Eine implizite Ableitung ist gewöhnlich ein freies Morphem(oder eine freie Morphemkonstruktion) ohne Ableitungssuffix.Sie wird nicht durch zwei unmittelbare Konstituenten,sondern als Ganzes durch semantische und formale Bedeutung motiviert,z.B.: Ruf - rufen
Kauf -kaufen
Schrei - schreien
Schlaf - schlafen
Die Ableitung bleibt auch in der modernen Sprache ein produktives Mittel der Bereicherung des deutschen Wortschatzes.
Präfigierung
Das Präfix, das dem Wort zugefügt wird, verändert dessen lexikalische Bedeutung, aber es kann nicht den Redeteil der Ableitung oder dessen grammatische Kategorien eindeutig bestimmen, wie es bei den Suffixen der Fall ist.
Man unterscheidet Nominalpräfixe, mit deren Hilfe Substantive und Adjektive, und Verbalpräfixe, mit deren Hilfe Verben gebildet werden. Es gibt auch solche, die bei allen drei Wortarten auftreten (ge-, miß-). Die Zahl der Präfixe im Deutschen ist verhältnismäßig gering.
Präfixe der Substantive: deutsche und vollständig verdeutschte: erz-, ge-, miß-, un-, ur-; entlehnte: a-, anti-, auto-, ex-, extra-, hyper-, in-, inter-, ko- (kon-), makro-, mini-, mono-, poly-, pseudo-, re-, super-, ultra-, vize-.
Präfixe der Adjektive: deutsche und vollständig verdeutschte: erz-, ge-, miß-, un-; entlehnte: a-, anti-, extra-, hyper-, in-, inter-, makro-, mikro-, mono-, poly-, super-.
Präfixe der Verben: be-, ent-, emp-, er-, ge-, miß-, ver-, zer-; entlehnte: de-, dis-, ex-, ko-, re-.
Die dritte Art der Wortbildung ist die Präfixbildung. Darunter versteht man die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Präfixen. Das Präfix ist ein wortbildendes Morphem,das am Anfang des Wortes zur Wurzel oder zum Stamm hinzugefügt wird,z.B.: kennen - erkennen - anerkennen.
Die Präfixe entwickeln sich aus den ersten Elementen der Zusammensetzungen,deren selbständige Bedeutung sich allmählich abschwächt. Besonders deutlich sieht man diesen Weg der Entwicklung der Präfixe bei der Analyse der sogennten trennbaren Präfixe wie - auf, -aus, - bei, -mit, - nach, - vor, - dar u.a.Zum Beispiel, das Präfix be- entwickelte sich aus dem ahd. bi-. Dieses Element bedeutete damals – um,herum,nach allen Seiten,was man noch in den Verben besprechen,betasten,betrachten,besichtigen,beobachten,bemalen ganz deutlich fühlt. Das Präfix er- entwickelte sich aus dem ahd. ir,ar,ur mit der Bedeutung aus, also bedeutet erinnern ,eigentlich „aus dem Innern“, und erwählen – „auswählen“.
Es gibt verschiedene Meinungen hinsichtlich der sogenannten trennbaren Präfixen. Einige Linguisten(H.Paul,W.Willmans,V.M.Shirmunski) betrachten Verben wie aufgehen,mitmachen,darbringen usw. nicht als abgeleitete,sondern als zusammengestzete Präfixe.Sie behaupten ,daß die ersten Elemente solcher Wörter nicht Präfixe,sondern selbständige Wörter sind,deswegen behalten die letzteren die Betonung und werden getrennt.
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