Verwaltungsgebäude des IOC im schweizerischen
Lausanne
In den Anfangsjahren des IOC war es allein
Pierre de Coubertin
vorbehalten, die Mitglieder zu
benennen. Haupts
ächlich wählte er Persönlichkeiten, zu denen er private Kontakte hatte und die in
ihren Heimatländern einen geachteten Stand besaßen. Sie allein seien in der Lage, die olympische
Idee in ihren Ländern voranzutreiben, wobei nach Coubertins Vorstellung ohnehin alle Sportler nur
Ehrenmänner sein konnten. Bei den Sportlern, die nur des Geldes wegen an Wettkämpfen
teilnahmen, handelte es sich nach Coubertins Meinung um einen Missbrauch der für ihn lediglich
pädagogisch und sozial ausgerichteten Prinzipien des Sports.
Später wurden neue Mitglieder von den bestehenden Mitgliedern gewählt (
kooptiert
), dieses
Verfahren gilt noch heute. Coubertin sprach von einer Selbstrekrutierung, die einzig in der Lage sei,
die Unabhängigkeit des IOC zu wahren. Die Mitglieder galten nicht als Vertreter ihres Landes im
IOC, sondern sie sollten als IOC-
Vertreter in ihren Heimatländern handeln.
Die überwiegende Wahl von
Aristokraten
,
Honoratioren
und Akademikern führte zu einer starken
Erhöhung des Durchschnittsalters der Mitglieder, das von 38,1 Jahren im Gründungsjahr 1894 auf
67,1 Jahre im Jahr 1980 stieg. Dies brachte dem IOC bald den Beinamen Altherrenclub mit
veralteten Ansichten
ein. 1999 hat das IOC eine Altersbeschränkung auf 70 Jahre eingeführt. Am
Ende des Kalenderjahres, in dem ein Mitglied 70 wird, muss es seine Mitgliedschaft beenden.
Ausnahmen gi
bt es für Mitglieder, die vor dem 11. Dezember 1999 gewählt wurden und ein
Alterslimit von 80 Jahren haben.
[8]
Für Mitglieder, die vor 1966 gewählt wurden, gibt es kein
Alterslimit, allerdings ist diese Regelung seit dem Rücktritt von
João Havelange
, dem letzten auf
Lebenszeit gewählten IOC-Mitglied, im Dezember 2011 bedeutungslos.
Heute ist die Anzahl der IOC-Mitglieder auf 115 begrenzt (Regel 16.1.1 der Olympischen Charta).
Die Zusammensetzung des Komitees ist in verschiedener Weise reglementiert. So ist z. B. die
Anzahl der aktiven Sportler oder die Anzahl der Personen, die ein leitendes Amt in einer anderen
internationalen Sportorganisation bekleiden, jeweils auf 15 beschränkt (Regel 16.1.1.1–16.1.1.4).
Das Vorschlagsrecht für Kandidaturen liegt ausschließlich beim Executive Board, das sich von einer
Nominierungskommission
beraten lässt (By-Law zu Regel 16: BLR 16.2.3–16.2.5). Die reguläre
Amtszeit beträgt 8 Jahre, mehrfache Wiederwahl ist möglich. Die Wahl erfolgt in geheimer
Abstimmung mit einfacher Mehrheit durch die Hauptversammlung (Session), stimmberechtigt sind
alle ordentlichen IOC-Mitglieder (BLR 16.2.6). Ehemalige IOC-
Mitglieder können zum Honorary
President
(Ehrenpräsident) oder Honorary Member (Ehrenmitglied) gewählt werden. Für verdiente
Persönlichkeiten außerhalb des IOC gibt es darüber hinaus eine besondere Ehrenmitgliedschaft
als Honour Member. Einziges Honour Member
ist zurzeit der im Jahr 2000 gewählte
Henry
Kissinger
. Ehrenmitglieder und -
präsident haben kein Stimmrecht (BLR 16.4).
Alle Mitglieder leisten bei ihrer Aufnahme einen
Eid
, in dem sie sich den Inhalten der Olympischen
Charta verpflichten und ihre Unterstützung für die olympische Bewegung zusichern.
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