Vorgeschichte Altertum Mit der Bildung von zusammenhängenden Siedlungen entstanden Probleme durch Abfälle und Abwässer. Schon im Altertum befasste man sich mit dem Problem der Abwasserbeseitigung. Entwässerungskanäle lassen sich bereits 3000 v. Chr. im Euphrattal nachweisen. Im Römischen Reich wurden meist offene Gerinne genutzt, aufgrund des hohen Bauaufwandes waren Abwasserrohre selten.
Mittelalter
Im frühen Mittelalter ging das Wissen um eine geordnete Abwasserentsorgung weitgehend verloren. Das trug zu verheerenden Pest- und Choleraepidemien bei. Demgegenüber steht die berühmte Landgüterverordnung Karls des Großen „Capitulare de villis vel curtis imperii“, in der bereits staatliche Verordnungen zum Waldschutz im Sinne von Rodungsverboten enthalten waren. Ebenso gab es bereits sogenannte Bannwälder, die allerdings primär den Wildbestand für die Jagd des Adels erhalten sollten. Aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit sind wenige kleinere forstwirtschaftliche Projekte bekannt, bei denen der Schutz der Umwelt – allerdings in Verbindung mit Nutzinteressen – im Fokus stand: So etwa der Nürnberger Reichswald, der im 12. Jahrhundert durch künstliche Aussaat von Nadelbäumen auf abgeholzten und degradierten ehemaligen Laubwaldflächen entstand.
Zudem registrierte man zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert die durch land- und forstwirtschaftliche Eingriffe bedingte Anfälligkeit tropischer Ökosysteme. Erstmals gab es planmäßige Bestrebungen zum Umweltschutz.
Ursprung der Umweltschutzbewegung In Europa begann die großflächige Umweltverschmutzung mit der Industriellen Revolution. Große Fabriken und die Verbrennung immer größer werdender Mengen von Kohle und anderer fossiler Brennstoffe führten zu zunehmender Luftverschmutzung. Der Müll der Fabriken und der Abfall der Städte ließ die Müllberge wachsen. Die Umweltschutzbewegung entwickelte sich als Gegenreaktion auf die Industrialisierung, Urbanisierung sowie Luft- und Gewässerverschmutzung.
In den stark gewachsenen Städten musste eine geordnete Abwasserentsorgung errichtet werden. Im Jahr 1739 war Wien als erste Stadt Europas erstmals vollständig kanalisiert. Erst ab 1842 wurde in London mit dem Bau des Kanalisationssystems begonnen. Die erste Kläranlage auf dem europäischen Festland wurde 1882 in Frankfurt am Main in Betrieb genommen.