92
Leitfaden Geflügelhaltung
Tabelle 47: Fütterungsprogramm im Mastversuch 2011
Tag
Best
Starter
[%]
Best Mast
Premium
[%]
Weizen
[%]
Licht D
2h +6 h
Lux
1.
98
2
5 - 10
2.
98
2
5 - 10
3.
86
10 Mast1 Premium
4
5 - 10
4.
76
20 Mast1 Premium
4
5 - 10
5.
64
30 Mast1 Premium
6
5 - 10
6.
54
40 Mast1 Premium
6
5 - 10
7.
42
50 Mast1 Premium
8
5 - 10
8.
32
60 Mast1 Premium
8
5 - 10
9.
20
70 Mast1 Premium
10
5 - 10
10.
10
80 Mast1 Premium
10
10
11.
88 Mast1 Premium
12
15
12.
88 Mast1 Premium
12
20
13.
86 Mast1 Premium
14
20
14.
86 Mast1 Premium
14
20
15.
84 Mast1 Premium
16
20
16.
84 Mast1 Premium
16
20
17.
82 Mast1 Premium
18
20
18
82 Mast1 Premium
18
20
19.
80 Mast2 Premium
20
20
20.
80 Mast2 Premium
20
20
21.
78 Mast2 Premium
22
20
22.
78 Mast2 Premium
22
20
23.
76 Mast2 Premium
24
15
24.
76 Mast2 Premium
24
15
25.
78 Mast2 Premium
22
15
26.
78 Mast2 Premium
22
15
27.
80 Mast2 Premium
20
15
28.
80 Mast2 Premium
20
15
29.
85 Mast2 Premium
15
10
30.
90 Mast2 Premium
10
10
31.
100Endmast Prem.
0
10
32.
100Endmast Prem.
0
10
33.
100Endmast Prem.
0
10
34.
100Endmast Prem.
0
5 - 10
35.
100Endmast Prem.
0
5 - 10
36.
100Endmast Prem.
0
5 - 10
37.
100Endmast Prem.
0
5 - 10
38.
100Endmast Prem.
0
5 - 10
39.
5 - 10
40.
5 - 10
d
u
r
c
h
g
e
h
e
n
d
Dunkel
5-10
Lux
Hell
20 Lux
Hell -
Dunkel
(in Abh.
vom Tier-
verhalten)
10-20
Lux
S
t
a
r
t
e
r
M
a
s
t
1
M
a
s
t
2
E
n
d
m
a
s
t
Bei D alles aus!
Kein Besuch!
Dunkelphase 6 h
durchgehend
Mittagspause 2 h
93
Leitfaden Geflügelhaltung
Abbildung 57: Diagramm Fütterungsprogramm im Mastversuch 2011
Das Starterfutter war in beiden Gruppen gleich. Hauptkomponenten der Mischfutter waren Mais, Weizen
und Sojaschrot, wobei das Mastfutter der Versuchsgruppe etwas mehr Sojaschrot und keinen
Rapskuchen enthielt. In der folgenden Tabelle sind die analysierten Nährstoffe dargestellt.
Tabelle 48: Analysen der im Versuch verwendeten Futtermittel
Kontrollgruppe
Versuchsgruppe
Starter
Mast 1
Mast 2
Endmast
Mast 1
Premium
Mast 2
Premium
Endmast
Premium
Rohprotein [%]
Rohfett [%]
Stärke [%]
ME [MJ/ kg]
Calcium [%]
Phosphor [%]
Natrium [%]
Methionin [%]
MHA [%]
22,5
7,6
38,1
13,0
1,04
0,79
0,15
0,33
0,36
20,5
9,2
39,8
13,5
0,82
0,67
0,12
0,31
0,27
20,2
9,2
39,7
13,4
0,65
0,54
0,12
0,31
0,24
19,8
9,1
41,6
13,6
0,62
0,46
0,11
0,29
0,22
20,6
9,7
39,7
13,7
0,80
0,66
0,12
0,32
0,27
20,9
9,3
37,8
13,3
0,73
0,58
0,12
0,33
0,29
19,4
9,5
40,7
13,5
0,57
0,52
0,11
0,29
0,21
Die folgenden Abbildungen zeigen, wie sich das Protein- und Energieangebot durch den Weizeneinsatz
im Versuchsverlauf geändert hat.
Der analysierte Rohproteingehalt des Versuchsfutters lag in der gesamten Mastperiode z. T. deutlich
niedriger als im Kontrollfutter. Das Minimum wurde am 23. und 24. Tag mit 18,6 % Rohprotein erreicht,
in dieser Zeit betrug der Weizenanteil 24 %. Das Futter der Kontrollgruppe hingegen enthielt mit 20,2 %
deutlich mehr Rohprotein. Auch die Energieversorgung der beiden Gruppen zeigte unterschiedliche
Verläufe: mehr Energie für die Versuchsgruppe zu Beginn, aber insbesondere vom 19. bis 30. Tag
deutlich weniger Energie als die Kontrollgruppe.
