Duden Allgemeinbildung: Deutschland Alles, was man wissen muss


Interessante Tiere und Pflanzen



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Interessante Tiere und Pflanzen:
Wolf, Fischotter, See- und Fischadler,
Wiedehopf, Ziegenmelker, Raufußund Sperlingskauz, Hirschkäfer;
Bärentraube, verschiedene Sonnentau- und Orchideenarten
Nationalpark Hainich
Andere Gebiete wie der Nationalpark Hainich sollen wieder zu kleinen
Urwäldern werden. Obwohl auf seiner Fläche sogar zwei ehemalige
Truppenübungsplätze beheimatet waren, wurden große Teile des Waldes
offensichtlich vom Militär geschont. Und auch heute wird auf 90 % des
Nationalparks keine Forstwirtschaft betrieben. So stehen hier junge, alte
und absterbende Bäume nebeneinander – auch tote Bäume gibt es nicht
zu knapp. Und ausgerechnet dieses Totholz bringt neues Leben in den
Wald zurück. Neben verschiedenen Pilzen sind es vor allem die 453
Käferarten, die sich von ihm ernähren.
Die Rückkehr ausgerotteter Arten
Durch intensive Naturschutzbemühungen werden einige der vor noch gar
nicht allzu langer Zeit verschwundenen Arten wieder in Deutschland
heimisch. Manche Arten siedeln von alleine wieder an, bei anderen helfen
Projekte zur Wiederauswilderung nach.
Wolf
Einer der erfolgreichsten Rückkehrer ist der Wolf, der in Deutschland
bereits 1845 ausgerottet wurde. Erst als die Art nach der Wende auch im
Osten Deutschlands nicht mehr gejagt werden durfte, hatten die Tiere
eine Chance. Und diese nutzten sie zuerst in Sachsen. Dort ließ sich 1998
ein Wolfspaar in der Muskauer Heide auf dem Truppenübungsplatz
Oberlausitz nieder. Zwei Jahre später sorgten diese beiden Tiere für den
ersten Wolfsnachwuchs in Deutschland seit mehr als 150 Jahren.
Bis 2014 war die Zahl der Rudel und Paare bereits auf 32 angewachsen,
dazu kamen noch fünf sesshafte Einzelwölfe. Von einer Wolfs-
Überbevölkerung ist Deutschland allerdings noch weit entfernt: Laut


einer Studie des Bundesamts für Naturschutz könnten in Deutschland
mehr als 400 Wolfsrudel leben.
Luchs
Luchse sind nicht so wanderfreudig wie Wölfe und brauchten daher
Unterstützung, um wieder heimisch zu werden. In Deutschland hatten
Jäger die Katzen mit den Pinselohren im 19. Jh. ausgerottet. Das erste
Wiederansiedlungsprojekt begann Anfang 2000 im Harz, wo innerhalb von
sechs Jahren 24 Luchse aus Gehege-Nachzuchten ausgewildert wurden.
Seit 2002 sind dort zahlreiche Jungtiere geboren worden, der Bestand
wuchs auf mehr als 80 Tiere an.
Eine zweite Population entstand im Bayerischen Wald, nachdem im
angren zenden tschechischen Böhmerwald ebenfalls Luchse freigelassen
worden waren. Dazu kommen noch einige illegale Auswilderungen und
Tiere, die aus Gehegen entkommen sind.
Wölfe in Deutschland
Ort
Anzahl Rudel/Tiere
Sachsen
11 Rudel oder Paare
Grenzgebiet Sachsen / Brandenburg
1 Rudel
Brandenburg
10 Rudel oder Paare, mindestens 1
sesshaftes Einzeltier
Grenzgebiet Brandenburg / Mecklenburg-
Vorpommern
1 sesshaftes Einzeltier
Mecklenburg-Vorpommern
1 Paar, 1 sesshaftes Einzeltier
Sachsen-Anhalt
5 Rudel, 1 sesshaftes Einzeltier
Niedersachsen
3 Rudel, 1 Paar, 1 sesshaftes Einzeltier
(Stand Juli 2014)
Die großen Katzen scheinen sich vom Harz nach Nordhessen
auszubreiten. Auch im Thüringischen Nationalpark Hainich, im


