10.3 Der Abschluss-Fragebogen
Zur Evaluation des Unterrichtsprojekt – vor allem in Hinblick auf das Arbeiten mit
CLIX und das freie Erarbeiten der Lernziele und -inhalte – dient dieser Fragebo-
gen (Anlage 15.7). Um die Antworten der einzelnen Schüler vergleichen zu kön-
nen und die Bögen zueinander in Beziehung setzen zu können, wird auch hier zu-
nächst die Angabe eines Schlüssels nötig (Modus siehe oben). Genau wie im
Vorab-Fragebogen gibt es Ja/Nein-Fragen und mehrere Optionen zum
Antworten in Form einer Skala (z.B. von »sehr wenig« bis »sehr viel«). Codiert
wird, wie im Vorab-Fragebogen, von links nach rechts mit Zahlen von eins bis
sechs. Diese ist bewusst in sechs Teile gegliedert, damit eine Entscheidung in die
positive oder negative Richtung erfolgen muss und keine neutrale Antwort mög-
lich ist. Bei der Berechnung beträgt der neutrale Mittelwert 3,5. Des Weiteren
gibt es zwei Mög-lichkeiten freie Antworten einzutragen (A2.4.1-3 und A3.5.1-
3).
Mittels der Frage A1.1 versuche ich zu ergründen, ob das Projekt bei den
Schülerinnen und Schülern auf Interesse gestoßen ist. Die Antwort ist in Bezug
auf das Thema Motivation und das Flow-Erlebnis(vgl. 3.4) relevant.
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10 Evaluation der Unterrichtseinheit
Da im Unterricht neben dem Kompetenzerwerb der Wissenserwerb wichtig ist,
erfassen die Fragen A1.2 und A1.3, wie hoch die Lernenden den persönlichen
Wissenserwerb in Bezug auf das eigene Themengebiet und die Themen der anderen
Gruppen einschätzt. Ich nehme an, dass bei den eigenen Themen – durch die in-
tensivere Beschäftigung damit – eine höhere Erwerbsrate zum Ergebnis hat.
Die Einschätzung der Gruppenarbeit (A1.4) gibt Aufschluss darüber, wie gut das
kooperative und kommunikative Lernen funktioniert hat. So können – bei einem
schlechten Durchschnittsergebnis – vor einem weiteren Gruppenprojekt Maß-
nahmen ergriffen werden, um die Schülerinnen und Schüler zu einem besseren
Gruppenarbeitsprozess zu befähigen. Viele Lernende dürften das freie, selbststän-
dige Erarbeiten der Informationen und das Erstellen einer Präsentation bereits
kennen, ob dies jedoch in dem von mir geplanten Umfang geschah, ist in Frage
zu stellen. Zwar sind in meiner Planung die beiden Hauptthemen (USA und UK)
und deren vier Unterpunkte (Parteien, Wahlsystem, Regierung, Gesetzgebung)
vorgegeben, doch deren Inhalte sind frei und können von den Schülerinnen und
Schülern selbst bestimmt werden. Daher ist es von Interesse, wie die Lernenden
dieses Konzept annehmen. Da Schülerinnen und Schüler stark durch bisher er-
lebten Unterricht geprägt sind und eine gewisse Erwartungshaltung an Unter-
richt haben (vgl. Bimmel/Rampillon 2000: 43), gehe ich davon aus, dass einige
der Lernenden Schwierigkeiten mit der von mir angewendeten Unterrichtsform
haben und hier eine negative Antwort geben werden. Der Arbeitsaufwand im
Verlauf des Projekts (A1.6) spielt eine Rolle bezüglich der Motivation, da sich
Über- oder Unterforderung negativ auf diese auswirken können (vgl. 3.4).
Der Fragenkomplex A2 beschäftigt sich mit der Recherche von Informationen im
Internet. Wenn diese Arbeit Spaß macht (A2.1), dann wird vermutlich mehr Zeit
damit verbracht, was zu besseren Ergebnissen führt. Durch intensivere
Beschäftigung bewegen sich die Schülerinnen und Schüler auch mehr durch ver-
netzte Texte, was wiederum den Erwerb von vernetztem Wissen begünstigt. Die
Geschwindigkeit beim Finden der gesuchten Informationen (V2.2) steht meiner
Einschätzung nach in direktem Zusammenhang mit den Angaben der
Schülerinnen und Schüler in V5, V6.5 und V6.7: Wer oft im Internet »surft« und
sich dort mit der Suche nach Informationen und dem Lesen von Nachrichten be-
schäftigt, der wird vermutlich auch schnell Informationen zu einem unbekann-
ten Themengebiet finden. Ebenso wird dies vermutlich Einfluss auf die Antwort
zu V2.3 haben, da ich davon ausgehe, dass geübte Suchmaschinennutzer – also
die Lernenden, die bei V6.4 und V6.5 »oft« bis »sehr oft« angegeben haben – bei
dieser Frage auch eher zustimmen, also einen Wert von über 3,5 erreichen.
