Gordana Janjušević Leković
,
Despina Hélène, poétesse avec le voile religieux, et son oeuvre et personnage médiéval
dans la réception contemporaine
Michael Bibikov
,
«Русские монастыри» в византийской Палестине
270
Vassil Gjuzelev
Bulgarian Academy of Science, Sofia, Bulgaria;
byzassociation.bg@gmail.com
Das Erzbistum-Patriarchat von Tărnovo und das Erzbistum von Ochrid
in den Jahren 1230–1246 und später
Zwei große Ereignisse in der Herrschzeit des Zaren Ivan Assen II. (1218–1241) hatten eine
große Bedeutung nicht nur für die Geschichte Bulgariens, sondern auch für den Südosten Europas
und die ganze christlich-orthodoxe Welt: 1.) sein Sieg über die Armee des Despoten-Basileus von
Epirus-Thessaloniki Theodoros I. Komnenos (1215–1230) in der Schlacht bei Klokotnitza (9. März
1230); 2.) der Wiederaufbau des Bulgarischen Patriarchats mit einem Konzilbeschluss aller östlichen
Patriarchen über die Erlangung eines dem ihren gleichen Ranges. Gerade diese zwei Ereignisse
haben – in einer spezifischen Art – ihre Auswirkungen auf das Erzbistum von Ochrid in der Zeit
des Vorstands eines seiner hervorragendsten Erzpriester Demetrios Chomatenos (1216–1235).
Wie Georgius Akropolites (1217–1282) und die auf seine Darlegung folgenden byzantinischen
Historiker davon zeugen, schaffte der Zar Ivan Assen II. nach der Schlacht bei Klokotnitza die
„Herrschaft der Rhomäer“ (Ῥωμαΐκῆς ἀρχῆς) in einem großen Teil der Balkanhalbinsel ab – „alle
unterwarfen sich ihm ohne Blutvergießen“; und so nahm das Bulgarische Zarenreich in seine
Grenzen Adrianopel, Boleron, Seres, Pelagonien (Bitolja), Prilep und deren Gebiet, Großwalachien
(Thessalien), Albanon und Illiricum auf. In den eroberten Gebieten wurden bulgarische
Militärgarnisonen eingerichtet, es wurden Strategen und Steuerbeamte eingestellt. Die großen
territorialen Erwerbungen des Bulgarischen Zarenreichs auf Kosten der früheren Herrschaftsgebiete
von Theodor Komnenos sind in altbulgarischen Inschriften, Dokumenten und Schriftdenkmälern
verzeichnet. In der Tărnovoer Inschrift von 1230 erklärt der Zar selbst, dass er im zwölften Jahr
seiner Herrschaft nach Romanien ins Feld zog, das griechische Heer zerschlug, den König Kyr Todor
Komnin selbst, zusammen mit all seinen Boljaren, gefangen nahm, sein ganzes Land „von Adrianopel
und bis Drač (Dyrrachium) – griechisch und noch arbanassisch und serbisch“ einnahm, und dass
Konstantinopel und die übrigen Städte in dessen Umfeld, in denen die Fruzen (Lateiner) herrschten,
ihm ebenso unterstanden, da sie keinen anderen Zaren außer ihm hatten. In der Urkunde, die den
Ragusanern bald nach der Schlacht gegeben wurde, sind die Städte und Gebiete des damaligen
Bulgarischen Zarenreichs aufgezählt, in denen sie einen freien Handel treiben konnten: Bdin (Vidin),
Braničevo (Kostolac), Belgrad, Tărnovo, das Gebiet von Zagora, Preslav, die Gebiete von Karvuna,
Krăn und Boruj, Odrin (Adrianopel), Dimotika, die Gebiete von Skopie, Prilep und Devol, das Land
von Arbanassen (Albanien). In einem Prolog-Text über die Überführung der Gebeine des Heiligen
Illarion von Măglen nach Tărnovo vom 13. Jahrhundert ist kurz Folgendes verzeichnet: „Der neue
Zar Ivan Assen, Sohn des alten Zaren Assen, nahm das Zepter des Zarenreichs an, wobei er über
