Jahr
Europa
Afrika
Amerika
Asien
Ozeanien
Marcel
Hirscher
Chad Le
Clos
4 × 400
Team
Mutaz Essa
Barshim
Robbie
Manson
2015
Katie
Taylor
Marie-
Josée
Ta Lou
Kim Rhode
Yao Jinnan
Jennifer
Chieng
Toğrul
Əsgərov
Franck
Elemba
Thiago
Pereira
Femi
Ogunode
Ryan Pini
Alle zwei Jahre werden Athleten und Teams für besonderen Leistungen bei den Olympischen
Spielen ausgezeichnet.
Jahr
AthletIn
Team
Olympische Winterspiele 2018
(
Pyeongchang
)
Arianna Fontana
– Shorttrack
Curling
Shaun White
– Snowboard
Curling
Olympische Sommerspiele 2016
(
Rio de Janeiro
)
Mónica Puig
– Tennis
Hockey
Wayde van Niekerk
– Leichtathletik
Rugby
Olympische Winterspiele 2014
(
Sotschi
)
Ireen Wüst
– Eisschnelllauf
Eishockey
Ole Einar Bjørndalen
– Biathlon
Eishockey
Olympische Sommerspiele 2012
(
London
)
Li Xiaoxia
– Tischtennis
Volleyball
David Rudisha
– Leichtathletik
Handball
Krisen und Kritiken
Seit seinen Anfangsjahren war das IOC von Krisen bedroht. Diese bestanden vorwiegend in der
ablehnenden Haltung vieler Nationen gegenüber der olympischen Bewegung.
1906 stand das IOC am Rande der Bedeutungslosigkeit, nachdem die Spiele 1900 und 1904 einen
enttäuschenden Verlauf nahmen und Griechenland, ermutigt durch den Erfolg der Zwischenspiele
1906, die Olympischen Spiele dauerhaft für sich beanspruchte. Nur so ist es zu verstehen, dass
Coubertin die Spiele von 1906 hartnäckig als «inoffizielle Spiele» angesehen hatte. Andernfalls hätte
das IOC seine Daseinsberechtigung verloren. Bei den Olympischen Spielen von 1908 mischte sich
der amerikanische Präsident
Theodore Roosevelt
in die Entscheidungen der Kampfrichter ein. Was
eigentlich ein Skandal war, verhalf den Spielen zu internationaler Beachtung, da es nun um die
Frage von nationalem Prestige ging. Hierzu erfanden die Schweden für die Spiele 1912
den
Staatsamateur
und für die Spiele 1916 in
Berlin
rüsteten viele Nationen im Vorfeld des Ersten
Weltkrieges den Spitzensport mit erheblichen Mitteln auf.
Der Erste Weltkrieg drohte, das IOC, das für eine Völkerverständigung durch friedliche internationale
Zusammenkünfte eintrat, zu zerschlagen. Nur der Weitsichtigkeit Coubertins, der den Sitz des IOC
in die neutrale Schw
eiz verlegte, war das Überleben des IOC zu verdanken.
Olympische Sommerspiele 1936
Die
Olympischen Sommerspiele 1936
wurden vom 1. bis 16. August 1936 in
Berlin
ausgetragen.
Neben der sportlichen Bedeutung zeichneten sich die Spiele 1936
besonders dadurch aus, dass die
regierenden
Nationalsozialisten
sie erfolgreich als
Propagandaforum
missbrauchten, um das NS-
Regime in der Welt als positiv darzustellen.
„Ein Regime, das sich stützt auf Zwangsarbeit und Massenversklavung; ein Regime, das den Krieg
vorbereitet und nur durch verlogene Propaganda existiert, wie soll ein solches Regime den
friedlichen Sport und freiheitlichen Sportler respektieren? Glauben Sie mir, diejenigen der
internationalen Sportler, die nach Berlin gehen, werden dort nichts anderes sein als Gladiatoren,
Gefangene und Spaßmacher eines Diktators, der sich bereits als Herr dieser Welt fühlt.“
–
H
EINRICH
M
ANN
: Konferenz zur Verteidigung der olympischen Idee am 6. und 7. Juni 1936 in Paris
Dem in finanzielle Not geratenen
Gründer, langjährigen Präsidenten und damaligen
Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit des IOC, Coubertin, ließ
Adolf Hitler
im Mai 1936 eine sogenannte
Ehrengabe von 10.000 Reichsmark
zufließen. Von einem französischen Journalisten gefragt, warum
er die „Nazi-Spiele“ unterstütze, sagte Coubertin, das Wichtigste sei, „dass sie grandios gefeiert
würden, dabei sei es egal, ob man sie als Tourismuswerbung für Südkalifornien wie 1932 oder als
Werbung für ein politisches System wie 1936 verwende“.
