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Leitfaden Geflügelhaltung
Fütterung
Puten haben in der Aufzucht einen besonders hohen Eiweißbedarf und hier insbesondere an wichtigen
essentiellen Aminosäuren. Während der Gewichtsentwicklung geht der Bedarf an Eiweiß zurück, die
Energiedichte im Futter steigt jedoch mit zunehmender Entwicklung. In der konventionellen Putenmast
ist ein 6- bis 7-phasiges Putenfutter entwickelt worden, welches dem Eiweiß- und Energiebedarf
wachsender Mastherkünfte gerecht wird. Bei Ökoputen und auch in Direktvermarktung könnte man auf
ein selbsthergestelltes Futter zurückgreifen (Eigenmischung), was hier als Beispiel beschrieben wird.
Folgende Mischung könnte für die ökologische Putenmast eingesetzt werden:
25 % Weizen
15 % Erbsen (gelb)
30 % Mais
10 % Hafer/Gerste
3 % Bierhefe, 2 % Molkenpulver (Blutmehl, Fischmehl)
10 % (Rapskuchen, Leinkuchen, Schwarzkümmelkuchen, Sonnenblumenkuchen)
2 % pflanzliches Öl
2 % Vormischung
0,5 % (Oregano, Zimt-, Ingwer-, Knoblauchpulver)
Tierische Eiweiße wie Eipulver, Magermilchpulver, Milchaustauscher, Bierhefe sind besonders wertvolle
Proteine. Blutmehl und Fischmehl sind ebenfalls sehr wertvoll, jedoch nur nach einer Gestattung
einsetzbar. Wenn sich Wiederkäuer und Puten in einem Betrieb befinden, dann ist die Verfütterung
dieser letztgenannten tierischen Eiweiße verboten, ansonsten kann eine Genehmigung über das
zuständige Veterinäramt erfragt werden (Gestattung). Pflanzliche Proteine sind natürlich ebenfalls
einsetzbar. Sojaextraktionsschrot ist bekannter Maßen ein Eiweißfuttermittel. Ökologisch angebautes
Soja ist über den Handel zu beziehen. An Stärketrägern bzw. Kohlenhydraten sind Weizen, Mais, Gerste
und auch Hafer Hauptkomponenten in Putenrationen zu finden. Erbsen werden in ökologischen
Futterrationen gerne verwendet. Sie enthalten ca. 20 bis 25 % Rohprotein. Sollte diese
Universalmischung zum Einsatz kommen, sind die Proteinmengen am Anfang der Aufzucht höher und
würden am Ende der Mast geringer werden. Somit würden dann auch die Anteile an Getreide steigen.
Auch das pflanzliche Öl könnte am Ende der Mast auf ca. 4 % angehoben werden. Kräuterzusätze wie
Oregano und Knoblauch können pathogene Darmparasiten dezimieren und sollten zur Vorbeugung
verwendet werden. In der nachfolgend aufgeführten Tabelle sind Alter, Lebendgewicht und
Futterverbrauch in kumulierter Form aufgeführt. Als Beispiel sind die Hähne in der 12. Lebenswoche
neun Kilogramm schwer und haben in dieser Woche 1.920 g Futter gefressen. Dies entspricht somit
rund 270 g Futter pro Tag und Tier. Es kann vermutet werden, dass die Tiere bei eingesetzter
Eigenmischung leichter sind und auch mehr Futter pro Zeitintervall fressen.
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