die Bulgaren, Griechen und Fruzen, ja auch über die Serben und Arbanassen und über alle Städte
von Meer zu Meer herrschte und waltete“. Der Patriarch Euthymius (1375–1394) legte in der Vita
der Heiligen Paraskeva (Petka) die Eroberungen viel ausführlicher dar. Ihm zufolge unterwarf der
„fromme bulgarische Zar Ivan Assen, Sohn des alten Zaren Assen, das ganze Gebiet von Makedonien
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sowie Seres mit dem ganzen Athosberg“, Solun (Thessaloniki) mit dem ganzen Thessalien, Trivalia
(Serbien), Dalmatien und den Arvanitenstaat (Albanien) bis hin zu Dyrrachium. Zudem gab
er auch die vom Zaren vorgenommenen erheblichen Veränderungen in der Kirche bekannt. „In
ihnen [in den eroberten Gebieten] ernannte er feierlich Metropoliten und Bischöfe, wie seine
lichten Chrysobullen in der ruhmreichen Laura auf dem Athosberg und in Protaton in ihrer klaren
Gestalt davon zeugen.“ Zwei von diesen Veränderungen sind in der Athos-Erzählung über das Jahr
1235 erwähnt: zum Metropoliten von Thessaloniki wurde der Bulgare Michail Bratan (1230–1233)
ernannt, und die Athos-Klöster gingen zur Verwaltung durch den Bischof von Jerisso über. In der
griechischen Übersetzung der oben erwähnten, vom Patriarchen Euthymius verfassten Vita, die im
Jahre 1618 von Matthaeus von Myra gemacht wurde, steht geschrieben, dass der Zar Ivan Assen
II. jene Metropoliten und Bischöfe beseitigte, die von einer „Lateinerweisheit“ (λατινοφρονεῖν)
angesteckt waren und die Dogmen des katholischen Glaubens annahmen.
Der erreichte Sieg und die danach erworbenen Territorien und Bevölkerung berechtigten
vollkommen den bulgarischen Herrscher seine Titulatur zu ändern. In den Urkunden von Dubrovnik
und Vatoped lautet sie: А
сѣнь царь Блъгарѡмъ и Гръкѡм
(Assen Zar der Bulgaren und Griechen)
.
Auf die gleiche Art und Weise führt er seine Titulatur auf dem bislang einzigen Goldsiegel von ihm
auf:
Іѡанъ Асѣнь царь Блъгарѡмъ и Гръкѡм.
Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Gold- und
Kupfermünzen mit einer Inschrift zur Darstellung des durch den Heiligen Demetrius gekrönten
bulgarischen Zaren geprägt:
Іѡанъ Асѣнь царь Блъгарѡмъ
. Bemerkenswert sind zwei Sachen, die
mit dieser Münzprägung zusammenhängen: 1.) die Münzen wurden im Münzhof in Thessaloniki
geprägt; 2.) der größere Teil ihrer Funde kommt vom Territorium des heutigen Makedonien, wobei
bislang in Ochrid fünf Münzen, in Skopie – sieben, in Prilep – vier usw. gefunden wоrden sind.
Alles bisher Dargelegte zeugt eindeutig und kategorisch von der durchgesetzten bulgarischen
Hegemonie. Die Folgen davon hatten ihren logischen Gang, wie aus den angeführten Quellen
ersichtlich wird – nach 1230 setzte der bulgarische Zar in den eroberten Gebieten erhebliche
politische, administrative und kirchliche Änderungen durch. Die letzteren rührten von dem
im Mittelalter etablierten Leitprinzip her: Cujs regia, ejus ecclesia. In diesem Zusammenhang
entstehen überaus natürlich die Fragen: Welche Einstellung hatten der Zar Ivan Assen II. und
das Erzbistum von Tărnovo zur Kirchendiözese von Ochrid und zu ihrem damaligen Vorsteher
Demetrios Chomatenos? Wie wirkten sich auf den letzteren die vollzogenen Änderungen aus, wenn
seine große Verbundenheit mit Theodoros Komnenos und der von ihm durchgeführten Politik
berücksichtigt werden sollte?