Schwarzwald und im Pfälzer Wald gibt es Hinweise auf einzelne Luchse.
„Vor der Wende ist jeder Wolf erschossen worden, sobald
er seinen Kopf über die Grenze steckte.“
Gerd Schumann, Referatsleiter für Artenschutz im brandenburgischen Umweltministerium, am
20.9.2007
Wisent
Auch die größten Tiere, die heute in Europa leben, haben mit
menschlicher Unterstützung die Rückkehr nach Deutschland geschafft:
die Wisente. Die mächtigen Rinder sind wohl spätestens im 16. Jh. aus
dem heutigen Deutschland verschwunden, in freier Natur galten sie seit
1927 als ausgestorben.
Bedrohte Säugetiere
Art
Grad der Gefährdung
Alpenspitzmaus
vom Aussterben bedroht
Nymphenfledermaus
vom Aussterben bedroht
Feldhamster
vom Aussterben bedroht
Hausratte
vom Aussterben bedroht
Luchs
stark gefährdet
Kegelrobbe
stark gefährdet
Schweinswal
stark gefährdet
Quelle: Rote Liste 2009
Große Pflanzenfresser Mitteleuropas
Name
Gewicht
Größe
Auerochse
(ausgestorben)
bis 1000 kg
bis 3,10 m Kopf-Rumpf-Länge, bis 2 m
Schulterhöhe
Wisent
bis 900 kg
bis 3 m Kopf-Rumpf-Länge, bis 1,88 m
Schulterhöhe


Elch
bis 800 kg
bis 3 m Kopf-Rumpf-Länge, bis 2,30 m
Schulterhöhe
Rothirsch
bis 280 kg
bis 2,45 m Kopf-Rumpf-Länge, bis 1,40 m
Schulterhöhe
Reh
bis 32 kg
bis 1,35 m Kopf-Rumpf-Länge, bis 0,75 m
Schulterhöhe
In Zoos und Gehegen hatten jedoch einige Tiere überlebt, die den
Grundstock für ein Zuchtprogramm bildeten. Im Jahr 2013 gab es
immerhin wieder rund 4500 Wisente, von denen mehr als die Hälfte in
freier Wildbahn lebt. Die meisten dieser Herden streifen durch Osteuropa,
doch eine ist seit 2013 auch im nordrheinwestfälischen Rothaargebirge zu
Hause. Bereits im folgenden Jahr wurden dort die ersten Kälber in
Freiheit geboren.
Elch
Im Gebiet des heutigen Deutschland waren die Elche spätestens um 1850
ausgestorben.
Nach erfolgreichen Schutzmaßnahmen in Polen und der Sowjetunion
breiteten sich die Tiere ab der Mitte des 20. Jh. wieder nach Westen aus.
Seither tauchen immer wieder einzelne Elche in Mecklenburg-
Vorpommern, Sachsen und Thüringen auf, 2009 hat es ein junger Bulle
sogar bis in die Nähe von Kassel geschafft. Auch Bayern verzeichnet ab
und zu Besucher, die über die tschechische Grenze kommen. Der größte
Elch-Magnet in Deutschland aber scheint Brandenburg zu sein. Dort sind
zwischen April 2011 und Oktober 2012 immerhin 43 Elch-Meldungen
eingegangen, insgesamt sollen sich fünf der großen Hirsche dauerhaft
dort aufhalten. Wieder eine Facette mehr im Bild der deutschen Natur.


Am 25. August 2014 stattete dieser junge, wahrscheinlich aus Polen kommende 
Elch
einem
Bürogebäude bei Dresden einen Besuch ab.


Geschichte
Die deutsche Geschichte ist reich an
Wandlungen und Umbrüchen, Katastrophen
und Neuanfängen. Sie alle kamen nicht aus
heiterem Himmel, sondern sind meist
Ergebnisse langfristiger Entwicklungen. Neben
den eigentlichen Ereignissen werden im
Folgenden auch diese Linien aufgezeigt – bis hin
zur Wiedervereinigung und der aktuellen Politik.


