Kapitell
Kopfstück einer Säule oder eines Pfeilers, auf dem die Last z. B. der Decke
oder des Gewölbes aufliegt
Beispiele gotischer Bauwerke
Von der Baukunst der Gotik zeugen heute noch viele Sakralgebäude. Die
früheste gotische Kirche war der Neubau von St. Dénis in Frankreich (um
1140). Bekannte gotische Bauwerke in Deutschland sind das Ulmer
Münster, das Freiburger Münster und der Kölner Dom. Eine Sonderform
war die in Norddeutschland verbreitete „Backsteingotik“ (Holstentor in
Lübeck).
SCHLAGZEILE
Grundstein für Magedburger Dom gelegt
Nachdem ein Brand den romanischen Vorgängerbau des Magdeburger Doms
zerstört hatte, ließ der Erzbischof von Magdeburg die Kirche in gotischem Stil
wiedererrichten. Der Grundstein für dieses Musterbeispiel gotischen Baustils
wurde 1207 gelegt.
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Barock
Aus dem portugiesischen Wort für Perlen, die nicht ganz kugelrund waren
(barocco), entwickelten sich im Französischen (baroque), Italienischen (barocco) und
Deutschen (barock) Entsprechungen mit der Bedeutung „absonderlich“. Im 19. Jh. wurde
„Barock“ zur Bezeichnung des Baustils des 17. und 18. Jh., also eines Stils, der nicht den
Regeln entsprach.
Renaissance
Von Italien ausgehend, beeinflusste der Geist der Antike im 15. und 16. Jh.
auch die Baukunst in Deutschland.
Sehnsucht nach Altem und Neuem
Die Renaissance (Wiedergeburt) entstand in den reichen Stadtstaaten
Italiens. Eine Führungsrolle spielte das wirtschaftlich prosperierende
Florenz. Künstler, Gelehrte und Baumeister trugen zum Glanz der
Epoche bei, die sich einerseits die Wiederbelebung der Errungenschaften
der alten Griechen und Römer auf die Fahnen schrieb, zum anderen aber
auch nach neuen Ufern und neuen Horizonten suchte.
Architektur der Renaissance
In der Baukunst der Renaissance strebten die Architekten danach, die
antiken Ideale der Schönheit, der Proportionierung und der Klarheit zum
Ausdruck zu bringen. Diesem Zweck dienten vor allem die Säulen und
ionische, dorische oder korinthische Kapitelle, mit denen die Fassaden
der Gebäude versehen wurden. Darüber hinaus bestand eine Vorliebe für
mit Arkaden versehene Höfe. Im Übergang zum Barock nahm die
Renaissance-Architektur Züge des Manierismus an. An die Stelle des
Strebens nach Harmonie trat nun die Freude an verspielt-kapriziösen
Formen.
Renaissance-Bauten in Deutschland
Eines der frühesten und bekanntesten Renaissancegebäude in
Deutschland ist Schloss Güstrow, erbaut ab 1558 für Herzog Ulrich zu
Mecklenburg von den Baumeistern Franz Parr und Philipp Brandin.
Zwischen 1568 und 1571 entstand mit dem Antiquarium in der Münchener
Residenz der größte profane Renaissancesaal nördlich der Alpen. Ein
herausragendes Dokument deutscher Renaissancearchitektur ist ferner
der Ottheinrichsbau im Heidelberger Schloss, erbaut nach 1556 von Hans
Engelhardt und Caspar Vischer.
Barock
Zwischen 1600 und etwa 1750 herrschte in weiten Teilen Europa der
Barock vor. Seine prägenden Merkmale in der Architektur waren üppige
Prachtentfaltung und überladen wirkende Stilelemente.
Vorbild Frankreich
Seinen Ausgang nahm das Barock als Bauform von Italien. Wesentliche
Impulse für deutsche Baumeister gingen jedoch von den französischen
Barockschlössern aus. Versailles wurde von den Architekten des
„Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. (1638–1715) als Symbol der Herrschaftsform
des Absolutismus gestaltet. Geometrisch angelegte Gärten und
Parkanlagen, die mit den Schlössern ein einheitliches Ensemble bildeten,
sollten von der Zähmung der Natur zeugen. Orangerien und Pavillons
waren Ausdruck der feudalen Hofkultur. In den folgenden Jahrzehnten
imitierten viele deutsche Fürsten in ihren Schlössern die barocke
Herrschaftsarchitektur Frankreichs.
Stilelemente des Barock
Die Baukunst des Barocks löste sich von den strengen Formen der
Renaissance und bevorzugte stattdessen lockere, geschwungene
Elemente der Gestaltung mit Kuppeln und Säulen. Giebel und Fenster
waren mit reichen Ornamenten versehen. Hinzu kamen als
Charakteristika zentrale Innenhöfe und repräsentative Treppenhäuser. Im
Innern waren die Schlösser mit farbigen Deckengemälden, Fresken und
Skulpturen ausgestattet. Ein Zentrum wie Paris in Frankreich, in dem
künstlerische Standards formuliert wurden, gab es im sonstigen Nord-
und Mitteleuropa nicht.
Klöster und Wallfahrtskirchen
Auch bei den Sakralbauten setzten sich barocke Elemente durch. Großen
Wert legten die Architekten dabei auf Lichteffekte. Wie die Profanbauten,
so wiesen auch die Kirchen einen reichen Innenschmuck auf, der den
Wohlstand und die Bedeutung der Kirche demonstrieren sollte.
Besondere Bedeutung erlangte das bayerische Barock. Zu seinen
herausragenden Werken gehören die St. Johann-Nepomuk-Kirche in
München (Asamkirche), Kloster Weltenburg, Kloster Ettal und die
Benediktinerkirche in Ottobeuren. In Sachsen repräsentiert die Dresdner
Frauenkirche, erbaut nach Entwürfen von George Bähr zwischen 1726
und 1743, den typisch spätbarocken Baustil.
Bedeutende deutsche Barockschlösser
Ort
Auftraggeber
Bayreuth
Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth
Bruchsal
Damian Hugo Philipp Reichsgraf von Schönborn-Buchheim,
Fürstbischof von Speyer
Karlsruhe
Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach
Ludwigsburg
Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg
Mannheim
Kurfürst Karl III. Philipp von der Pfalz
Nymphenburg
Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern
Potsdam
König Friedrich II. in Preußen
Rastatt
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden
Stuttgart
Herzog Carl Eugen von Württemberg
Würzburg
Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn
Das prächtige, 66 m lange
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