Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Geflügel

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KTBL-Leitfaden
2.5 Zehenverletzungen
Wie?
Beurteilung beider Füße hinsichtlich Zehenverletzungen bei guter Beleuchtung. Bei Grenzfällen zwischen zwei Boniturnoten wird 
die bessere Note gegeben. Dokumentiert wird die Boniturnote des am schlechtesten bewerteten Fußes. 
Boniturnote 
Beschreibung
Beispielfotos
0
Keine Verletzungen 
©C. K
eppler
©FNT – Uni K
assel
1
Leichte Zehenverletzungen:
Maximal 2 kleine (< 1 cm)
Verletzungen (frisch oder
verkrustet).
©C. K
eppler
©FNT – Uni K
assel
2
Schwere Zehenverletzungen:
Ab 3 kleinen (< 1 cm) Ver- 
letzungen, mindestens 1 großen 
(≥ 1 cm) Verletzung (frisch
oder verkrustet) oder fehlendem 
Zehenglied an mindestens 1 
Fuß.
©FNT – Uni K
assel
©C. K
eppler
Was und warum?
Zehenverletzungen können durch Bepicken oder durch Un-
fälle entstehen. Als Folge von Zehenpicken können stark blu-
tende Wunden auftreten, die zum Verlust von Zehen bis hin 
zum Tod der Tiere durch aufsteigende Infektionen und Blut-
verlust führen können. Der Zehenkannibalismus kann durch 
haltungsbedingte Zehenverletzungen (abgerissene Krallen, 
ein- oder abgerissene Zehen) begünstigt werden. Die Risi-
kofaktoren für das Auftreten von Zehenkannibalismus sind 
denen für Federpicken sehr ähnlich, wobei eine genetische 
Disposition naheliegt: Weißleger sind wesentlich häufiger 
von Zehenkannibalismus betroffen als Braunleger.
Stark verletzte und blutende Tiere müssen umge-
hend in ein Krankenabteil gesetzt und versorgt wer-
den. Sofern erforderlich, sind sie zu merzen.
Wann und wie oft?
• Aufzuchtstall: In der 4., 12. und 16. Lebenswoche erheben 
und auswerten.
• Legestall: Beim Einstallen und in der 25. Lebenswoche so-
wie nachfolgend alle 10 Wochen erheben und auswerten.