Fragen zum Text:
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Wann wurde Heinrich Zille geboren?
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Wann wurde er Schȕhler eines alten Professors?
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Was erlernte Zille bei ihm?
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Was zeichnete Zille?
Die bildende Kunst Usbekistans
1.
Die Felsenzeichnungen
2.
Die Bronzezeit
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3.
Die frühmittelalterliche Darstellungen
4.
Belege für die Blüte der mittelalterlichen monumentalen Architektur
5.
Der Niedergang
6.
Die Tafelmalerei
7.
Eine bedeutende Periode in der Kunst Usbekistans
8.
der Stil des sozialistischen Realismus
9.
Die moderne Malerei Usbekistans
Die bildende Kunst hat in Usbekistan eine uralte Tradition, die viele
Jahrhunderte in der Geschichte zurückreicht. Auf dem Territorium des Landes
wurden Felsenzeichnungen (in Saraut-sai u.a.) gefunden, die der Urgeschichte
zuzuordnen sind. Sie zeigen Jagdszenen, Tiere, Menschen. Von alters her wurden
aus Ton Gottheiten und Kultwesen geformt. Die Werke der antiken Kunst
verwenden eine komplexe Semantik ornamentischen, anthropomorphen und
zoomorphen Charakters. Darin widerspiegelt sich ein eigentümliches
künstlerisches Weltbild, wie es in der Vorstellung der orientalischen Menschen
von der Welt entstanden ist. Die Existenz verschiedener Religionen und Kulte,
darunter des Zoroastrismus, hatte entscheidenden Einfluss auf die Herausbildung
der zentralasiatischen Mentalität.
In der Bronzezeit existierte auf dem Gebiet Usbekistans eine hoch entwickelte
bildende Kunst, was durch den Amudarja-Schatz belegt wird, der heute im
Britischen Nationalmuseum aufbewahrt wird.
In der Antike erblühten die Architektur, die Bildhauerei, die Goldschmiedekunst,
die Kleinplastik und die monumentale Malerei (Airtam, Chaltschajan, Dalversin-
tepe, Fajas-tepe u.a.).
Die frühmittelalterlichen Darstellungen in Afrosiab, Varachschi, Balalyk-tepe und
anderen Architekturdenkmälern sind Meisterwerke der monumentalen Malerei
Mittelasiens.
Belege für die Blüte der mittelalterlichen monumentalen Architektur sind die
Baudenkmäler in Buchara, Samarkand, Termes und Schachrisabs.
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Die Miniaturmalerei Mittelasiens erlebte ihre Blüte im 15. und 16. Jahrhundert.
Berühmt sind die Meister der Miniaturmalerei der Schulen von Buchara und
Samarkand Muchammad-Murad Samarkandi und Machmud Musachchib sowie der
geniale Meister der Gerat-Schule Kamaliddin Bechsod.
Vom 17. bis in das 19. Jahrhundert gab es einen starken Niedergang in der
künstlerischen Kultur der Region. Die Darstellung, vor allem die des Menschen,
wird abstrahiert, die zoomorphen Darstellungen werden florisiert.
Dafür entwickelt sich in dieser Zeit das Kunsthandwerk ziemlich intensiv. Es
entstehen
lokale
Kunstschulen
auf
dem
Gebiet
der
Keramik,
der
Goldschmiedekunst, der Kunstweberei und anderer Handwerke.
Alle Arten von Ornamenten, mit denen verziert wird, basieren auf der uralten
orientalischen Symbolik.
Bis zum 19. Jahrhundert gab es in der Kunst Mittelasiens keine Tafelmalerei. Die
Meister der russischen Malschule legten die Grundlagen für die bildende Kunst
Usbekistans am Ausgang des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. S. Judin, L.
Bure und andere Maler waren die Geburtshelfer der Malerei Usbekistans.
Eine bedeutende Periode in der Kunst Usbekistans waren die 20er und 30er Jahre
des 20. Jahrhunderts mit einer wahrhaften Blüte der mittelasiatischen Avantgarde.
Den Einfluss von Kubismus und Expressionismus in der Synthese mit den
Prinzipien des Dekorativen der mittelasiatischen Kunst verspürt man in den
Werken der führenden Maler des Landes zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Alexander Wolkow, Usto-Mumin (A. Nikolajew), Michail Kursin, Viktor
Ufimzew, Ural Tansykbajew und andere Meister der Malerei füllten die besten
Seiten der Geschichte der bildenden Kunst Usbekistans. Und gerade damals
entwickelten sich die impressionistischen Tendenzen im Schaffen von P. Benkow
und S Kowaljowskaja.