Wenn die byzantinischen Quellen auf diese Fragestellung keine Antwort geben, mangelt es
in der gegenwärtigen wissenschaftlichen Forschung nicht an Behauptungen oder Annahmen. Der
große Kenner von Ochrid und dessen Erzbistum Ivan Snegarov (1883–1971) ist der Ansicht, dass
der Zar Ivan Assen II. dem Erzbistum von Ochrid die bestehende Autokephalie nicht absprach,
dessen relative Selbstständigkeit bewahrte und dessen Eparchien nicht durch eine Integration in
den Rahmen des Erzbistums von Tărnovo wegnahm. Seine Ansicht wird als maßgebend auch von
anderen namhaften Forschern geteilt. Die sich mit der Geschichte des Erzbistums von Ochrid
befassenden griechischen Byzantinisten und Slawisten ziehen es vor, diese Frage zu übergehen,
indem sie auf die Beziehungen zwischen dem Bulgarischen Zarenreich und dem Kaiserreich Nikäa
eingehen, wobei sie die altbulgarischen Quellen und die Tätigkeit der bulgarischen Geistlichkeit
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außer Acht lassen. Ilija Iliev formuliert seinen Standpunkt wie folgt: „Auch wenn das Erzbistum von
Ochrid und dessen Vorsteher zum Teil des Bulgarischen Staates wurden, bewahrten sie eine relative
Selbstständigkeit, welche lediglich bei der Durchsetzung einzelner vom bulgarischen Herrscher
bevorzugten Bischofskandidaturen verletzt wurde.“ Eine Lösung dieser umstrittenen Frage auf eine
objektivste Art und Weise kann vorgenommen werden, wenn den Auskünften in den erhaltenen
Quellen der Vorzug gegeben wird und das Verhalten des Erzbischofs von Ochrid Demetrios
Chomatenos selbst und seine Einstellung zum erfolgten politischen Wechsel nachvollzogen werden.
Vor allem ist es offensichtlich, dass der Zar Ivan Asen II. ein tolerantes Verhältnis zum Vorsteher
des Erzbistums von Ochrid und zu dessen Würde bekundete. Wohlwollen ihm gegenüber bekundete
auch das Erzbistum von Tărnovo. Demetrios Chomatenos legte eine Anerkennung der bulgarischen
Zaren- und Kirchenmacht an den Tag. Dies fand einen direkten Ausdruck in einer Reihe von seinen
Taten, die nicht immer hinlänglich berücksichtigt werden und auf die nicht zureichend Akzent
gesetzt wird. Bereits zu Anfang seines Archiepiskopats zeigte er Besorgnis um seine bulgarische
Gemeinde, indem er die sie kirchlich betreuende Geistlichkeit gleicher Abstammung bewahrte,
wie dies aus dem Beschluss der Synode „über die Weihung von Priestern und Diakonen seitens
der aus Zagora (Bulgarien) gekommenen bulgarischen Bischöfe“ (1218–1219) ersichtlich wird.
Er bekundete eine beschützende und wohlwollende Einstellung zur Entwicklung des bulgarischen
Schrifttums im Erzbistum von Ochrid, und dies ist aus den von der Zeit seines Erzbischofsdienstes
erhaltenen schriftlichen Denkmälern deutlich sichtbar. Es ist kaum ein Zufall, dass einer von den
bulgarischstämmigen in seiner Gemeinde die Hochachtung dem eigenen Kirchenvorsteher gegenüber
mit einem Gebetstext im Apostol-aprakos von Ochrid von 1216–1235 zum Ausdruck brachte: „Herr
Jesus Christus, Herrgott unser, erbarme Dich unser, amen. Beschenke, Du heilige Gottesmutter, den
Erzbischof Demetrios mit Gesundheit“ (Господи, Иисусе Христе, Боже нашь помилуи насъ,
аминъ. Донеси, свѣта Богородице, архиепископа Димитрїа се здравиемъ). Ein Beweis ist ebenso
das berühmte Psalterium von Bologna (13. Jh.). Wie aus zwei Schreibnotizen darin zu entnehmen ist,
wurde es von drei bulgarischen Schreibern (den Brüdern Jossif und Beloslav zusammen mit Tichota)
in der „Stadt Ochrid, im Dorf genannt Ravne, beim bulgarischen Zaren Assen“ (въ
Ѡ
хридѣ градѣ въ
селѣ рекомъімъ Равне, при цари Асѣни блъгарскъімъ) geschrieben, d.h. während der Herrschaft
