Martin Lyuter und Bibleubersätzung.
Martin Luther ist 10. November 1483 in Eisleben, Grafschaft Mansfeld
geboren
umd
ein
deutscher
Augustinermönch
und
Theologieprofessor, der zum Urheber der Reformation wurde. Er sah
in Gottes Gnadenzusage und der Rechtfertigung durch Jesus Christus
die alleinige Grundlage des christlichen Glaubens. Auf dieser Basis
wollte er damalige Fehlentwicklungen der Römisch-katholischen
Kirche beseitigen und sie in ihrer ursprünglichen evangelischen
Gestalt wiederherstellen. Entgegen Luthers Absicht kam es im Lauf
der Reformation zu einer Kirchenspaltung, aus der evangelisch-
lutherische Kirchen und weitere Konfessionen des Protestantismus
entstanden.
Luther war der erste Sohn des Hüttenmeisters Hans Luder und seiner
Frau Margarethe Lindemann. Die Eltern hatten um 1479 geheiratet
und waren nach Eisleben gezogen, wo der Vater eine Hütte pachtete.
Seine Familie führte ihren Nachnamen in verschiedenen Varianten.
Luther wählte seine Nachnamensform um 1512 oder 1517. Er leitete
sie vom Herzog Leuthari II. Oder vom griechischen Adjektiv eleutheros
ab und benutzte vorübergehend die Form Eleutherios .
Nach Erinnerungen von Luthers Mutter, die sein Mitarbeiter Philipp
Melanchthon nach seinem Tod aufzeichnete, wurde er am 10.
November nachts geboren und am Folgetag auf den Namen des
Tagesheiligen Martin von Tours getauft. Das Geburtsjahr 1483 sei
nach Luthers Bruder Jakob Familienmeinung gewesen. Luther nannte
jedoch 1482 oder 1484. Für 1482 spricht, dass er 1505 bei seiner
Magisterprüfung angab, er sei 22 Jahre alt. Im zweiten Fall wäre
Mansfeld sein Geburtsort gewesen, wohin die Familie im Sommer
1484 gezogen war. Die eigentliche Übertragung der Bibel in die
deutsche Sprache leistete Martin Luther. Die Arbeit des Reformators
begann mit dem Neuen Testament, das der streitbare Kirchenmann
1521/22 in nur vier Monaten niederschrieb.
Luther
besaß
nicht
nur
hervorragende
Griechisch-
und
Hebräischkenntnisse, sondern sah sich darüber hinaus als ein Kind des
Volkes. Er war beseelt von der Idee einer Übersetzung der Heiligen
Schrift für die Bedürfnisse der einfachen, weniger gebildeten
Menschen seiner Zeit, die zu den griechischen und lateinischen Texten
keinen Zugang hatten. Eine Bibel für das ganze Volk wollte Luther
durch seine Übersetzungsarbeit stiften.
Nach der erfolgreichen Übertragung des Neuen Testaments benötigte
Luther für die Übersetzung des Alten Testaments zwölf Jahre. Mit
seinem hochgebildeten Freund Philipp Melanchthon, Professor der
griechischen Sprache, glich Luther seine Arbeit ab, bevor sein Werk
drucken ließ. Schließlich konnte Luther im Jahr 1534 seine Arbeit
vollenden.
Sprachgewaltige Übertragung
Die Arbeit war bahnbrechend und bis heute kommt keine Auslegung
der Heiligen Schrift in deutscher Sprache an Luthers Sprachgewalt
vorbei. Doch was macht eine Übersetzung der Heiligen Schrift ins
Deutsche überhaupt so spektakulär? Es sind gleich mehrere Faktoren,
die Luthers Bibelübersetzung von Anfang an so berühmt wie
unverzichtbar machen.
Die schwarz-weiße Xylografie eines Gemäldes von Wilhelm
Lindenschmit zeigt den jungen Martin Luther beim Studium der Bibel.
Er trägt ein Mönchsgewand und sitzt in einem Raum mit vielen
Büchern.Luther studierte die Bibel
Zunächst steht da die nackte Tatsache der Übersetzung der
griechischen und lateinischen Vorlagen ins Deutsche. Denn bis Luther
hatte es eine geschlossene, allgemeinverständliche und frei
zugängliche Übersetzung der Bibel ins Deutsche nie gegeben. Die
Texte der Heiligen Schrift waren in Griechisch und Lateinisch gehalten.
So war es schon immer, so entsprach es den Amtssprachen der
katholischen Kirche und so sollte es nach kirchlichem Willen immer
bleiben.
Keinesfalls sollten die von der Kirche als gefährlich erachteteten Texte
der Bibel ungefiltert von den Christen in jener Zeit gelesen werden.
Was konnte nicht alles an Missverständnissen und eigenwilligen
Interpretationen in die Texte hineingelesen werden. Nur durch die
ordnende, lenkende Anleitung des mit der Lehrmeinung der Kirche
konformen Klerikers sollten die heiligen Texte an die Menschen
weitergegeben werden.
Dem Volk aufs Maul schauen
Dem konnte Luther nichts abgewinnen. Im Gegenteil. Jeder sollte in
Luthers Augen Zugang zur Bibel haben, jeder sollte in der heiligen
Schrift die Worte Gottes lesen dürfen. Doch es war nicht nur Luthers
liberale Auffassung über den Zugang des einfachen und ungebildeten
Volkes zu den Bibeltexten, die revolutionär war.
Luther übersetzte die Bibel nicht nur, er legte sie in seiner
Übersetzung aus, deutete sie in den Alltag der Menschen seiner Zeit
hinein. “Dem Volk aufs Maul schauen”, nannte Luther das.
Es ging ihm nicht darum, den Text in ein vulgäres Deutsch zu
übertragen, wie man es in den Gassen seiner Zeit sprach. Aber es ging
Luther sehr wohl darum, eine Ausdrucksweise zu finden, deren Worte
und Bildhaftigkeit von jedem Deutschen, egal welcher persönlicher
Bildung, verstanden werden konnten.
Deswegen übertrug er schwer verständliche Vergleiche und Bilder der
Heiligen Schrift, die in der Welt der Beduinen und des israelischen
Volkes ihren Ursprung hatten, in die Lebenswirklichkeit der Menschen
seiner Zeit.
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