Nach 1934 wurde in der bildenden Kunst gewaltsam der Stil des sozialistischen
Realismus durchgesetzt, in dessen Sinn sich die Malerei der Republik bis in die
60er Jahre entwickelte (Abdulchak, Abdullajew, Mannon Saidow, Raschid
Timurow, Rachim Achmedow u.a.).
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Aber ungeachtet aller Barrieren vollzog sich in der bildenden Kunst die Suche
nach einem nationalen Stil. Am deutlichsten wurde das in den Werken von
Tschingis Achmarow, Schamsira Chasanowa, Nadjeshda Kaschina u.a.
Das „Tauwetter“ der 60er Jahre ist in der Malerei Usbekistans mit den Namen von
Wladimir Burmakin, Rusa Tscharyjew, Grigori Ulko, Jewgeni Melnikow und Juri
Taldykin verbunden. Sie verbinden in ihrem Schaffen Ansätze der westlichen
Malerei organisch mit den Traditionen des Dekorativen der orientalischen Kunst.
Die 70er Jahre sind geprägt von talentierten usbekischen Malern wie Bachtiar
Babajew, Garrik Silberman, Maksud Tochtajew und vielen anderen Meistern, von
denen einige westliche Kunstformen verwendeten, unter anderem Formen des
Surrealismus. Eine Reihe von Künstlern, unter anderem Selimchan Saidshanow,
Andrej Krikis, Asliddin Issajew, standen unter dem Einfluss avantgardistischer
Tendenzen der westeuropäischen Malerei.
Die führenden Maler Ende des 20. Anfang des 21. Jahrhunderts sind Bachodyr
Dshalow, Shawlon Umarbekow, Nikolai Schin, Rimma Gaglojewa, Wjatscheslaw
Achunow, Akmal Nur, Alischer Mirsajew u.a.m. Mit ihrem Schaffen beeinflussten
sie die zeitgenössischen Künstler der Republik am Anfang des dritten
Jahrtausends. Die regionale Besonderheit der Kunst Mittelasiens ist Ergebnis
äußerst komplexer künstlerischer Prozesse, so der Erschließung urtümlicher
Traditionen und des Dialogs der westlichen und der östlichen Kultur. Wesentliche
Charakteristik der usbekischen Malerei ist die Kontinuität der Traditionen, der
Dialog mit den Kulturen des Westens, die Intensität der Suche der heutigen
Meister nach einer eigenen künstlerischen Handschrift.
Die Leuchtkraft der Farben, der eigentümliche Rhythmus der Linien und Farben
ähnlich einer musikalischen Komposition, die Leidenschaft für Linearität, der
eigentümliche Aufbau des Gemäldes und die orientalische Poesie sind dafür
verantwortlich, dass die Werke der Meister der usbekischen Malerei soviel
Urwüchsigkeit und Originalität ausstrahlen.
Die moderne Malerei Usbekistans ruft großes Interesse hervor, da sie die Synthese
der antiken Traditionen des Orients mit den modernen Ansätzen der Kunst des
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Okzidents bietet. An der Nahtstelle zwischen östlicher und westlicher Kultur
entstanden ist die Malerei Usbekistans hoch professionell mit einer eigenen
Kunstphilosophie. Attraktiv ist sie vor allem wegen ihrer Urwüchsigkeit, die auf
den besten Traditionen der Weltkultur und der antiken Kultur Mittelasiens basiert.
Heute existieren im nationalen Erbe Usbekistans verschiedene Traditionen,
unterschiedliche ästhetische Systeme.
Die Kunstkenner sind von der Vielgestaltigkeit der stilistischen Richtungen der
Malerei in Usbekistan angetan. Man verspürt den Einfluss der unterschiedlichsten
Tendenzen, von Avantgardismus und Realismus in den Ausdrucksformen, die
manchmal sogar auf wundersame Weise miteinander verflochten sind.
In den letzten Jahren ist in der bildenden Kunst Usbekistans der Übergang vom
traditionellen plastischen Denken hin zu Sicht- und Raumkonzeptionen zu
verzeichnen. Führende Künstler des Landes schaffen Installationen, Environments,
Performances, verwenden dafür mythologische Codes, die vom Intellekt
verstanden werden.
Ästhetischen und künstlerischen Wert erlangen die Werke der Künstler der
Republik aus der Übertragung der vielen Gesichter der modernen Welt in die
Kunstwerke.
Dadurch leistet die bildende Kunst Usbekistans einen wertvollen und höchst
professionellen Beitrag zur Weltkultur.
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