I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Tabelle 55: Empfohlene Nährstoffgehalte für Küken und Junghennen (N-/P-reduziert) 
(Quelle: Pottgüter, 
Schreiter, v.d. Linde in Geflügeljahrbuch 2020; DLG-Band 199, verändert) 
Nährstoff
Kükenstarter 
Küken-
alleinfutter 
Junghennen-
aufzuchtfutter 
Vorlegefutter 
Energiegehalte [MJ/kg] 
12,0 
11,5-11,7 
11,3-11,5 
11,3-11,5 
Rohprotein (N-reduziert) [%]
 
19,0-20,0 
17,0
 
14,0
 
17,0
 
Rohfaser [%]
 
>3 
>4
 
5-6
 
>4
 
Kalzium [%]
 
1,05 
1,0
 
0,9
 
2,0-2,5
 
Phosphor (P-reduziert) [%]
 
0,7 
0,6
 
0,5
 
0,45
 
Natrium [%]
 
0,18 
0,17
 
0,16
 
0,17
 
Methionin [%]
 
0,52 
0,46
 
0,31
 
0,42
 
Lysin [%]
 
1,18 
1,01
 
0,66
 
0,84
 

---

114
 
Leitfaden Geflügelhaltung 
Futterinhaltsstoffe und Futtermanagement 
Grundsätzlich müssen sämtliche Imbalancen in der Nährstoffversorgung der Junghennen als ein Stress- 
und damit Risikofaktor für Verhaltensstörungen angesehen werden. Imbalancen entstehen einerseits 
aus einer suboptimalen Nähr- und Wirkstoffzusammensetzung des Futters. Andererseits kann eine für 
das jeweilige Leistungsstadium unzureichende Futteraufnahme dafür verantwortlich sein. Ein 
„Nährstoffdenken“, d.h. eine Orientierung an den aufgenommenen Nährstoffen, ist deshalb für die 
erfolgreiche Jung- und Legehennenfütterung entscheidend. So sind die Nährstoffgehalte im Futter der 
vorherrschenden Futteraufnahme anzupassen. Dies ist jedoch nur im beschränkten Umfang möglich. 
Zudem sind abgestimmte Maßnahmen zur Optimierung der Futteraufnahme notwendig.
Bei jungen Legehennen tritt speziell im Zeitraum nach der Einstallung bis zur 35. Lebenswoche häufig 
eine unzureichende Futteraufnahme auf. Für eine bedarfsangepasste Futteraufnahme sind die 
Realisierung einer Phasenfütterung, die korrekte Anwendung von Vorlegefutter, ein abgestimmtes 
Futterzeitenmanagement (mind. einmal täglich leerfressen lassen), eine griffige homogene 
Futterstruktur und nicht zuletzt eine Junghenne mit hohem Futteraufnahmevermögen essentiell. Da 
dieses Futtermanagement gerade bei der Legehenne äußerst wichtig ist, wird im Kapitel 
Legehennenfütterung gesondert darauf eingegangen. Grundvoraussetzung für die verschiedenen 
Wege ist die Kenntnis des Futterverbrauchs der Herde, nach Möglichkeit tagesgenau. Die tägliche 
Kontrolle des Wasserverbrauchs ist genauso wichtig, denn beide Faktoren bedingen sich. 
Die Körpergewichtsentwicklung dient als wichtiger Indikator der Hennenentwicklung insgesamt und 
unzureichende Zunahmen können u.a. auch in einem zu niedrigen Futterverzehr begründet sein. 
Deshalb sind mind. bis zur 35. Lebenswoche wöchentlich ca. 50 bis 100 Tiere händisch zu wiegen. 
Ausreichend hohe