Versuchstechnik Fertigungstechnologien Schichterzeugung Kathodenzerstäubung (Sputtern)
Der Sputterprozess gehört zur Prozessgruppe der physikalischen Abscheidun- gen aus der Gasphase und ist besonders für die Dünnfilmherstellung geeignet [ELB96]. Bild 5.1 zeigt eine MRC-Sputteranlage des Instituts für Mikrotechnologie.
Wahlschalter RF-Bertriebsart
Tür, Rezipient
Steuerung Kryopumpe
Schleuse
Steuerung Gaszufluss
Anpassungs- netzwerk
Steuerung Sputterprozess
Generator
Kühlwasser- durchflussanzeige
2005 imt 5017-028
Druckanzeige
Bild 5.1: Sputteranlage (Hersteller: ehem. Firma MRC, USA)
Beim sogenannten RF(radio frequency)-Sputtern wird an das Target eine Wechselspannung angelegt (Bild 5.2), so dass in der einen Phase Ionen auf das Target beschleunigt werden und Material abtragen. In der anderen Phase findet ein Ladungsausgleich statt. Damit ist auch das Sputtern von nichtleitenden Materialien möglich. Um die Ionisierungsrate durch die erzeugten Sekundärelektronen zu erhöhen, wird beim Magnetronsputtern unter dem Target ein starkes Magnetfeld erzeugt. In diesem Feld werden die Elektronen auf Kreisbahnen geführt und bewegen sich dicht an der Targetoberfläche. Zum einen werden dadurch höhere Abtragsraten realisiert, zum anderen kann der Prozessdruck verringert werden, so dass es zu weniger Kollisionen zwischen abgesputterten Atomen und anderen
Gasteilchen kommt und die Atome eine höhere kinetische Energie haben. Auf dem Substrat bildet sich dann eine sehr haftfeste Schicht von einigen Mikrometern Dicke.
Kathode Magnetron
Kondensator
Spannungs- versorgung
Magnetfeld
Plasma
Substrat
RF
Target
B
Anode
2005 imt 5017-029
Gaseinlass Vakuumsystem
Bild 5.2: Prinzip des Sputterprozesses
Gegenüber dem Plasma laden sich die Wände des Rezipienten und das Target negativ auf, da während der positiven Halbwelle der Wechselspannung mehr Elektronen gesammelt werden als Ionen während der negativen Halbwelle, da letztere aufgrund ihrer größeren Masse relativ träge sind und ihre Bewegungen nur langsam dem Wechsel des elektrischen Feldes folgen können. Durch einen Kondensator in der Zuleitung des Targets wird verhindert, dass die negativen Ladungen abfließen. Das Target ist deshalb gegenüber dem Substrat negativ geladen. Dieser Effekt wird durch das ungleiche Flächenverhältnis von Target zum mit dem Rezipient verbundenen Substrat zusätzlich verstärkt, weil Letzteres aufgrund seiner größeren Fläche eine größere Anzahl der Ionen während der negativen Halbwelle der Wechselspannung einsammelt.
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