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Leitfaden Geflügelhaltung
Kokzidiose, Histomoniasis
Kokzidien sind eine Ordnung der Sporentierchen, einer Klasse der Protozoen, die in der Regel
intrazellulär parasitisch in höheren Tieren leben.
Die Paracox-Impfung (Kokzidiose-Impfung) wird zur oralen Verabreichung über das Futter bei fünf bis
neun Tagen alten, gesunden Küken gegen Kokzidieninfektionen eingesetzt. Die Paracox-Impfung kann
auch über das Tränkwasser und auch über ein Vernebeln verabreicht werden. Die Immunitätsbildung
gegen Kokzidieninfektionen wird bei Tieren in Bodenhaltung durch Aufnahme zirkulierender Oozysten
bzw. in der Voliere durch Papiereinlagen nach Verabreichung des Impfstoffs verbessert. Der Einsatz
von Substanzen mit antikokzidialer Wirkung nach der Impfung verkürzt die Dauer der Immunität. Durch
die Aufnahme von Kotpartikeln zirkulieren die Impfoozysten im Jungtierorganismus.
Die Schwarzkopfkrankheit (Histomoniasis) tritt bei Legehennen in Auslaufhaltungen vor allem zu Beginn
der Auslaufhaltung auf und kann zu hoher Todesrate führen. Nacktschnecken und Regenwürmer sind
Zwischenwirte. Eine Vorsorge kann über die Einmischung von Oreganum ins Futter erfolgen. Zu
Therapiezwecken werden dann höhere Gaben von Oreganum-Konzentrat eingesetzt.
Salmonelleninfektionen
Salmonellen sind ubiquitär verbreitete Bakterien, die insbesondere durch Schadnager, Fliegen, Milben,
Wildvögel, Staub, Kot und Futtermittel sowie durch Haustiere und Menschen übertragen werden
können.
Die beim Geflügel zahlreich vorkommenden Salmonellentypen, die Serovare
Salmonella typhimurium
und
Salmonella enteritidis
, können sich auch auf den Menschen übertragen und eine krankmachende
Wirkung zeigen. Die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Salmonellenimpfung über die zwei- bis
dreimalige orale Applikation, nach Vorgabe des Herstellers, in der Aufzuchtphase, bringt
erfahrungsgemäß eine gute Absicherung der Immunität. Für gefährdete Bestände wird empfohlen,
neben der oralen Anwendung in der Aufzucht eine zusätzliche Nadelimpfung als Verstärkung der
Immunantwort vor Legebeginn einzusetzen.
Die Salmonellenkontrolle ist für jeden Konsumeierproduzenten verpflichtend. Quartalsmäßig werden
Sockenproben auf Salmonellen in Legehennenbeständen untersucht. Vor Einstallung der Junghennen
muss der Stall auf eine Salmonellenunverdächtigkeit geprüft werden. Bestände ab 1.000 Tieren werden
einmal
im
Jahr
durch
eine
amtliche
Sockenprobe
(inklusive
Staub)
auf
eine
Salmonellenunverdächtigkeit geprüft.
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