I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

119
 
Leitfaden Geflügelhaltung 
Klimaansprüche von Jung- und Legehennen 
Für die alternative Haltung sind der Sauerstoffgehalt, die Luftfeuchtigkeit und die Luftbewegung im Stall 
von effizienter Bedeutung. Erfahrungsgemäß können die Temperaturen im Stall je nach Jahreszeit 
durchaus unter 18 °C liegen. Bei gesunden Tieren und guter Befiederung sind Temperaturen von 13 bis 
16 °C durchaus vertretbar. Dabei haben der Sauerstoffgehalt und die Luftbewegung oberste Priorität, 
denn alle Geflügelarten haben einen hohen Sauerstoffbedarf. Oftmals zeigt sich in den Stallungen, dass 
bei Einhaltung der Behaglichkeitstemperatur der Ammoniakgehalt zu hoch ist. Der Sauerstoffgehalt 
kann durch tägliches mehrmaliges Lüften erhöht werden, ohne die Temperaturkurve nachhaltig zu 
beeinflussen. 
Gute Ergebnisse im Hinblick auf die Luftbewegung wurden erzielt, indem Umluftventilatoren in die 
Stallmitte eingebaut wurden, die je nach Witterung die Luft zusätzlich bewegten. Die Stallluft muss durch 
ständige Lüftung mit Sauerstoff angereichert werden. Dabei werden Schadgase entfernt. Je nach 
Witterung und Jahreszeit sind Solltemperaturen über den Stallcomputer dahingehend zu korrigieren. 
Die Stalltemperatur darf im Winter nicht dadurch gehalten werden, dass weniger gelüftet wird. 
Umluftventilatoren sollten auch in der Jung- und Legehennenhaltung eingesetzt werden, um die 
Klimazonen im Stall zu vermischen. Gerade bei geöffneten Auslauföffnungen ist die Be- und Entlüftung 
von Stallanlagen ungenügend.
Es sollte auch darüber nachgedacht werden, ob Sprühkühlungsanlagen in Legehennenställen bzw. 
Junghennenaufzuchtställen nicht effektiv zur Staubbindung beitragen und darüber hinaus in 
Hitzeperioden die Stallluft herunter kühlen. 
Die folgenden Schadgaskonzentrationen sollten nicht überschritten werden, um gesundheitliche 
Probleme bei den Tieren zu vermeiden: 
