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Leitfaden Geflügelhaltung
Alternative Wege der Fütterung von Masthühnern: Getreide-Beifütterung
Unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten gewinnt der Nährstoffbedarf von Mastgeflügel durch die dem
Alter der Masttiere angepassten Fütterungsrezepturen bzw. Phasenfütterungen eine immer
gewichtigere Bedeutung. Nicht zuletzt trägt das stärker werdende Umweltbewusstsein und die
derzeitige Politik dazu bei, Tierschutz und Verbraucherschutz in punkto Fütterung näher zu beleuchten.
Dieser
Artikel
soll
eine
zusammenfassende
Betrachtung
geben,
inwieweit
zugekaufte
Mastfuttermischungen und Getreide in ganzen Körnern nicht nur für Masthühner, sondern auch für
Puten und Enten eine wirtschaftliche, marktgerechte und bedarfsgerechte Ernährung darstellen.
Im Zusammenhang mit der Fütterung seiner Tiere stellt sich mancher Mäster gerade in Jahren guter
und trockener Getreideernten die Frage, ob die direkte Veredelung des hofeigenen Getreides nicht der
Alleinfütterung mit Zukauffutter vorzuziehen ist. Unter der Berücksichtigung von Trocknung,
Konservierung und Silierung von hofeigenem Getreide sollen hier Möglichkeiten und Grenzen
aufgezeigt werden.
Grundlegendes zur Beifütterung von Getreide zu Alleinfutter
Aus den Erfahrungen mehrerer Jahre können einige Aspekte für eine Weizen-Beifütterung abgeleitet
werden. Ganze Weizenkörner in gereinigter und getrockneter Form können Masthühnern schon in der
Startphase ab dem 2.-6. Tag
verfüttert werden. Bei steigenden Einsatzmengen von ca. 3-5 % der
Tagesfuttermenge ganzer Körner wird das Jungtier schon mit dem Starterfutter schonend an die
Körnergabe herangeführt. Spekulationen darüber, ob der Methioninbedarf gedeckt bzw.
Futterzusatzstoffe dann noch ausreichend zugeführt werden, können verneint werden, wenn von der
oben geschilderten veränderten Nährstoffretention ausgegangen wird. Gerade bei Lysin wird in der
zweiten Hälfte einer Futterphase eine ausreichende Versorgung erreicht. Einige Mäster erzielen
hervorragende Leistungen, indem sie die Zufütterung von Körnerweizen dem Wachstum der Tiere so
anpassen, dass die Weizengabe schrittweise
bis auf 25 %
zum Alleinfutter erhöht wird. Die höchsten
Zugaben von Weizen in einem Alleinfutter werden in der Entwicklungsphase für ein verhaltenes
Wachstum verfüttert. In der Endmastphase kann die gegebene Weizenmenge etwas reduziert werden.
Hierdurch wird dann mehr Brustmuskelmasse aufgebaut. Sollte Weizen vermehrt aus den Futterschalen
gekratzt werden, sollte der Anteil wieder verringert werden, weil die Futterschalen leer gefressen werden
müssen.
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