I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort



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Leitfaden Geflügel 2020 gesamt

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Beleuchtung 
In Offenställen unterliegen Lichtdauer und -intensität den klimatischen und jahreszeitlichen 
Gegebenheiten. Ein direkter Sonneneinfall sollte durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden. 
Wenn das natürliche Tageslicht nach Intensität und Dauer für die Deckung der Bedürfnisse der Tiere 
nicht ausreicht, ist dies mit Kunstlicht zu kompensieren. Entsprechend dem spezifischen 
Wahrnehmungsvermögen von Vögeln muss das künstliche Licht für Geflügel flackerfrei sein. Bei Neu- 
und Umbauten ist seit dem 01. Oktober 2013 Tageslichteinfall vorzusehen, wobei die Lichteinfallsfläche 
mindestens 3 % der Stallgrundfläche betragen muss. Die Lichtintensität sollte in Höhe der Augen der 
Tiere etwa 20 Lux betragen. Ein Notlicht mit 0,5 Lux kann vorgehalten werden. Wichtig ist eine 
gleichmäßige Ausleuchtung im Stall sowie insbesondere im Aktivitätsbereich der Tiere. Beim Auftreten 
von Federpicken oder Kannibalismus kann über einen begrenzten Zeitraum nach tierärztlicher 
Indikation eine Verdunkelung genutzt werden. Die Zeiten der Verdunkelung müssen genau protokolliert 
und auf Nachfrage einer Behörde auch vorgelegt werden können. Die Länge der Dunkelperiode soll 
sich am natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus orientieren und mindestens acht Stunden betragen. Die 
Einrichtung von Dämmerphasenphasen ist empfehlenswert.
Lüftung 
Das Ziel der Lüftung eines Stalles ist die Versorgung der Tiere mit frischer Luft, die Beseitigung von 
Schadgasen (CO2, NH3) und Stäuben. Die Lüftung sollte mindestens einmal im Jahr von einer 
sachkundigen Person kontrolliert werden. Dies sollte möglichst im Frühjahr erfolgen, damit im Sommer 
eine einwandfreie Lüftung mit maximaler Rate ermöglicht wird.
In Offenställen mit natürlicher Wind- bzw. Schwerkraftlüftung erfolgt die Luftzufuhr über vertikal geführte 
Jalousien aus Kunststofffolie oder Klappen. Klappen sind mit einem Scharnier oberhalb der Öffnungen 
an den Stalllängsseiten befestigt und können in Schrägstellung unterschiedlich weit geöffnet, aber auch 
vollständig geschlossen werden.
Die Steuerung der Jalousien an den Seitenwänden erfolgt über thermostatisch regelbare Stellmotoren. 
Bei Verwendung der Firstlüftung und auch bei vollständiger Automatisierung der Zu- und Abluftführung 
wird die Bewegung sowohl der Zu- als auch der Abluftöffnungen über Stellmotoren in Abhängigkeit von 
Temperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung geregelt. Bei dieser Art der Steuerung sind 
meistens eine Wetterstation zur Messwerterfassung und ein Klimacomputer montiert.
Neuere geschlossene Stallsysteme sind mit seitlichen Zuluftklappen und größeren Zuluftöffnungen 
sowie leistungsstarken Ablüftern ausgestattet. Die sogenannte Tunnellüftung tritt bei extremen 
Witterungsbedingungen (hohe Außentemperatur in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit) in Kraft.
Die Lüftungsraten (Mindestsommerumluftstrom) bei Puten in geschlossenen und zwangsbelüfteten 
Ställen sind wie folgt geregelt: 

Hennen ≥ 4,0 m³/kg Lebendgewicht und Stunde 

Hähne ≥ 5,0 m³/kg Lebendgewicht und Stunde
Für extreme Hitzeperioden sollte die Lüftung so ausgelegt sein, dass im Tierbereich ein Luftaustausch 
von 5 bis 6 m³/kg Lebendgewicht und Stunde für Hennen und 6 bis 7 m³/kg Lebendgewicht und Stunde 
für Hähne erreicht werden kann. 
Die Abluft in Offenställen wird entweder über Abluftschächte, die über den gesamten First im Abstand 
von 5 bis 6 m verteilt sind, oder über einen insgesamt anzuhebenden First abgeführt. Die Abluftschächte 
können mit Ventilatoren ausgestattet sein.
Spätestens bei zu erwartenden Enthalpiewerten von 67 kJ/kg Außenluft müssen für Tiere in der 
Endmastphase (ab 14. LW) zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, die körpereigene Wärme der 
Tiere abzuführen. Die hierzu erforderliche Luftbewegung kann nach den bisher vorliegenden 
praktischen Erfahrungen bei natürlich gelüfteten Ställen beispielsweise durch folgende zusätzliche 
mechanische Lüftungseinrichtungen erreicht werden: 



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