I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

 

---

128
 
Leitfaden Geflügelhaltung 
Haltungsverfahren und rechtliche Rahmenbedingungen 
Nach den EU-Vermarktungsnormen für Konsumeier gibt es prinzipiell vier unterschiedliche 
Haltungsverfahren bei Legehennen: 

Kleingruppenhaltung 

Bodenhaltung 

Freilandhaltung 

Ökologische Hennenhaltung 
Eine Sonderform ist die
 
„Mobile Legehennenhaltung“
, sie umfasst die Freilandhaltung und die 
ökologische Hennenhaltung. 
Die Richtlinie 1999/74/EG zur Festlegung von Mindestanforderungen zum Schutz von Legehennen 
wurde durch die erste Änderung vom 28.02.2002 und nachfolgend am 01.08.2006 durch die zweite 
Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung umgesetzt. Als ein wichtiges 
Kriterium dieser 2. Änderung ist die konventionelle Käfighaltung durch die Kleingruppenhaltung als 
Haltungssystem für Legehennen in Deutschland ersetzt worden. In Deutschland ist die konventionelle 
Käfighaltung seit dem 01.01.2010 endgültig verboten. Die Kleingruppenhaltung ist in Deutschland seit 
2016 nicht mehr zulässig. Für bestehende Einrichtungen gilt allerdings noch eine Auslauffrist bis 2025.
Kleingruppenhaltung 
Die Haltungseinrichtungen für Legehennen in Kleingruppenhaltungen müssen in Deutschland eine 
Gesamtmindestfläche von 2,5 m
2
aufweisen. Für jede Henne unter 2 kg Lebendgewicht (LG) muss eine 
nutzbare Fläche von wenigstens 800 cm
2 
(890 cm² inkl. Nestfläche), bei einem Durchschnittsgewicht 
der Tiere über 2 kg ist eine nutzbare Fläche von 900 cm² jeweils ohne Nestfläche zur Verfügung zu 
stellen. Die lichte Höhe der Haltungseinrichtung muss an einer Seite (Futtertrog) mindestens 60 cm 
betragen und darf an keiner Stelle geringer als 50 cm sein. Für jeweils bis zu zehn Legehennen müssen 
jederzeit ein Einstreubereich sowie ein Gruppennest von jeweils mindestens 900 cm
2
zugänglich sein. 
Bei Gruppengrößen von mehr als 30 Legehennen sind für jede weitere Henne der Einstreubereich und 
das Gruppennest um jeweils 90 cm
2
zu vergrößern. Für jede Legehenne schreibt die Verordnung einen 
uneingeschränkt nutzbaren Futtertrog von mindestens 12 cm Länge sowie eine Sitzstange von 
wenigstens 15 cm Länge vor. Jede Kleingruppenhaltung hat über Einrichtungen zum Krallenabrieb zu 
verfügen sowie über mindestens zwei Sitzstangen, die in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind.