andnissen vorzubeugen.
1.1 Informations- und Kommunikationssysteme
5
tung. Der Absatz entsprechender Produkte erfolgt h¨
aufig ¨
uber einen direkten
Kundenkontakt. Die Erstellung von Dienstleistungsprodukten unterliegt den
folgenden vier Phasen:
• Realisierung der Leistungsbereitschaft durch Kombination interner Pro-
duktionsfaktoren (z. B. Bereitstellung von Transportmitteln, Hotelbetten),
• Leistungsvereinbarung mit dem Kunden (z. B. Buchung einer Reise),
• Leistungserbringung bzw. -durchf¨uhrung (z. B. Flug zum Reiseziel),
• Nachbehandlung (z. B. Bearbeitung von Reklamationen).
Mehr noch als in Industrieunternehmen besitzt der
”
Produktionsfaktor“
Information im Dienstleistungsbereich einen sehr hohen Stellenwert, so dass
eine Unterst¨
utzung der Abl¨
aufe durch IKS insbesondere die Beschaffung,
Verarbeitung, Distribution und Allokation von Informationen sowie die Be-
arbeitung der Informationstr¨
ager (d. h. Dokumente) beinhalten muss. Eine
Hauptaufgabe von IKS im Dienstleistungsbereich liegt somit in der Steue-
rung von Informations߬
ussen (Informationslogistik). Damit sind f¨
ur ent-
sprechende IKS u. a. geeignete Systemschnittstellen notwendig, die eine un-
ternehmens¨
ubergreifend integrierte, informationstechnische Abwicklung von
Abl¨
aufen erm¨
oglichen.
Zur Verdeutlichung einiger der im Rahmen der integrierten Informations-
verarbeitung eines Unternehmens auftretenden Aspekte wird im Weiteren
als Beispiel die Hamburger Hafen und Lagerhaus AG (HHLA) herangezo-
gen; vgl. http://www.hhla.de. Die HHLA ist das gr¨
oßte Unternehmen der
Seeverkehrswirtschaft in Deutschland. Sie betreibt verschiedene Hafenanla-
gen in Hamburg und ist verantwortlich f¨
ur die Durchf¨
uhrung des Umschlages
von j¨
ahrlich ca. 43 Millionen Tonnen Fracht (insbesondere ¨
uber so genannte
Containerterminals).
Als Dienstleistungsunternehmen der Verkehrswirtschaft verwendet die
HHLA diverse Informations- und Kommunikationssysteme mit vielf¨
altigen
Verflechtungen und Vernetzungen sowohl innerhalb des Unternehmens als
auch mit Systemen ihrer Kunden. Dies betrifft z. B. Systeme f¨
ur die L¨
osung
komplexer ¨
uberbetrieblicher Transport- und Distributionsaufgaben, zur La-
gerverwaltung, zur Verzollung von G¨
utern sowie diverse Systeme der Planung
und Steuerung von Containerterminals.
Mit Hilfe eines IKS lassen sich s¨
amtliche operativen Planungs- und Steue-
rungsprozesse auf einem Containerterminal vorbereiten und unterst¨
utzen.
Hiervon betroffen sind die Abfertigung s¨
amtlicher Schiffe sowie die LKW-
und die Bahnabfertigung. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei ein effizienter
Daten- und Informationsaustausch, um z. B. die Avisen von Kunden auf elekt-
ronischem Wege erhalten und weiter verarbeiten zu k¨
onnen. Daten sind da-
bei geeignet zu speichern und bereitzuhalten, um sowohl unternehmensweit
als auch extern ¨
uber geeignete Schnittstellen (ggf. nach vorheriger Berechti-
gungs¨
uberpr¨
ufung) zur Verf¨
ugung zu stehen.
Geeignete Systeme unterst¨
utzen z. B. die Planung sowie die Durchf¨
uhrung
der Be- und Entladung von Schiffen. So sind f¨
ur jedes Schiff unter Ber¨
uck-
6
1. Einf¨
uhrung
sichtigung diverser Rahmenbedingungen geeignete Sequenzen festzulegen, in
welcher Reihenfolge z. B. Container geladen werden, und an die betroffenen
Bereiche zu ¨
ubermitteln (u. a. Verladebr¨
ucken oder -kr¨
ane, Portalhubfahr-
zeuge f¨
ur den Transport der Container vom Yard (Lagerbereich auf dem
Terminal) zu den Br¨
ucken und umgekehrt). Basierend auf einem elektroni-
schen Datenaustausch spielen hier Aspekte wie der Inhalt (hinsichtlich einer
automatisierten Unterst¨
utzung der Verzollung) und das Gewicht einzelner
Container (hinsichtlich einer
”
Weight and Balance“-Berechnung der Schiffe)
sowie deren voraussichtlicher L¨
oschhafen (d. h. Entladehafen; insbesondere
um sp¨
atere Umstapelvorg¨
ange zu vermeiden) eine wesentliche Rolle.
F¨
ur Kunden, z. B. Reedereien, mag es von Interesse sein, ¨
uber das Inter-
net Containerdaten in Echtzeit abfragen zu k¨
onnen. Dar¨
uber hinaus ist ei-
ne Anbindung an klassische Anwendungssysteme des Finanzwesens und des
Rechnungswesens zu gew¨
ahrleisten.
Do'stlaringiz bilan baham: