Die Fragen:
1. Warum nennt man „die goldenen Zwanziger Jahre“?
2. Wessen Roman ist mit dem Stichwort „Neue Sachlichkeit“ bezeichnet?
3. Welche Romane wurden herausgegeben?
4. Welche Besonderheit hatte K. Tucholskiy Schaffen?
5. Erzählen Sie über das Werk „Buddenbrocks“ von Thomas Mann.
6. Nennen Sie die Antikriegswerke von Heinrich Mann.
9.VORLESUNG
Das Thema: Deutsche Literatur im Exil (1933-1945)
Gliederung:
1. Bücherverbrennung 1933
2. Deutsche Verlage und Zeitschriften im Exil
3. Erinnerungen und Utopie in den Romanen
Grundbegriffe:
Die Unistädte; Bücherverbrennung; „Exil“; Zufluchstraße; die Ablehnung Hitlers und des Nationalsozialismus; Exilverlage; Utopische Romane; Erinnerungsbücher;
Am 10. Mai 1933, ein Vierteljahr nach Hitlers Machtergreifung, wurden in der Reichshauptstadt Berlin und in vielen anderen deutschen Unistädten Bücher deutscher Autoren verbrannt, weil sie als schädlich für das deutsche Volk galten. Für zahlreiche deutsche, zunächst vor allem für die judische Autoren bestand nach der nationalsozialen Machtergreifung in Deutschland eine unmittelbare Lebensgefahr. Viele von ihnen verliessen das Land und hielten sich in der Nähe der deutschen Grenzen auf, am möglichst schnell wieder zurückkehren zu können, sobald “dieser Spuk” vorbei war.
Exil – bedeutet den längeren – unfreiwilligen Aufenthalt in einem fremden Land. Für deutsche Emigranten boten sich zunächst die europäischen Nachbarländer als Zufluchtsorte an: die deutschsprachige Schweiz, Frankreich – vor allem Paris, die skandinavischen Länder, die Tschechoslawakei und die Sowjetunion.
In den ersten Jahren des Exil erschienen einige von Emigranten herausgegebene Zeitschrift “Neue Deutsche Blätter”, herausgegeben von Wieland Herzfelde, A. Seghers und Oskar Maria Graf (1894-1967).
B. Brecht, Leon Feuchtwanger und Willi Bredel veröffentlichten in Moskau die Zeitschrift “Das Wort” (1936-1939), Klaus Mann, ein Sohn Th.Mann, versuchte in Amsterdam, die Eilautoren zu mobilisieren und ihnen eine Publikationsmöglichkeit im Ausland zu geben. Einige Autoren hatten bereits ihre Mitarbeit bei der von Klaus Mann geplanten Zeitschrift “Die Sammlung” (1933-35) zugesagt.
Im Exil entstanden viele historische Romane. Die Dichter suchten in der Geschichte ihre Zuflucht. Seinen historischen Roman in zwei Teilen: “Die Jugend des Königs Henri Quatre”(1935), “Die Vollendung des Königs Henri Quatre ” (1938) hatte H.Mann noch während der Zeit der Weimarer Republik nach umfassenden Quellenstudien begonnen.
Th.Manns vielteiliger Romanzyklus “Joseph und seine Brüder” (1948) handelt von historischen, von biblischen und von mythischen Stoffen
“Die Geschichten Jacobs”(1933), “Der junge Joseph”(1934), “Joseph in Ägypten”(1936) .u.a.
Neben den historischen Romanen gehören zur Exilliteratur viele Werke, die das Exil selbst zum Thema haben. Ein Zeitroman mit aktuellen Bezug ist Klaus Manns „Der Vulkan. Roman unter Emigranten“ (1939).
K. Mann hatte nach seinen frühen Versuchen resigniert, die Emigranten zu gemeinsamen Handeln zu bewegen. Leon Feuchtwangers Romanzyklus “Der Wortsaal” besteht aus den Teilen “Erfolg”, “Drei Jahre Geschichte einer Provinz”(1930), “Die Geschwister Oppenheim“, „Exil”.
Die Figuren dieser Romane sind zum Teil verschlüsselte Personen des Zeitgeschehens. Im “Erfolg” beschrieb er die Anfänge des Nationalsozialismus. Die Folgen für die Juden in Deutschland stellte Feuchtwanger in “Die Geschwister Oppenheim” dar. Der letzte Teil “Exil” spielt in Paris im Frühjahr 1935 und berichtet nach dem Urteil vieler betroffener authentisch von der Situation deutscher Emigranten in Paris dar.
A.Seghers engagierte sich auch im Exil politisch. Sie floh zuerst nach Frankreich, dann nach Mexico. Sie schrieb Romane, die das Exil oder den Widerstand gegen den Nationalsozialismus thematisierten.
Der Roman “Transit” (1944 englisch, 1948 deutsch) verarbeitet die Erlebnisse in Marseille. Der Pass, ohne den der Mensch keine Identität mehr zu haben scheint, wird hier zum Motiv. Es verdeutlicht die Situation der Emigranten, die in Marseille für ein Schiffesticket kämpften, um den sicheren Tod zu entgehen.
In seinem Werk “Furcht und Elend des Dritten Reiches “1938 stellt Brecht modelhaft und detailgetreu die Situation in Deutschland dar, die nur noch Exil, kein Mitleid herausfordert. Brechts Szenen waren für die Bühne geschrieben, und hiessen ursprünglich “Deutschland – ein Greuelmärchen”,
“Das siebte Kreuz” (1942) Roman aus Hitlerdeutschland, brachte A. Seghers internationalen Erfolg. Das Werk schildert den Weg des Kommunisten Heisler, dem die Flucht aus einens KZ gelang. Sehr genau wird die Solidarität der Arbeiter mit Georg geschildert.
Th. Mann beschäftigte sich im Exil weiterhin mit Goethe, als dessen Nachfolger er gerne geschehen werden wollte. “Lotte in Weimar” (1939) erzählt von einem Treffen Goethes mit der alten Dame Charlotte Buff. Ironisch distanziert verknüpft Th. Mann, Phantasie und Wirklichkeit, Kunst und Leben, Wissen und Erkennen. Im amerikanischen Exil entstand sein “Doktor Faustus”. Darin fliessen viele Zeitebenen zusammen. Th. Mann erarbeitete den gesamten Fauststoff. Der Roman ist zugleich eine literarische Darstellung des Phänomens des Faschismus und die Künstlerbiographie des Musikers Adrian Leverkühn, die von seinem Freund Serenus Zeitblom aufgezeichnet wurde.
Ein ausführliches und tiefgreifendes Fazit zog H. Mann in “Ein Zeitalter wird besichtigt” (1945). In diesen politisch-autobiographischen Bericht heisst es: “Was ich meine: eine wirkliche Hilfe, um am Leben zu bleiben trotz Gefühl und Gewissen, ist der Zweifel”.
Der Ausdruck der inneren Emigration wurde bereits 1933 von Frank Thiess geprägt und bezeichnet die Geisteshaltung deutscher Schriftsteller, die nach 1933 in Deutschland blieben und die geistige Emigration wählten. Die Schriftsteller, die den Nationalsozialismus ablehnten, hatten Schreib- und Publikationsverbote. Trotzdem wurden historische und religiose Werke publiziert.
Z.B:
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