Duden Allgemeinbildung: Deutschland Alles, was man wissen muss



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Roadmovie
Spielfilm, dessen Handlung sich unterwegs, also beispielsweise auf einer
Fahrt mit dem Auto oder Lkw, abspielt
Aktuelle Tendenzen
Überwiegend heiter und mit technologischen Neuerungen startete der
deutsche Film ins 21. Jh.
1980er- und 1990er-Jahre
Nach dem Neuen Deutschen Film entdeckte der deutsche Film wieder
seine heitere Seite. Originelle Beziehungskomödien wie „Männer“ (1986,
Regie Doris Dörrie) und „Der bewegte Mann“ (1994, Regie Sönke
Wortmann) fanden begeisterte Resonanz. 1998 beeindruckte „Lola rennt“
(Regie Tom Tykwer, mit Franka Potente in der Hauptrolle) mit einer
Zeitschleife der besonderen Art. Die Folgen der Wiedervereinigung
behandelte 1993 in satirischer Weise das Roadmovie „Wir können auch
anders“ (Detlev Buck).
Nach der Jahrtausendwende
International konnte der deutsche Film auch nach 2000 einige Erfolge
verbuchen. 2001 beeindruckte Oliver HirschbiegeL (*1957) mit dem
Psychothriller „Das Experiment“, 2005 in „Der Untergang“ mit den letzten
Tagen Hitlers im Bunker der Reichskanzlei. Caroline Links (*1964)
„Nirgendwo in Afrika“ (2001) erhielt den Oscar für den besten


fremdsprachigen Film. Die Besucherzahlen in den deutschen Kinos
stagnierten oder waren rückläufig. Dennoch gab es immer wieder
Magneten wie zuletzt 2013 „Fack ju Göhte“ von Bora Dagtekin (*1978), den
über 7 Mio. Menschen sehen wollten.
Neue Technologien
Immer stärker hält moderne Technik Einzug ins Filmgeschäft, sowohl bei
der Herstellung der Filme wie auch bei deren Präsentation im Kino.
Computeranimation und digitale Verfahrensweisen eröffnen ebenso neue
Möglichkeiten wie die Rezeption im 3D-Verfahren. Film und Fernsehen
werden zudem durch die schier unbegrenzten Möglichkeiten des
Internets beeinflusst.


Alltag
Die fortschreitende Industrialisierung, deren
Tempo sich nach dem Zweiten Weltkrieg
dramatisch erhöhte, brachte eine Reihe
struktureller Entwicklungen mit sich – etwa in
den Bereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung,
Mode und Freizeit – und sorgte für erhebliche
Veränderungen der alltäglichen
Lebenswirklichkeit der Deutschen.


Leben in Deutschland
Die Entwicklung der Alltagsrealität in Deutschland nach
1945 ist gekennzeichnet vom Wandel von einer
normorientierten Wertegemeinschaft zu einer
Gesellschaft von genuss- und erlebnisorientierten
Individualisten.
Alltag im Wandel
Industrialisierung, Technisierung und Urbanisierung
revolutionierten das deutsche Alltagsleben am Ende des 19.
und zu Beginn des 20. Jh. – von den ersten großstädtischen
Siedlungsbauten über die Elektrifizierung der Haushalte bis
zur individuellen Mobilisierung durch Fahrrad und
Automobil. Diese Entwicklung wurde durch die Katastrophe
zweier Weltkriege jäh unterbrochen. Nach 1945 bestimmten
wachsende Prosperität und steigender Konsum, aber auch
neue soziale (Familien-) Strukturen und sich wandelnde
Freizeitbedürfnisse den Alltag der Menschen in West- und
mit Abstrichen auch in Ostdeutschland. Denn in der DDR
hatten die Bürger infolge des engmaschigen
Kontrollsystems nur vergleichsweise geringe persönliche
Entfaltungsspielräume.
Wohnen im 21. Jahrhundert


