I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Bewertung von Haltungssystemen
Produktbezogene
Indikatoren
Tierbetreuer-
bezogene
Indikatoren
Tierbezogene
Indikatoren
Technische
Indikatoren
Ökonomische
Indikatoren
Ökologische
Indikatoren
•
Produktsicherheit
•
Produktqualität
•
Nährwert
•
Erzeugerkosten
•
Sicherstellung
spezieller
Verbraucher-
eigenschaften
•
Gesundheits
-
gefährdung
/
-
risiko 
am
Arbeitsplatz
•
Arbeitsplatzqualität
•
Arbeitsaufwand/
-
belastung
•
Stallhygiene
- 
Staubgehalt
- Schadgasgehalt
- Keimgehalt
•
Pathologische
Indikatoren
- 
Verletzungen
- Erkrankungen
- Todesfälle
•
Physiologische
Indikationen
•
Ethologische
Indikationen
- 
Verhaltens-
störungen
- Ausfall spezifischer
Verhaltensweisen
•
Ernährungsbed
.
Indikationen
-
bedarfsgerechte
Fütterung
-Kondition
•
Tierleistung
•
Funktionssicher-
heit
/Automatisier-
barkeit
•
Technische
Überwachbarkeit
•
Bautechnische
Gegebenheiten
•
Tierkontrolle
•
Technikkosten
•
Energieaufwand
•
Lichtverhältnisse
u. Luftzuführung
•
Gestaltung 
einzel
-
ner Einrichtungs
-
elemente
(z. B. Sitzstangen)
•
Kapitalbedarf
•
Investitionsauf-
wand 
einschl
. Bau-
u. Technikkosten
•
Erlös-/
Kostenrelation
•
Vollkostenrechnung
•
Ermittlung des
Cash 
Flows
•
Vermarktungs
-
vielfalt
•
Umweltbelastung
(
Emissionen)
•
Flächenbedarf
•
Regionalität
•
Energie- u. Nähr-
stoffverbrauch
•
Exkrementenanfall
u. -
verwertung
Abbildung 1: Bewertung von Haltungssystemen 
Allerdings ist die Beurteilung eines Haltungssystems wiederum nicht mittels eines einzigen Indikators 
möglich. Auch wäre die ausschließliche Verwendung beispielsweise ethologischer Kriterien zur 
Bewertung der Tiergerechtheit völlig unzureichend. Fehlschlüsse könnten die Folge sein. 
Mindestanforderungen zur Nutztierhaltung sind u.a. im Tierschutzgesetz, in der Tierschutz-
Nutztierhaltungs-Verordnung, dem Futtermittelrecht, den Empfehlungen zum Tierwohl der Länder oder 
in Vorgaben von Erzeugergemeinschaften genannt. Weitere Empfehlungen zur artgerechten Haltung 
von Nutztieren geben außerdem die Ausarbeitungen der Fach-Arbeitsgruppen des niedersächsischen 
Tierschutzplans (4.0).
Entscheidend aber ist, dass die bloße Vorgabe von Mindestanforderungen nicht notwendigerweise 
sicherstellt, dass die Haltung insgesamt tiergerecht erfolgt. So sollen durch das staatliche 
Tierwohlkennzeichen die Haltungssysteme z.B. grundlegend in Bezug auf die Besatzdichte, 
Beschäftigung der Tiere oder die Auslaufhaltung reformiert werden, wobei die dem Tier angepasste 
Haltung und Stallumwelt im Fokus steht. Bisher wurden Kriterien für Schweine erarbeitet, weitere 
Nutztierarten sollen folgen (Stand: April 2020). 

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Abbildung 2: Ursachen stressbedingter Beeinträchtigungen der Leistung und Gesundheit 
Tierschutz ist für den Landwirt nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern vielmehr sein ureigenes 
wirtschaftliches wie ethisches Anliegen, da die Tiere zum einen bedeutender Teil seines 
Unternehmenskapitals sind und er zum anderen mit den Tieren von der Geburt/ Anlieferung bis zum 
Abtransport vom Hof täglich Kontakt hat und eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Trotzdem werden 
Missstände von Tierschutzverstößen laut, sei es in Schlachthöfen, beim Tiertransport oder im Umgang 
mit dem Tier bzw. in der Tierhaltung. Als Beispiel ist hier die Besatzdichte von Hähnchen anzusprechen, 
darüber hinaus wird oft das unstrukturierte und monotone Haltungssystem bemängelt.