Filialisten
und
Discountern
.
Versicherungen, Banken und Börsen
Mit einer Bruttowertschöpfung von 103.2 Mrd. € (2013) trägt der
Finanzsektor 6 % zur Wirtschaftsleistung des Dienstleistungssektors bei.
Im Zeitraum 1991–2013 wuchs die Wertschöpfung mit rund 44 % deutlich
weniger stark als die des gesamten tertiären Bereichs mit rund 94 % bzw.
der gesamten Wirtschaft mit rund 76 %. Die Zahl der Erwerbstätigen blieb
im selben Zeitraum mit 1.2 Mio. konstant, im gesamten
Dienstleistungssektor stieg sie um 30 %.
Versicherungen
Die Sozialversicherungen sowie einige Individualversicherungen sind
Pflichtversicherungen. Wichtige Zweige der privaten
Versicherungswirtschaft sind zum einen als Personenversicherungen die
Lebens-, private Kranken- und private Unfallversicherung, zum anderen
als Sachversicherungen die Hausrat-, Feuer-, Wohngebäude-,
Haftpflicht-, Fahrzeug- und Rechtsschutzversicherung. Der Bestand an
Versicherungsverträgen wird vom Gesamtverband der
Versicherungswirtschaft mit rund 460 Mio. (2013) angegeben, davon 298,3
Mio. in der Schaden- und Unfallversicherung, 68,1 Mio. in der
Krankenversicherung und 93,0 Mio. in der Lebensversicherung
(einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds).
Die zehn größten Versicherungskonzerne – an der Spitze stehen die
Münchener Rückversicherungsgesellschaft AG, die Allianz SE und die
Generali-Gruppe Deutschland – vereinen rund 60 % der
Beitragseinnahmen auf sich. Seit Umsetzung der europäischen
Versicherungsrichtlinie nahm der Wettbewerb seit 1994 deutlich zu, die
Zahl der Unternehmen sank seither um 17 %.
Steckbrief
Die ALDI-Brüder
Der heutige Discounterriese ALDI wurde 1945 nach der Übernahme des elterlichen
Lebensmittelladens von den in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Brüdern Theo
Albrecht (1922–2010) und Karl Albrecht (1920–2014) aufgebaut. 1961 wurde das Filialnetz
in ALDI Nord und ALDI Süd aufgeteilt. ALDI steht für Albrecht Diskont (ALDI-Nord) bzw.
Albrecht Discount (ALDI-Süd). Um ihr Privatleben machten die erfolgreichen Brüder stets
ein Geheimnis, selbst Porträtfotos sind rar. Beide Albrecht-Brüder zählten zu den
reichsten Deutschen. Heute ist die ALDI-Gruppe in selbstständige Regionalgesellschaften
gegliedert.
Neben den von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
kontrollierten rund 600 Versicherungsunternehmen gibt es weitere über
1400 kleinere Versicherungsunternehmen oder Versicherungsvereine. Im
Versicherungsgewerbe insgesamt arbeiten 547 600 Menschen, davon 300
900 abhängig Beschäftigte und 246 800 selbstständige
Versicherungsvermittler oder -berater.
Struktur der Versicherungswirtschaft 2012
Unternehmen
Beschäftigte
Beitragseinnahmen
in Mrd. €
Lebensversicherungen
96
26 605
83,7
Pensionskassen,
Pensionsfonds und
Sterbekassen
215
1 793
7,2
Krankenversicherungen
48
37 060
35,6
Schaden- und
Unfallversicherungen
217
78 416
66,9
Erstversicherungen ges.
576
143874
193,4
Rückversicherungen
33
11 894
46,6
Versicherungen ges.
609
155 768
240,0
Quelle: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Die BAFin
Seit 2002 besteht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht als
Ergebnis der Zusammenlegung der Bundesaufsichtsämter für das
Kreditwesen, für das Versicherungswesen und für den Wertpapierhandel.
Die BAFin kontrolliert Banken, Versicherungs- und
Finanzdienstleistungsunternehmen wie Kapitalanlagegesellschaften, um die
Funktionsfähigkeit des Finanzsektors sicherzustellen.
Die Versicherungsunternehmen verfügten 2012 über Kapitalanlagen in
Höhe von 1437,6 Mrd. €, gut die Hälfte davon entfielen auf
Lebensversicherungsunternehmen. Das Kapital wird v. a. in
festverzinslichen Wertpapieren und Investmentanteilen angelegt.
Banken
Das Bankensystem setzt sich aus dem Zentralbankensystem und dem
Geschäftsbankensystem zusammen. Mit Beginn der dritten Stufe der
Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion am 1.1.1999 ist die
Deutsche Bundesbank integraler Bestandteil des Europäischen Systems
der Zentralbanken mit der Europäischen Zentralbank an der Spitze. Das
europäische Zentralbanksystem ist zuständig für die gemeinsame
Geldpolitik in der Eurozone, für die Stabilität des Euro und seit Neuestem
auch für die europäische Bankenaufsicht. Die nationale Bankenaufsicht
obliegt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Die Bankenstatistik der Deutschen Bundesbank unterscheidet:
■
Kreditbanken als in privater Rechtsform geführte Universalbanken,
neben den vier Großbanken (Deutsche Bank AG, Commerzbank AG,
Deutsche Postbank AG und UniCredit Bank AG) 163 Regional- und
sonstige Kreditbanken (z. B. Privatbanken, Direktbanken) sowie 109
Zweigstellen ausländischer Banken
■
Institute des Sparkassensektors mit der DekaBank Deutsche
Girozentrale und acht Landesbanken sowie 412 öffentlich-rechtlichen und
fünf freien Sparkassen
■
Institute des Genossenschaftssektors mit zwei genossenschaftlichen
Zentralbanken, 1080 Kreditgenossenschaften und 13 sonstigen
Kreditinstituten
■
15 Realkreditinstitute (z.B. Hypothekenbanken)
Die zehn größten deutschen Kreditinstitute 2013
Bilanzsumme in Mrd. €
Deutsche Bank AG
1 611
Commerzbank AG
550
KfW Bankengruppe
465
DZ Bank AG
387
UniCredit-Gruppe Deutschland
290
Landesbank Baden-Württemberg
274
Bayerische Landesbank
256
Norddeutsche Landesbank Girozentrale
201
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale
178
Postbank AG
162
Quelle: Bundesverband deutscher Banker
Das
Do'stlaringiz bilan baham: |