Mit der Pluralisierung der Lebensformen – von der
klassischen Eltern-Kind-Familie zu einer Vielzahl
individualisierter Lebensformen (Singlehaushalte,
Alleinerziehende mit Kind, Mehrgenerationenfamilien) –
veränderten sich auch die Wohnverhältnisse und -
bedürfnisse. Nicht zuletzt stieg der Wohnflächenbedarf, der
im Jahr 2013 einen neuen Höchststand erreichte.
Für die Entwicklung der Wohnkultur am Ende des 20. und
zu Beginn des 21. Jh. wurde der Begriff „cocooning“
geprägt: Das private Wohnumfeld erlebte eine qualitative
wie quantitative Aufwertung, wurde zum Rückzugsort ins
Private und zum Gegenpol zu einer zunehmend
anonymisiert, abstrakt und kalt erlebten Arbeitswelt und
Öffentlichkeit.
Küche international und traditionell
Kulinarisch legten die Deutschen seit den 1950er-Jahren
eine weite Reise zurück. Dabei ging die Abkehr von der
traditionellen deutschen Küche mit der Hinwendung zu
einer gehobenen internationalen Kochkultur einher. 1964
erschien die erste deutsche Ausgabe des Guide Michelin,
der Restaurants in Deutschland anhand internationaler
Maßstäbe einer kritischen Inspektion unterzog. Der in den
1990er-Jahren einsetzende Boom der Fernsehkochshows
spiegelte die radikale Umwertung des Kochens – vom
Alltagserfordernis zum kultigen Freizeitspaß, nicht zuletzt
auch für Männer. An der Wende zum 21. Jh. setzte dann
eine gewisse Rückbesinnung auf die traditionelle deutsche
Küche ein – sowohl in der Gastronomie als auch in den
privaten Küchen. Damit einher ging, nicht zuletzt im Umfeld
der „Slow Food“-Bewegung, eine neue Wertschätzung für


regionale Produkte.
Globalisierung versus Regionalisierung
Zwei gegensätzliche Tendenzen dynamisierten im Abstand
weniger Jahrzehnte das deutsche Alltagsleben: Seit den
1980er-Jahren richteten technische Innovationen und eine
neue Welle politischer und ökonomischer Globalisierung
den Fokus der Konsum-, Reise- und
Kommunikationsgewohnheiten auf „grenzenlose“
Weltläufigkeit. Im Gegenzug dazu setzte einige Jahrzehnte
später – auch beeinflusst von einem wachsenden
Umweltbewusstsein – eine Rückbesinnung ein: auf
Deutschland als Reiseland und auf Wandern, Radfahren,
Gärtnern als naturnahe Freizeitaktivitäten.
Bewegter Alltag
Für den Profisport begann nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs eine neue Ära: Die für das Fernsehen attraktiven
Sportarten erfreuten sich wachsender Popularität und
profitierten, auch materiell, von ihrer Medienpräsenz.
Erfolgreiche Sportler avancierten zu Medienstars und
wurden zu Nutznießern der allgemeinen
Kommerzialisierung des Sports.
Im Breitensport wurde 1970 mit dem Beginn der „Trimm-
dich“’-Aktion eine neue Ära eingeläutet. Die Bewegung zur
Förderung der Gesundheit und zur Prävention von
Krankheiten mobilisierte in der Folge Hunderttausende
Deutsche, einen Teil ihrer Freizeit sportlichen Aktivitäten zu
widmen, darunter auch „Neuerfindungen“ wie Jogging,
Aerobic, Nordic Walking etc.


Bauen und Wohnen
Wohnverhältnisse nach 1945
Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren große Teile des
Wohnungsbestands zerstört oder schwer beschädigt. Ausreichend
neuen Wohnraum zu schaffen, war also im Westen wie im Osten
eine vordringliche politische Herausforderung.
Wohnungspolitik in der DDR
Der Wohnungsbau in der DDR war Teil der staatlichen Planwirtschaft.
Dem Neubau von großen Wohnkomplexen (Plattenbausiedlungen) am
Stadtrand wurde dabei zunehmend der Vorzug gegenüber Instandhaltung
und Sanierung von (innerstädtischem) Wohnbestand gegeben. Das führte
in den 1970er- und 1980er-Jahren zu einem Verfall der Innenstädte. Die
Zuweisung einer Wohnung erfolgte, sofern es sich nicht um privaten
Wohnraum handelte, durch eine staatliche Kommission. 1990 befanden
sich von den gut 7 Mio. ostdeutschen Wohnungen 41 % in privater Hand,
42 % waren volkseigen und weitere 17 % in genossenschaftlichem Besitz.
Die Datsche
Für viele DDR-Bürger stellte die Datsche, ein kleines Gartengelände mit
zugehörigem Ferienhaus, einen Ausgleich dar zu den beengten
Wohnverhältnissen in den Plattensiedlungen. Sie war das Refugium für