von Ivan Assen II. Die dritte Schreibnotiz in diesem Manuskript ist von einer anderen Person – einem
Geistlichen, der das Manuskript später kaufte: „Ich, der sündige Mönchspriester Danil erstand dieses
Buch von Todor Grammatik von Ravne und gab die Ohrringe der Popenfrau und zwei Perperi inmitten
der Stadt, in Bitolja…“
Der erwähnte Todor Grammtaik war ein bekannter bulgarischer Schreiber von
der Zeit von Demetrios Chomatenos, der die griechische Sprache ebenso gut beherrschte, und das
ist gut erkennbar an einer von seinen Schreibnotizen zu einem byzantinischen Manuskript: „† Das
vorliegende Buch wurde von Todor Grammatik nach dem Einfall der gottlosen Tataren erstanden, als
in Bulgarien Kaliman, der Sohn von Ivan Assen als Zar herrschte, für …Perperi im Jahre 6751 [1242–
1243], Indiktion 1. Und ihr, die das Buch lest, betet für mich, den Sünder, so dass ich mich durch eure
Gebete vor der ewigen Quälerei rette.“
Der Erzbischof Demetrios Chomatenos, der nach 1230 seine Stellung bewahren konnte,
erfreute sich allem Anschein nach einer guten Einstellung sowohl seitens des Zaren Ivan Assen
II. als auch seitens des Erzbischofs von Tărnovo; Demetrios Chomatenos bekundete seinerseits in
großem Maße ebenso ein Wohlwollen gegenüber der neu durchgesetzten bulgarischen Herrschaft
im Erzbistum von Ochrid. Seine verschlechterten Beziehungen mit Nikäa und dem ökumenischen
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Patriarchen wiesen keine Tendenzen von Verbesserung auf. Die Ernennung des Metropoliten von
Ankyra Christophoros zum Exarchen für den Westen und seine Niederlassung in Thessaloniki
gegen Ende 1232–1233 widersprach der Autokephalie des Erzbistums von Ochrid, welche von
Tărnovo her anerkannt wurde.
Allem Anschein nach in der Absicht, die eigene gute Einstellung zu den Bulgaren und zum
Wiederaufbau ihrer Staatsmacht über seine eigenen Eparchien zu registrieren, verfasste Demetrios
Chomatenos eine neue Kurzvita des Heiligen Kliment von Ochrid (†916) zum Tag seines Entschlafens
(27. Juli) mit der Überschrift: „Andenken an unseren Vater Erzbischof und Wundertäter Kliment,
Bischof von Bulgarien in Ochrid“. Dadurch verewigte er ihn eigentlich als Vorläufer des nun von
ihm selbst besetzten Stuhls. Für den 25. November, an dem die Geburt „unseres heiligen Vaters,
des Erzbischofs von Ochrid und Wundertäters Kliment“ begangen wurde, verfasste Demetrios
Chomatenos einen Verskanon „zu seiner Lobpreisung“. Darin hinterließ er im Akrostichon seinen
Namen und den gewöhnlich benutzen Titel: Κλῆμεντα τιμῶ, ποιμενάρχης Βουλγάρων Δημήτριος
(Kliment ehre ich – Erzpriester der Bulgaren Demetrios). Sehr bald nach ihrer Niederschrift
wurden die Kurzvita von Kliment und sein Kirchendienst ins Bulgarische übersetzt – vermutlich
von einem Schreiber aus Ochrid, der mit dem Erzbischof verbunden war.
Dieser Zeit soll ebenso eine Ikone mit der Darstellung von Jesus Christus mit einem kunstfertig
gemachten silbernen Beschlag zugeordnet werden, die von Demetrios Chomatenos geschenkt und
über die Zarentüren der Ochrider Kirche „Hl. Gottesmutter – Hl. Kliment“ angebracht wurde. In
der Widmungsinschrift dazu führt er den Titel wieder: „Erzpriester der Bulgaren“ (ἐκ Δημητρίου
ποιμηνάρχου Βουλγάρων). Durch die Benutzung dieses Titels anstelle des gewöhnlich angenommenen:
„Erzbischof von Justiniania Prima und von ganz Bulgarien“ bemühte sich Demetrios Chomatenos
allem Anschein nach darum, seine Verbundenheit mit den Bulgaren und den erfolgten Änderungen
in dem unter bulgarischer Macht sich befindenden Erzbistum von Ochrid zu bekunden.