2000 Jahre Geschichte
Von den alten Germanen bis zur Wiedervereinigung: ein
Überblick über wichtige Personen, Ereignisse und
Entwicklungen in der wechselvollen Geschichte der
Deutschen.
Der Name „Deutschland“
Die Geschichte Deutschlands begann später als die
Geschichte der Deutschen. Als Nation und als staatliche
Einheit fanden die Deutschen erst mit der Reichsgründung
im 19. Jh. zusammen. Der Name „Deutschland” taucht zum
ersten Mal gegen Ende des 15. Jh. auf. Die „Deutschen” gab
es dagegen schon früher. Abgeleitet von dem
althochdeutschen Wort diutisc, wurden mit diesem Namen
im 8. Jh. jene Menschen bezeichnet, die nicht das Latein der
gehobenen Schichten, sondern die Volkssprache
verwendeten. Bald wurde der Begriff auf alle Bewohner
jenes Territoriums übertragen, das aus dem östlichen Teil
des fränkischen Reiches der Karolinger entstanden war. Der
westliche Teil wurde von Frankreich und den Franzosen
gebildet.
Frühzeit und Mittelalter
Die frühe Geschichte begann mit den Kelten und den


Germanen. Nach der großen Völkerwanderung setzte das
frühe Mittelalter (ab 500) mit der Herrschaftsbildung der
Franken ein, die unter Kaiser Karl dem Großen ihre
Blütezeit erreichte. Unter den Ottonen entstand das „Heilige
Römische Reich”, später mit dem Zusatz „Deutscher
Nation“ versehen. Das Hochmittelalter (bis zum 13. Jh.)
wurde von den Saliern und Staufern geprägt, im
Spätmittelalter (14. und 15. Jh.) gewannen die Habsburger
die Oberhand in einem Reich, das zwar von Kaisern regiert
wurde, in denen die monarchisch beherrschten
Einzelstaaten jedoch eine wichtige Rolle spielten.
Reformation und Glaubenskriege
Mit der von Martin Luther 1517 ausgelösten Reformation
begann eine Epoche politischer und konfessioneller
Machtkämpfe, die ihren Höhepunkt im Dreißigjährigen Krieg
(1618–48) fanden. Nach der Mitte des 17. Jh. begann der
Aufstieg der protestantischen Preußen, die im 18. Jh. unter
Friedrich dem Großen mit den katholischen Habsburgern
um die Macht im Reich stritten.
Von den Befreiungskriegen zum Parlament
Nach der Französischen Revolution (1789) brachte Kaiser
Napoleon I. große Teile Deutschlands unter seine
Herrschaft. 1806 bereitete er dem Heiligen Römischen
Reich Deutscher Nation ein Ende. Nach den
Befreiungskriegen entstand 1815 mit dem „Deutschen
Bund“ der erste Staatenbund auf deutschem Boden.
Forderungen nach Reformen und nach einem Nationalstaat
wurden in der Zeit der „Restauration“ von den Monarchen
unterdrückt. Als Folge der bürgerlichen Revolution von


1848/49 trat in der Frankfurter Paulskirche eine gewählte
Nationalversammlung zusammen. Das Parlament
scheiterte aber, als der preußische König die ihm
angetragene Kaiserkrone ablehnte.
Kaiserreich und Erster Weltkrieg
Die Zuspitzung des preußisch-österreichischen Dualismus
führte 1866 zum Krieg, 1867 zur Gründung des
Norddeutschen Bundes unter Preußens Führung und 1871
auf Initiative Otto von Bismarcks zur Reichsgründung. Zum
ersten Kaiser des neuen Reiches wurde in Versailles der
preußische König Wilhelm I. proklamiert. Der Erste
Weltkrieg (1914–18) bedeutete für Deutschland den Verlust
seiner außenpolitischen Vormachtstellung und
innenpolitisch mit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. das
Ende der Monarchie.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Aus dem Kaiserreich ging 1919 mit der Weimarer Republik
die erste deutsche Demokratie hervor. Das nach dem Ersten
Weltkrieg isolierte Deutschland fand in dieser Zeit wieder
den Anschluss an die internationale Gemeinschaft. Die
Machtübernahme der von Adolf Hitler geführten
Nationalsozialisten (1933) bedeutete für Deutschland den
Weg in die Diktatur und die Katastrophe des Zweiten
Weltkriegs (1939–45).
Von der Teilung zur Wiedervereinigung
Ein Ergebnis des Zweiten Weltkriegs war die Teilung
Deutschlands in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und
die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Mitten durch


Deutschland verlief die Grenze zwischen den beiden von den
USA und der Sowjetunion geführten Machtblöcken des
Westens und des Ostens. Mit dem Zusammenbruch der
Sowjetunion endete auch die deutsche Teilung: Der
„friedlichen Revolution“ von 1989 folgte am 3.10.1990 der
Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Am
2.12.1990 fanden die ersten gesamtdeutschen Wahlen zum
Bundestag statt.