Die Olympischen Spiele gerieten immer mehr in den Brennpunkt politischer Interessen.
Insbesondere in der Zeit des
Kalten Krieges
, der mit diversen
Boykotten
der Olympischen Spiele
von einzelnen Staaten verbunden war, sah sich das IOC außer Stande, aber auch nicht willens, auf
die verschiedenen Parteien Einfluss zu nehmen. Mit dieser
Neutralität sollte die olympische
Bewegung geschützt werden. Dies entsprach der Position Coubertins, der auch bereits die Nazi-
Spiele 1936 als eine Feier gelobt hatte, die die Ausbreitung Olympischer Spiele gefördert habe.
Olympische Winterspiele 2002
Für das IOC viel gefährlicher als die von außen herangetragenen Krisen, war eine innere Krise, die
ihren Höhepunkt Ende 1998 erreichte, als öffentlich bekannt wurde, dass mehrere IOC-Mitglieder
vom Organisationskomitee der
Olympischen Winterspiele 2002
in
Salt Lake City
bestochen wurden,
um bei der Wahl des Austragungsortes die Stimmen dieser Mitglieder zu erhalten.
Schon in den
Jahren davor wurde die Kritik laut, dass unter der Präsidentschaft des Spaniers Juan
Antonio Samaranch das IOC zu autokratisch geführt und der Korruption kaum Einhalt geboten
werde. Nach dem Skandal von 1998 musste Samaranch endlich handeln. Er berief eine Kommission
zur Aufklärung der Korruptionsaffäre. Bereits sechs Wochen später wurden die ersten schuldigen
Mitglieder bestraft. Am Ende wurden sechs Mitglieder auf Lebenszeit ausgeschlossen, vier
Mitglieder traten
zurück und zehn offizielle Verwarnungen wurden ausgesprochen. Dies war die
erste Sanktion wegen Korruption in den mehr als hundert Jahren der Existenz des IOC. Obwohl
nichts ausdrücklich Illegales getan worden war, empfand man, dass das Annehmen der Geschenke
moralisch fragwürdig war.
Eine Modernisierung des IOC war unausweichlich. Tatsächlich brachte bereits im folgenden Jahr die
IOC-Sitzung vom 11. bis 12. Dezember 1999 radikale Entscheidungen:
Strengere Regeln für
zukünftige Bewerbungen wurden verabschiedet. Insbesondere wurden Grenzen dafür festgesetzt,
was IOC-
Mitglieder von Bewerberstädten annehmen durften. Besuche in Bewerberstädten wurden
ihnen ge
nerell verboten. Außerdem wurden neue Altersgrenzen für die IOC-Mitglieder festgelegt,
sowie
die Notwendigkeit der Wiederwahl nach acht Jahren Mitgliedschaft, und fünfzehn frühere
olympische Athleten wurden ins Komitee aufgenommen. Eine Ethik-Kommission wu
rde gegründet.
Diese spielt seitdem eine tragende Rolle.
2010 wurde das IOC für den
Public Eye Award
nominiert, da es durch die Vergabe der Winterspiele
a
n Kanada zur Vertreibung der indigenen Bevölkerung in der Peripherie Vancouvers beitragen
würde, denn die Spiele würden auf unabgetretenem indianischem Land ausgetragen. Das hat
verheerende Folgen für Mensch und Umwelt: Riesige Flächen an Naturlandschaften und
Rückzugsorten für Wildtiere wurden dem Aus- oder Neubau von Autobahnen, Wintersportzentren
und anderer Infrastruktur geopfert. Die Obdachlosigkeit in der Region Vancouver hat sich seit der
Vergabe der Spiele verdreifacht, wovon vor allem die
First Nations
(das heißt die indigenen Völker)
betroffen sind.
Samuel Schmid, Leiter der Untersuchungskommission in der Doping-
Affäre
um die russischen Olympioniken,
2017