Pressemitteilung
Verwaltungssitz Neu-Isenburg
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Genossenschaftsgründer: Journalisten, Fastnachter und alle, die gerne teilen
Zum Internationalen Tag der Genossenschaften am morgigen 2. Juli zeigen sich hohe Gründungszahlen und große Branchenvielfalt
Neu-Isenburg, 01.07.2016 – Genossenschaften boomen: Rund 300 Gründungen von Genossenschaften gab es verbandsweit in den vergangenen fünf Jahren, im laufenden Jahr sind es bereits 19.
Die Rechtsform Genossenschaft ist bei vielen Unternehmungen gefragt. Kreativität und Vielfalt verdeutlichen zwei nicht ganz alltägliche Beispiele:
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Journalisten, Medienwissenschaftler und Vertreter von Verlagen aus ganz Europa setzen sich für Pressefreiheit ein. Im vergangenen Jahr gründeten sie das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit – in Form einer Genossenschaft. Vorstandsmitglied ist unter anderem Hans-Ulrich Jörges vom Verlag Gruner + Jahr (Magazin stern).Neben dem Kampf gegen staatliche Eingriffe geht es hier auch um den Schutz vor Überwachungen. Das Zentrum baut dazu eine Datenbank mit Verstößen gegen die Pressefreiheit auf, leistet Lobbyarbeit und bietet Unterstützung für Journalisten, die betroffen sind.
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In Mainz haben sich kürzlich zunächst 23 Fastnachtsvereine zur Mainzer Fastnacht eG zusammengeschlossen. Die Genossenschaft wird zukünftig den traditionsreichen Rosenmontagsumzug veranstalten. Ticketverkauf und Einkauf von Dekomaterial und weiteres werden zudem gemeinsam erfolgen.
Zahl der Neugründungen auf hohem Niveau
Zwischen 2011 und 2015 haben sich in den 13 Bundesländern des Verbandsgebiets insgesamt 287 neue Genossenschaften gegründet, im ersten Halbjahr 2016 sind 19 weitere hinzugekommen. Zum Internationalen Tag der Genossenschaften am morgigen 2. Juli zeigt sich, dass die Genossenschaftsidee auch mehr als 160 Jahre nach den ersten Gründungen aktueller ist als je zuvor. Die Beteiligten schätzen die Vorteile der Unternehmensform Genossenschaft: Sie ist die insolvenzsicherste Rechtsform und ermöglicht Kooperation, Selbstständigkeit und regionale Kompetenz. Durch die Prüfung und partnerschaftliche Begleitung durch den Genossenschaftsverband haben Genossenschaften zudem ein starkes Netzwerk mit Spezialisten, auf das sie zurückgreifen können. Das überzeugt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten genauso wie in konjunkturellen Hochphasen.
Genossenschaft ist Modell für alle Branchen
Dabei ist die Genossenschaft eine Unternehmensform für alle Branchen, egal ob es um Volksbanken und Raiffeisenbanken, Handel oder Landwirtschaft geht. Derzeit gibt es vor allem bei Dienstleistungen und Gesundheit einen Trend hin zu Genossenschaften. In Ärztegenossenschaften schließen sich beispielsweise niedergelassene Mediziner zusammen, um gemeinsam den Einkauf zu koordinieren oder den Service für Patienten zu verbessern. In den vergangenen fünf Jahren haben sich im Verbandsgebiet insgesamt 83 Genossenschaften in den Bereichen Medizin, Verkehr und Dienstleistungen gegründet. Dazu gehören auch Carsharing-Modelle wie sie die n-mobil Neiße-Nysa-Nisa eG im sächsischen Görlitz anbietet. Auch den Betrieb von Hallenbädern, Seniorenwohnanlagen und Kindertagesstätten gewährleisten immer mehr Genossenschaften.
Weiterhin beliebt sind auch Energiegenossenschaften. Zwischen 2011 und 2015 war Energie bei den Neugründungen die deutlich stärkste Branche (Anteil an den Neugründungen 2015: 40 Prozent). Zwischen 2011 und 2015 haben sich insgesamt 163 Energiegenossenschaften im Gebiet des Genossenschaftsverbands gegründet. Gründungswillige warten derzeit die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ab. Die Zahl der Neugründungen verlangsamte sich daher zuletzt etwas.
Neugründungen in ausgewählten Bundesländern
In allen Bundesländern des Genossenschaftsverbands sind Genossenschaften beliebt. Die meisten Neugründungen im Verbandsgebiet gab es im laufenden Jahr bislang in Hessen. Sieben Genossenschaften haben sich dort von Januar bis Juni gegründet. Dazu gehört das Business-Netzwerk Frankfurt International Alliance eG. Es dient als Plattform zum Erfahrungsaustausch sowie als Marktplatz für Neugeschäft. Zwischen 2011 und 2015 verzeichnete der Genossenschaftsverband insgesamt 76 neue Genossenschaften in Hessen, darunter Unternehmen für Nahwärmenetze, Energiegenossenschaften, ein Café, ein Kino und ein Zusammenschluss freier Berater in der Informationstechnologie.