94
Leitfaden Geflügelhaltung
Abbildung 58: Rohproteingehalt der Futtermischungen im Mastverlauf
Abbildung 59: Energiegehalt der Futtermischungen im Mastverlauf
Wie hat sich die unterschiedliche Fütterung ausgewirkt?
Alle Tiere erzielten extrem hohe Leistungen bei hervorragendem Gesundheitsstatus. Die mit
Standardfutter versorgten Tiere der Kontrollgruppe erzielten im Durchschnitt Endgewichte von 2.759 g
und die Tiere der Versuchsgruppe 2.671 g, wobei es nur bei Ross 308 gesicherte Unterschiede gab.
Bei allen drei Herkünften war die Kontrollgruppe im Futterverbrauch je kg Zuwachs signifikant besser
als die Versuchsgruppe. Die Schlachtkörpergewichte der mit Standardfutter versorgten Masthühner
lagen Im Mittel um 56 g höher als die der Versuchsgruppe, ebenso verhielt es sich beim Brustfiletgewicht
(Ø 38 g). Während die Ross-Herkünfte signifikant bessere Fußballen bei proteinreduzierter Fütterung
aufwiesen, war dies bei Cobb 500 nicht der Fall.
Ob in der z.T. geringeren Nährstoffversorgung oder in den unterschiedlichen Protein-Energie-
Verhältnissen eine mögliche Ursache für die unterschiedlichen Leistungen der beiden Gruppen liegt,
oder evtl. die Weizenzulage eher hätte beendet werden müssen, ist in weiteren Versuchen zu klären.
Fakt ist aber, dass auch mit einer derart reduzierten Eiweißversorgung höchste Leistungen erzielt
werden können.
95
Leitfaden Geflügelhaltung
Nährstoffausscheidungen im Mastversuch 2011
Durch die reduzierten Rohproteingehalte schieden die Masthühner der Versuchsgruppe etwas weniger
Stickstoff aus. Der Phosphatanfall war aber höher, da das Endmastfutter phosphorreicher war und mehr
Futter je kg Zuwachs benötigte wurde.
Abbildung 60: Stickstoff- und Phosphatanfall der Kontroll- (K) und der Versuchsgruppe (V)
Zusammenfassung des Mastversuches 2011
In einem Mastversuch wurde eine 4-Phasen-Standardfütterung mit dem Konzept Phasenverschiebung
plus Weizenzulage verglichen und an drei Herkünften getestet. In beiden Futtergruppen wurde ein
außergewöhnlich hohes Leistungsniveau erreicht und der Gesundheitsstatus war hervorragend. Die
Proteinreduzierung verbesserte die Fußballengesundheit bei zwei Herkünften. Das Ziel, das
kompensatorische Wachstumsvermögen voll auszuschöpfen, wurde nicht erreicht. Der Einsatz des
Endmastfutters ohne Weizenzulage erfolgte vermutlich beim Schlachtalter von 39 Tagen zu spät. Die
erzielten Gewichte und auch die Fitness der Masthühner waren einzigartig.
Was bringt die Verfütterung von Pflanzenkohle?
– Ein Praxisversuch
Die Qualität der Fußballen gilt in der Masthühnerhaltung als wichtiger Indikator für Tierwohl und
Tierschutz. Für die Gesunderhaltung der Fußballen sind gesunde, vitale Tiere die Voraussetzung. Der
Verdauungsapparat des Mastgeflügels reagiert jedoch häufig empfindlich auf Futterumstellungen und
die Folge sind Magen-/Darm-Probleme. Durchfallerkrankungen sind dann oft vorprogrammiert. Diese
schwächen nicht nur den Organismus der Tiere, sondern führen durch die flüssigere Kotkonsistenz
letztendlich auch zu einer feuchteren Einstreu im Stall. Der in dieser Einstreu freiwerdende Ammoniak
reizt schließlich die Fußballenhaut und führt zu entsprechenden Fußballenläsionen bei den Tieren. Die
Bewertung und Einstufung der Fußballen erfolgt dann nach Mastende am Schlachthof und gibt wichtige
Informationen über die Haltungsbedingungen der Tiere wieder.
Es gibt verschiedene Ansätze, um die Tiergesundheit während der Mast zu fördern. Einer dieser
Ansätze ist der Einsatz von Pflanzenkohle. Die Landwirtschaftskammer hat Pflanzenkohle bereits
erfolgreich als Einstreuzusatz in der Masthühnerhaltung eingesetzt. Dies führte sowohl zu einer
besseren Einstreuqualität als auch zu einer gesteigerten Fußballengesundheit der Tiere. Lediglich die
hohe Staubentwicklung der Kohle machte diese Art der Anwendung für die Praxis problematisch.
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