Mit der Tätigkeit von Demetrios Chomatenos zu der Zeit, in der in seinem Erzbistum die
bulgarische Macht durchgesetzt wurde, ist noch ein Beschluss von ihm in Verbindung zu setzen.
Dieser ist zwar nicht exakt datiert, jedoch ist er auf die Zeit 1234–1235 (die letzten zwei Jahre
von Demetrios’ Amtieren) zu beziehen. Dem Beschluss zufolge wurde die Eheschließung zwischen
dem Sohn vom Statthalter (ἀντιπρόσοπος) des Gebiets von Ochrid, Radomir und der Tochter des
„geheiligten Zaren“ (des bulgarischen Zaren Ivan Assen II.) nicht genehmigt. Die Ursache lag darin,
dass der Zar, ohne eine Ehe mit der Schwester des Statthalters von Ochrid geschlossen zu haben,
eine Tochter von dieser Frau hatte. Gerade diese Tochter, die von einer Mätresse stammte, und
nicht von einer gesetzlichen Gattin des Zaren, konnte in diese Ehe nicht gehen. Die Ursache – die
Mätresse war die Schwester des Statthalters, folglich die Tante von Radomir. Das führte zum Inzest.
Es gab eine Verwandtschaft, d.h. Mitelternschaft, die die Realisierung dieses Ehebündnisses nicht
erlaubte. Dafür sprach auch die körperliche Nähe der gebürtigen Schwester des Statthalters mit
dem Basileos, d.h. dem Zaren Ivan Assen II. Die Verweigerung der Legalisierung von dieser Ehe
bezog sich sowohl auf eine Anforderung seitens des Zaren wie auch auf eine Anforderung seitens
seines Satthalters des Gebiets. Dieser Fall aus der bischöflichen Gerichtspraxis von Demetrios
Chomatenos offenbart direkte gegenseitige Beziehungen mit dem Zaren Ivan Assen II. Außerdem
deckt er die Präsenz einer Tochter des Zaren auf, abgesehen von den übrigen zwei Töchtern (Elena
und Tamara), welche beim Namen nicht bekannt ist.
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Die gegenseitigen Beziehungen zwischen Tărnovo und Ochrid in kirchlichen und anderen
Aspekten werden ebenso durch weitere historische Quellen aufgedeckt, deren Verfassen auf das 14.–
15. Jahrhundert auf der Basis von früheren Mitteilungen zu beziehen ist. Bislang ist nur ein gewisser
Teil von ihnen berücksichtigt worden. Ihre ganzheitliche Betrachtung führt zum Konstatieren
interessanter und wenig bekannter Tatsachen.
Im Synodikon der bulgarischen Kirche (13.–14. Jh.) werden unmittelbar nach dem Spruch des
ewigen Andenkens der „Hocherleuchteten Patriarchen von Tărnovo“ – von Joachim I. (1232–1246)
bis hin zum „Hocherleuchteten Patriarchen Evtimij“ (†1404) – die Metropoliten von Veliki Preslav,
Červen, Loveč, Sredec (Sofia), Oveč (Provadia) und Drăstăr (Silistra) erwähnt, d. h. jene, deren
Eparchien im 14. Jahrhundert innerhalb der Grenzen des Bulgarischen Zarenreichs waren. Unmittelbar
danach werden die Vorsteher jener Eparchien erwähnt, die sich dem Patriarchat von Tărnovo beim
Zaren Ivan Assen II. anschlossen, d.h. nach 1230: „Und die Metropoliten, derer wir nun gedenken,
waren beim frommen bulgarischen Zaren Assen unter der Gewalt des Patriarchats von Tărnovo (подъ
областї
ѫ
Тръновскы
ѧ
) und sie verstarben in dieser Zeit: Antonij, Danail, Metropoliten von Seres,
ewiges Andenken; Anastassij, Epifanij, Dimitrij – Bischöfe von Velbăžd, ewiges Andenken; Joanikij,
Sergij – Erzbischöfe von Ochrid (архїепископ
Do'stlaringiz bilan baham: |