von Tristan und
Isolde beschreibt. Zum Nationalepos der Deutschen wurde das anonym
verfasste Nibelungenlied (um 1200) mit den zentralen Frauenfiguren
Kriemhild und Brunhild sowie dem Helden Siegfried. Im 19. Jh. erlebten
die Epen des Mittelalters eine intensive Wiederentdeckung.
Humanismus
Für den Übergang zu Humanismus und Renaissance bereitete in Italien
das Dreigestirn aus Dante („Die göttliche Komödie“, 1312–21), Boccaccio
(„Das Decamerone“, 1353) und Petrarca („Canzoniere“, 1336–74) den
Weg. Deutsche Dichter folgten nur zögerlich, so Johannes Tepl (um 1350–
1414) mit seinem „Ackermann aus Böhmen“ (um 1400), einem
Streitgespräch des Ackermanns mit dem Tod über den Verlust der
geliebten Ehefrau.
In der zweiten Hälfte des 15. Jh. nahm die literarische Produktion
deutlich zu. Mit seiner Verssatire „Das Narrenschiff“ (Basel, 1494)
verfasste Sebastian Brant (um 1457–1521) das erfolgreichste Buch der
vorreformatorischen Zeit. In Nürnberg machte sich Hans Sachs (1494 bis
1576) mit seinen Fastnachtsspielen ei nen Namen. Unter den
Volksbüchern gewann die „Historia des D. Johann Fausten“ (1597) große
Popularität und wirkte bis zu Goethes „Faust“ und Thomas Manns
„Doktor Faustus“ nach.
Martin Luthers Bibelübersetzung
Sie war nicht die erste, aber die entscheidende deutsche Bibelübersetzung.
Als „Junker Jörg“ incognito auf der Wartburg, begann Martin Luther 1521 mit
der Übersetzung des Neuen Testaments, um den Anhängern der neuen
Glaubensrichtung, den Protestanten, einen Bibeltext in der Volkssprache zu
geben. Luthers Fähigkeit, dem Volk „aufs Maul zu schauen“, und sein Gespür
für die deutsche Sprache schufen Formulierungen, die bis heute allen
Modernisierungen widerstanden haben.
Barock
Die Literatur des 17. Jh. stand ganz im Zeichen des Dreißigjährigen
Krieges, der neben den Glaubenskämpfen Verwüstung, Pest und Tod über
Deutschland brachte. Die Vergänglichkeit des Lebens wurde als zentrales
Thema in monumentalen Dramen behandelt, die jedoch im Schatten der
zeitgleichen Werke Shakespeares und Molières nur kurzzeitig Interesse
fanden. Auch die Lyrik des Barocks bleibt in ihrer überladenen Rhetorik
für die heutige Zeit schwer zugänglich. Als herausragendes Beispiel des
barocken Schelmenromans schildert Hans Jakob von Grimmelshausens
(um 1622–76) Simplicius Simplicissimus“ (1668) mit überreicher Fantasie
und derbem Sprachwitz das abenteuerliche Leben seines Antihelden
zwischen Liebe, Krieg und Reisen bis ans Ende der Welt.
Im Lutherzimmer in der Wartburg bei Eisenach verfasste
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