33 Neugründungen verzeichnete der Genossenschaftsverband zwischen 2011 und 2015 in Rheinland-Pfalz, darunter neben Energiegenossenschaften auch eine Werbeagentur, der Betreiber eines Schwimmbads sowie mit der Mainzer Fastnacht eG auch ein Zusammenschluss von Fastnachtsvereinen. Im laufenden Jahr kamen in Rheinland-Pfalz bereits zwei weitere Genossenschaften hinzu. Eine davon ist die GFP Genossenschaft für freiberufliche Pflegekräfte eG in Atzelgift im Westerwaldkreis, die Pflegedienstleistungen erbringt.
In Berlin und Brandenburg haben sich in diesem Jahr fünf Genossenschaften gegründet. Zwischen 2011 und 2015 gab es insgesamt 32 neue Genossenschaften, 15 in der Hauptstadt und 17 in Brandenburg. Darunter sind beispielsweise Energiegenossenschaften, eine Schule und mehrere Wissenschafts- und Beratungsgenossenschaften.
Schleswig-Holstein und Hamburg verzeichneten 36 Neugründungen in den vergangenen fünf Jahren. Dazu kommt eine Neugründung in Hamburg im laufenden Jahr. Zu den Genossenschaften gehören beispielsweise Energie- und Wärmegenossenschaften, ein Zusammenschluss von Marketing- und Vertriebsexperten sowie ein Dorfladen mit Café.
Zwei Neugründungen gab es im ersten Halbjahr in Sachsen. Eine davon ist die Bürgerläden Scharfenstein-Venusberg eG in Drebach. Im Stadtteil Scharfenstein eröffnete die Bürgergenossenschaft bereits einen Laden für Waren des täglichen Bedarfs sowie ein Bistro mit 30 Sitzplätzen. In Venusberg sind die Baumaßnahmen für einen Laden im dortigen ehemaligen Gasthof im Gange, eine Eröffnung wird im August angestrebt. 177 Mitglieder hat die Genossenschaft bereits. Im Zeitraum zwischen 2011 und 2015 kamen 30 neue Genossenschaften in Sachsen hinzu, darunter eine Druck- und Mediengenossenschaft, ein Carsharing-Anbieter sowie eine Werbeagentur.
In Niedersachsen haben sich in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 35 Genossenschaften gegründet. Neben Energiegenossenschaften sind auch eine Seniorenwohnanlage, ein Schwimmbad und mehrere Ärzte- und Gesundheitsgenossenschaften neu im Genossenschaftsverband.
Auch in den weiteren Bundesländern des Genossenschaftsverbands gab es Neugründungen. In Thüringen beispielsweise entstanden 16 Genossenschaften von 2011 bis heute.
Genossenschaftsidee vor Aufnahme als Unesco-Weltkulturerbe
Die Genossenschaftsorganisation ist heute die mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation in Deutschland. Statistisch gesehen ist jeder vierte Bundesbürger Mitglied einer Genossenschaft. Wegen der großen Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft ist die Genossenschaftsidee aktuell für die Unesco-Liste als immaterielles Kulturerbe nominiert. Ende November wird der Zwischenstaatliche Ausschuss der Konvention über eine Aufnahme entscheiden.
Der Internationale Genossenschaftstag wird seit 1923 jeweils am ersten Samstag im Juli gefeiert. Die Vereinten Nationen und der Internationale Genossenschaftsbund International Co-operative Alliance (ICA) würdigen damit die besonders nachhaltige Wirtschaftsweise von Genossenschaften. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto: „Genossenschaften: Die treibende Kraft für eine nachhaltige Zukunft!“
Der Genossenschaftsverband e.V. vertritt die Interessen von rund 2.200 Mitgliedsunternehmen in 13 Bundesländern, die zusammen rund 4,5 Millionen Mitglieder haben. Zudem ist er für seine Mitgliedsgenossenschaften Prüfungs- und Beratungsverband sowie Bildungsträger. Als moderner Dienstleister betreut der Verband Unternehmen aus den Bereichen Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen sowie Energie, Versorgung und Immobilien. Die Mitgliedsunternehmen stehen für rund 93.000 Arbeitsplätze. Der Genossenschaftsverband blickt auf eine mehr als 150-jährige Geschichte zurück und hat Verwaltungssitze in Neu-Isenburg und Hannover. Dazu kommen die Geschäftsstellen in Baunatal (Nordhessen), Berlin, Leipzig, Rendsburg (Schleswig-Holstein), Saarbrücken und Schwerin. Der Genossenschaftsverband wird vertreten durch den Verbandspräsidenten Michael Bockelmann sowie die Vorstandsmitglieder Klaus Bellmann, Horst Kessel, René Rothe und Marco Schulz.
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Genossenschaftsverband e.V. Sitz Frankfurt am Main, Vereinsregister-Nummer 14109
Vorstand: WP/StB Dipl.-Kfm. Michael Bockelmann (Verbandspräsident und Vorstandsvorsitzender), Dipl.-Ök. Klaus Bellmann,
WP/StB Dipl.-Betriebsw. (FH) Horst Kessel, WP Dipl.-Ök. René Rothe, WP Marco Schulz
Vorsitzender des Verbandsrates: Dr. Peter Hanker
USt-IdNr.: DE 115668346 Bankverbindungen: DZ BANK AG Frankfurt, IBAN DE89 5006 0000 0000 0127 00, BIC GENODE55XXX
DZ BANK AG Hannover, IBAN DE62 2506 0000 0000 0404 41, BIC GENODEFF250 · Mitglied der IFRS Advisory Group
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