Freizeit, Wochenende, Ferien. Im Garten wurde Gemüse und Obst angebaut
für den eigenen Bedarf, aber auch zum Verkauf an staatliche
Annahmestellen. Die Gartenhäuschen wurden über die Jahre vielfach zu
einer Art festem Zweitwohnsitz ausgebaut. Schätzungen zufolge gab es in
der DDR 3,4 Mio. Datschen.
Wohnen in der BRD
1950 gab es für die 14,6 Mio. Haushalte in der Bundesrepublik nur knapp
11 Mio. Wohnungen. Durchschnittlich fünf Personen mussten sich eine
Wohnung teilen; auf jeden Bewohner entfielen 15 m
2
. 1960 lag die Zahl
der verfügbaren Wohnungen bei 16,2 Mio., 1980 bei 25,4 Mio. Je
Bewohner standen 1981 durchschnittlich 32 m
2
Wohnfläche zur
Verfügung, 2004 waren es bereits rund 42 m
2
. Dabei entfiel deutlich mehr
als die Hälfte aller Bauaktivitäten auf private Bauherren.
Der Anteil des staatlichen Wohnungsbaus lag bei weniger als 5 %.
Den Traum, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, hatten sich bis zum
Jahr 2008 immerhin 43 % der Deutschen erfüllt. Im europäischen
Vergleich bildete Deutschland damit – gemeinsam mit der Schweiz – aber
nur das Schlusslicht. Denn innerhalb der EU verfügten zu diesem
Zeitpunkt immerhin 65 % der Bürger über selbstgenutztes
Wohneigentum.
Haushaltsgrößen
Die Auflösung traditioneller Familienstrukturen, rückläufige Kinderzahlen
und die Zunahme allein lebender Menschen spiegeln sich in den
Veränderungen der Haushaltsgrößen seit den 1950er-Jahren. Während
die Zahl der privaten Haushalte mit fünf und mehr Personen von 16,1 %
im Jahr 1950 auf 3,5 % in 2009 sank, stieg die Zahl der
Einpersonenhaushalte im gleichen Zeitraum von 19,4 auf 39,8 %. Die
durchschnittliche deutsche Haushaltsgröße lag 2012 bei 2,01 Mitgliedern.
Besonders hoch ist die Zahl der kleinen Haushalte mit ein bis maximal
zwei Personen in den Stadtstaaten: 2012 betrug ihr Anteil in Berlin 83 %,


in Bremen 82 % und in Hamburg 81 %.
Landleben – Stadtleben
In der zweiten Hälfte des 20. Jh. verzeichneten die Statistiken eine
wachsende Zahl von Menschen, die sich in den „Speckgürteln“ der großen
Städte oder in ländlichen Regionen ansiedelten und zwischen Wohnort
und Arbeitsplatz pendelten. Lag 1950 die Quote der Personen, die über
die Gemeindegrenze hinweg zur Arbeit fuhren, noch bei 14,5 % aller
Erwerbstätigen, stieg sie bis 1987 auf 36,8 % – bei gleichzeitigem Anstieg
der zurückgelegten Entfernungen. Diese Entwicklung kehrte sich an der
Schwelle zum 21. Jh. um: „Reurbanisierung“ ist seitdem angesagt. Von
diesem Trend profitieren insbesondere die sogenannten
Metropolregionen – der Großraum Berlin, die Rheinschiene, die
Großräume Hamburg und München, aber auch Städte wie Dresden,
Leipzig und Stuttgart.
„Händelhaus“
Eine Alternative zum Eigenheim ist das Wohnungseigentum. Vor allem nach
dem Zweiten Weltkrieg wurde es als Möglichkeit propagiert, Privatpersonen
finanziell an der Schaffung von Wohnraum zu beteiligen. 2013 besaßen
knapp 14 % aller deutschen Haushalte eine Eigentumswohnung. Ein
Vorläufer dieses Modells war schon vor 1900 das Stockwerkseigentum: Im
Volksmund bürgerte sich dafür der Name „Händelhaus“ ein, weil „Händel“,
also Streitigkeiten, unter den Eigentümern besonders häufig gewesen sein
sollen.


In den eigenen vier Wänden – am liebsten im 

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