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10 Evaluation der Unterrichtseinheit
Die Frage 2.4 wird in einer Häufigkeitszählung ausgewertet und lässt eine Aussage
darüber treffen, ob die Schülerinnen und Schüler das Konzept des selbstständigen
Erarbeitens wieder im Unterricht einsetzen wollen. Sollte dies nicht der Fall sein,
stehen ihnen an dieser Stelle drei Felder für eine schriftliche Begründung zur
Verfügung. Freie Antworten sind zwar in der Auswertung schwierig zu handha-
ben, doch feststehende Auswahlmöglichkeiten würden nicht alle möglichen Gründe
aufführen können. In der Auswertung werde ich versuchen, die Antworten der Schüler-
innen und Schüler in Gruppen nach dem Sinn der Aussage zusammenzufassen.
Der umfassendste Bereich des Fragebogens ist A3. Dieser befasst sich ausschließ-
lich mit der Lernplattform CLIX und ist in die Bereiche Einloggen (3.1.x),
Gestaltung (3.2.x), Datenhandling (3.3.x) und Forum (3.4.x) eingeteilt.
Zusätzlich zu der sechsteiligen Skala können die Schülerinnen und Schülern in
einem separates Feld angeben, wenn sie diese Option »nicht genutzt« haben.
Zusätzlich zu den im folgenden erklärten Intentionen der Fragen dient Abschnitt
A3 auch als kleine Version des Kriterienrasters zur Evaluation der Lernplattform.
Das vollständige Raster wäre zu umfangreich, um es durch die Schülerinnen und
Schüler ausfüllen zu lassen, zumal diese viele der im von mir im Kriterienraster
abgefragte Funktionen nicht benutzen werden.
Die Fragen nach der einfachen Gestaltung (A3.1.1) und der problemlosen
Handhabung (A3.1.2) des Einloggens auf die Lernplattform dienen dazu, den
Zugang zu den Inhalten in CLIX zu bewerten.
Bezüglich der Gestaltung der Oberfläche von CLIX sollen die Schülerinnen und
Schüler in A3.2.1 angeben, wie ansprechend sie diese finden. Sollte sich hier zei-
gen, dass sich die Lernenden von der Oberflächengestaltung nicht angesprochen
fühlen, würde das bedeuten, dass die Plattform über die Funktion zur individu-
ellen Anpassung des Layouts verfügen müsste. In A3.2.2 wird die Meinung der
Schülerinnen und Schüler zu einer intuitiven Gestaltung abgefragt, welche eben-
falls ein wichtiges Kriterium im Evaluationsraster ist. Ich gehe davon aus, dass die
Lernenden, die oft das Internet nutzen, hier eine hohe Wertung abgeben, da sie
‚gelernt’ haben, wo man welche Schaltflächen erwarten kann und was diese be-
wirken. Hier besteht eine große Verbindung zu einer einfachen Navigation (A3.2.4).
Eine sinnvolle Aufteilung (A 3.2.3) ist ebenfalls notwendig, soll eine Seite der
Plattform übersichtlich und einfach zu erfassen sein.
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10 Evaluation der Unterrichtseinheit
Die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler, die sie bei ihren Online-Aktivitäten
gesammelt haben, können sich auch auf die Ergebnisse von A3.3 auswirken, in
denen das Datenhandling in Bezug auf den Upload (A3.3.1) und den Download (A3.3.2)
zu bewerten ist. Hier werde ich überprüfen, ob sich eine hohe Internetnutzung auf
den Umgang mit diesen beiden Funktionen auswirkt. Ich nehme an, dass die
Lernenden mehr Erfahrungen beim Download von Dateien aus dem Internet ge-
sammelt haben und daher diese Funktion besser abschneidet als der Upload.
Der letzten beiden Fragen zu der Gestaltung von CLIX beziehen sich auf das
Forum auf der Lernplattform. Die Schülerinnen und Schüler sollen angeben, ob
dieses einfach zu benutzen (A3.4.1) und übersichtlich gegliedert ist (A3.4.2).
Den Abschluss des Bogens bildet die Frage danach, ob die Lernenden CLIX gerne
wieder im Unterricht einsetzen verwenden würden (A3.5). Auch hier stehen ihnen
bei Verneinung der Frage drei Felder für Begründungen zur Verfügung. Ich habe
absichtlich darauf verzichtet abzufragen, warum die Schülerinnen und Schüler
wieder benutzen wollen – also ein „Ja“ bei A3.5 eingetragen haben – da mein Anliegen
ist, aufzuzeigen, welche Schwächen bei CLIX aus Schülersicht noch bestehen.
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