Frühzeit und Mittelalter
Germanen und Völkerwanderung
Die Welt der Germanen bestand aus einer Vielzahl von einzelnen
Stämmen. Erst unter den fränkischen Merowingern kam es zur
Bildung eines größeren Reiches.
Politische Verhältnisse
Zu Beginn des 1. Jt. v. Chr. bildeten sich im nördlichen und mittleren
Deutschland zahlreiche germanische Stammesgesellschaften heraus.
Ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete lagen in Skandinavien. Über das
heutige Deutschland hinaus erstreckte sich ihr Radius im Osten bis an die
Weichsel. Nach ihrer geografischen Verteilung werden die Germanen, die
zur indoeuropäischen Sprachfamilie gehörten, heute in Nord-. Ost- und
Westgermanen eingeteilt. Im Südwesten Deutschlands und westlich des
Rheins grenzten sie an eine überwiegend keltische Bevölkerung. Die
Germanen bildeten keine staatliche Einheit, sie waren politisch getrennt
und nur durch Sprache und Religion miteinander verbunden. Sie waren
als Nomaden unterwegs oder bewohnten, wenn sie sesshaft waren,
kleinere Siedlungen. Häufig kam es zu Auseinandersetzungen zwischen
einzelnen Stämmen, deren Ursachen Machtkämpfe oder die Aussicht auf
Beute und Gewinn waren.
Römische Stadtgründungen in Deutschland
Stadtname
Stadtname in römischer Zeit


Augsburg
Augusta Vindelicorum
Bonn
Bonna
Koblenz
Ad Confluentes
Köln
Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Mainz
Mogontiacum
Neuss
Novaesium
Regensburg
Castra Regina
Rottweil
Arae Flaviae
Trier
Augusta Treverorum
Xanten
Colonia Ulpia Traiana
Römische Herrschaft
Im 2. Jh. v. Chr. hatten die Germanen erstmals direkten Kontakt mit den
expandierenden Römern, als sich die Kimbern und Teutonen von Jütland
zu Wanderungszügen in Richtung Süden aufmachten. Unter Kaiser
Augustus unternahmen die Römer zu Beginn des 1. Jh. n. Chr. den groß
angelegten Versuch, Germanien bis zur Elbe zu unterwerfen. Der Plan
scheiterte, weil ein germanisches Stammesbündnis unter Führung des
Cheruskers Arminius (Hermann) den Römern und ihrem Feldherrn Varus
9 n. Chr. in der Schlacht im Teutoburger Wald eine schwere Niederlage
zufügte. Nur die Gebiete links des Rheins, und später, nach der Anlage
einer künstlichen Reichsgrenze (Limes), auch Teile Hessens,
Südwestdeutschlands und Bayerns, waren bis zum 3. Jh. n. Chr. Teil des
Römischen Reiches. In dieser Zeit entstanden die ältesten Städte auf dem
Boden Deutschlands.
Völkerwanderung und Merowinger
Im 4. und 5. Jh. machten sich viele germanische Stämme, veranlasst
durch Klimawandel, Übervölkerung und Versorgungsprobleme, auf die
Wanderschaft, um neue Siedlungsplätze zu finden. Ausgelöst wurde dies


durch den Vorstoß der Hunnen aus den Steppen Asiens in Richtung
Europa. Diese Phase der Völkerwanderung, die vor allem von den
Westgoten, Ostgoten, Franken, Burgundern, Alamannen und Vandalen
getragen wurde, führte zu neuen territorialen Verhältnissen links und
rechts des Rheins. Aus den Verteilungskämpfen um das Erbe des
Weströmischen Reiches, dessen letzter Kaiser 476 gestürzt worden war,
gingen die Franken als Sieger hervor. König Chlodwig (ca. 466-511) aus
der fränkischen Dynastie der Merowinger unterwarf die Burgunder und
die Alamannen und leitete mit seinem Übertritt zum katholischen
Glauben (497 oder 498 in Reims) die Bindung der deutschen Herrscher
des Mittelalters an die römische Kirche ein.


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