Amur Temür ibn Taraghai Barlas


Überblick der Eroberungen



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Überblick der Eroberungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1380 begann er die Eroberung des Südens von Chorasan, Irans und Iraks, wobei die Herrschaften der lokalen Dynastien wie die der KartidenSarbadarenMuzaffariden und Dschalairiden beseitigt wurden.

Das Heer Timurs bestand neben Reitern und Bogenschützen aus Kriegselefanten, die ursprünglich aus Indien kamen, wobei er auch über Infanterie und Kanonen verfügte.[11]

In den Jahren 1391 und 1395 errang Timur entscheidende Siege über die mongolischen Herrscher der Goldenen Horde an der Wolga, deren Reich danach unaufhaltsam in einzelne Khanate zerfiel. Bereits 1394 erstreckte sich die Einflusszone von Timurs Macht über ein Gebiet, das sich über Teile des heutigen Iraks mit Bagdad, Irans, AserbaidschansArmeniensGeorgiensUsbekistansSyriens und der Türkei erstreckte. Im Osten grenzte sein Reich unmittelbar an das (östliche) Tschagatai-Khanat der Mongolen.


Sultan Bayezid als Timurs Gefangener (Historiengemälde von Stanisław Chlebowski 1878)

1398 eroberte er Delhi, 1401 fielen Damaskus sowie (erneut) Bagdad in seine Hände.

Am 20. Juli 1402 fügte er – zu dem Zeitpunkt schon fast blind – dem osmanischen Heer unter Sultan Bayezid I. in der Schlacht bei Ankara (Angora) eine der schwersten Niederlagen in dessen Geschichte zu. Tausende von Soldaten waren verdurstet, noch ehe sie das Schlachtfeld erreichten, weil Timurs Soldaten alle Brunnen weit und breit zerstört hatten. Die tatarischen Truppen des Sultans liefen zu den Timuriden über. Nach beinahe zwanzigstündigem Kampf gaben auch die serbischen Hilfstruppen des Sultans auf und flohen (etwa 10.000 Serben unter Stefan Lazarević). Bayezid wurde gefangen genommen; Timur dadurch auch in Europa „berühmt“. Bayezid starb in mongolischer Gefangenschaft.

Timur verließ jedoch bald Anatolien, ohne auf das christliche Konstantinopel vorzustoßen.



Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als ein letztes Problem sah Timur seine symbolische Vasallenstellung gegenüber dem Kaiserreich China der Ming-Dynastie, dem er eine Zeit lang hatte Tribut zahlen müssen. 1405 brach er mitten im Winter zum Feldzug nach China auf, starb aber in der Oasenstadt Farab in der Nähe des heutigen Schymkent in Kasachstan nach einem mehrtägigen Alkoholexzess.

Timur wurde in Samarkand bestattet. Sein Mausoleum Gur-e Amir ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler dieser Zeit, es wurde unter Muḥammad Sultān Mirzā, dem Sohn von Jahāngīr Mirzā, also einem Enkel von Timur, erbaut.[12]

Timurs Reich zerfiel bald infolge von Nachfolgestreitigkeiten. Die Osmanen mussten nicht mehr mit einem übermächtigen Feind rechnen und setzten ihre Eroberungsfeldzüge nach einem zehnjährigen Interregnum fort.

Merkmale seiner Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Timur heiratete in das Haus Tschagatais, d. h. die Familie Dschingis Khans ein und wollte allem Anschein nach dessen Reich unter dem Vorzeichen des Islams erneuern. Das hinderte ihn aber nicht daran, Muslime töten zu lassen oder gegen die Herrschaft der Dschingisiden vorzugehen.

Dieser scheinbare Widerspruch wird erklärbar vor dem Hintergrund seiner Heimat: Der Respekt vor der mongolischen Tradition war ungebrochen und ein Maßstab der Politik, selbst wenn dem mongolischen Recht längst das islamische Recht gegenüberstand und die Dschingisidenprinzen selten besondere Persönlichkeiten darstellten. Ein Khan wurde Timur Lenk daher nie, er hatte stattdessen zwei Prinzen aus dem Haus Tschagatai als Schattenherrscher („Khane“) zur Legitimation seiner Herrschaft eingesetzt. Als „Emir“ beanspruchte er allerdings aufgrund der Heirat mit Sarai Mulk den Titel Gurgani (benutzt im Sinne von „Königlicher Schwiegersohn“, mongolisch: güregen – „Schwiegersohn“).

Er vollendete die Islamisierung der in Zentralasien eingewanderten Mongolen, die allerdings schon unter Tarmaschirin ihren Höhepunkt erlebt hatte. In der Theorie galt in seinem Reich die mongolische Jassa, in der Praxis eher die Scharia, das islamische Gesetz. Persönlich war er von einer volkstümlichen Frömmigkeit, die sich damals in Derwischorden und Qalandaren niederschlug, und wurde zu Füßen eines Derwischs begraben. Er galt als Sunnit, aber das Verhältnis ist widersprüchlich, denn in Syrien trat er als Schirmherr der Schia auf. Er hielt an turkomongolischen Traditionen fest, auch wenn sie mit der Scharia im Widerspruch standen.




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