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Leitfaden Geflügelhaltung
Aufzucht der Eintagsküken
Nachdem der Stall gereinigt und desinfiziert ist, können die Vorbereitungen zur Einstallung getroffen
werden.
Temperatur
Putenküken reagieren in den ersten Lebenstagen ausgesprochen empfindlich auf kalte Temperaturen.
Der Stall sollte daher mind. 48 Stunden vor Einstallung der Tiere vorgeheizt werden, um zu verhindern,
dass der kalte Boden den Küken Wärme entzieht.
Bei der Aufzucht in Kükenringen werden überwiegend leistungsstarke Gasstrahler eingesetzt. Je nach
Jahreszeit werden die Strahler in einer Höhe von 70 bis 90 cm über dem Boden im Zentrum der Ringe
angebracht. In der ersten Lebenswoche der Küken sollte am Rand des Wärmekegels in Bodenhöhe
eine Richttemperatur von ca. 35 bis 37 °C herrschen. Am Ringrand reichen 25 °C. Die Verteilung der
Küken unter der Wärmequelle gibt einen entscheidenden Aufschluss über die richtige Temperatur. Die
Tiere sollten sich in Ruhephasen gleichmäßig in der Peripherie des Strahlerfeldes versammeln, ohne
sich gegenseitig zu drücken. Gelegentlich verlassen sie die Wärmezone, kehren aber bald wieder zu
ihr zurück. Ist die Temperatur im bestrahlten Bereich zu hoch, drücken sich die Küken an den äußeren
Rand des Ringfeldes; ist die Temperatur zu niedrig, ziehen sie sich direkt unter dem Gasstrahler
zusammen. In beiden Fällen besteht die Gefahr des gegenseitigen Erdrückens und Erstickens der Tiere.
Ziehen sich die Küken in einem bestimmten Segment des Ringes zusammen, ist häufig Zugluft die
Ursache.
Bei der ringfreien Aufzucht sollte die Einstalltemperatur 36 bis 37 °C betragen. Die Einstreute sollte
mind. 33 °C warm sein. Je höher die Bodentemperatur, desto besser starten die Tiere. Für die Verteilung
der Tiere gelten hier die gleichen Grundsätze wie bei der Ringaufzucht.
Licht
In den ersten 24 bis 48 Stunden kann eine Dauerbeleuchtung des Stalls den Küken die Eingewöhnung
in die neue Umgebung erleichtern. In Abhängigkeit vom Verhalten der Küken und der Tieraktivität
können aber auch bereits ab dem ersten Tag ein bis zwei Dunkelphasen gefahren werden. Besonders
in der Aufzuchtphase, und hier vor allem am ersten Tag, muss das Lichtprogramm individuell auf das
Verhalten der Küken abgestimmt werden. Durch eine kleine Dunkelphase direkt nach der Einstallung
können sich die Tiere vom Stress der zurückliegenden Stunden erholen.
Eine Verringerung der Lichtdauer auf 16 Stunden ab dem 5. bis 7. Lebenstag ist anzustreben. Diese
sollte möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt eingeleitet und dann langsam nach hinten verlängert
werden.
Einstreu
Die Einstreu soll Flüssigkeiten absorbieren und die Tiere trocken halten. Sie soll ebenfalls zwischen
Betonboden und Stallraum isolieren, den Kontakt der Tiere mit dem Kot möglichst verhindern,
Ammoniak binden, staubarm und mikrobiologisch einwandfrei sein. In der Putenaufzucht wird in der
Regel mit staubfreien Weichholzhobelspänen gearbeitet. Alternative Materialien wie z.B. Strohgranulat
oder Lignocellulose sind ebenfalls im Einsatz.
Bei Fußbodenheizung reicht eine Einstreuhöhe von 3 bis 5 cm. Ohne Fußbodenheizung sollte die Höhe
ca. 10 cm betragen. Sobald sich feuchte Stellen unter Tränken und Futterbahnen bilden, sollten diese
bei Bedarf durchgearbeitet oder nachgestreut werden.
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