4 .1.2 Geschichte des Magazins
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Die Titelseite der ersten Herausgabe von 4. Januar 1947
ereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde von Lion Feuchtwanger in München eine Zeitschrift unter dem Namen Der Spiegel herausgegeben, die im November 1908 mit Siegfried Jacobsohns Schaubühne fusionierte. Die erste Ausgabe des Nachkriegs-Spiegel erschien am 4. Januar 1947 in Hannover. Seit 1952 hat Der Spiegel-Verlag seinen Sitz in Hamburg. Ab der ersten Ausgabe im Januar 1947 war Rudolf Augstein Herausgeber und Chefredakteur. Der Spiegel war Nachfolger der Zeitschrift Diese Woche. Diese Woche folgte dem Muster US-amerikanischer und britischer „News Magazines“. Einige junge deutsche Redakteure, angeführt von Rudolf Augstein, versuchten die Forderungen nach kritischem und seriösem Journalismus zu erfüllen.
Das Magazin war von Anfang an umstritten. Der Spiegel hat schon in der Früh- und Konstituierungsphase einen relativ großen Einfluss. Nach der Spiegel-Affäre weitete sich der Einfluss aus; durch die massiv gestiegene Auflage nahm die wirtschaftliche Macht zu, wodurch auch die publizistische Macht und der politische Einfluss stieg. Zu der sog. Spiegel-Affäre kam es im Jahre 1962. Damals, am 10. Oktober 1962 erschien im Spiegel ein Artikel mit dem Titel Bedingt abwehrbereit, in dem der verantwortliche Redakteur Conrad Ahlers behauptete, die NATO und die Bundesrepublik könnten einem sowjetischen Angriff nicht standhalten. Am 26. Oktober wurden die Räume des Spiegels in Hamburg, später auch das Redaktionsbüro in Bonn, durch die Polizei besetzt und durchsucht. Noch am demselben Tag wurde Conrad Ahlers, zusammen mit seiner Frau verhaftet. Am folgenden Tag, dem 27. Oktober, wurde Rudolf Augstein in Untersuchungshaft genommen. Diese Polizeimaßnahmen führten zu Protesten der Bevölkerung sowie der restlichen Presse. Die Menschen haben diese Ereignisse als einen Angriff auf die Pressefreiheit begriffen. Nach 103 Tagen wurde Rudolf Augstein aus der Haft entlassen und erst nach drei Jahren, am 13. Mai 1965 erklärte der Bundesgerichtshof auf Grund von Beweismangel das Verfahren für beendet.
D er journalistische Einfluss des Magazins hat sich jetzt aber im Vergleich zu den vorigeren Jahren verringert. Laut einer Umfrage unter 1.536 deutschen Journalisten im Frühjahr 2005, betrachten 33,8 % der Befragten den Spiegel weiterhin als ihr Leitmedium, während für die Süddeutsche Zeitung 34,6 % votierten. 1993 hatten noch zwei Drittel der befragten Journalisten für den Spiegel als Leitmedium gestimmt.
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Die Titelseite des Magazins aus der letzen Zeit
ie Artikel verfasst eine 50-köpfige Redaktion, manche werden von Nachrichtenagenturen (AFP, AP, ddp, dpa, gms, Reuters, sid, vwd) übernommen. Einige Artikel der Printausgabe sind auch online verfügbar. Heute existieren auch Exemplare für Studenten: SchulSPIEGEL und UniSPIEGEL.
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