Magnesium
versorgung wird in Verbindung mit Verhaltensauffälligkeiten gebracht und es wird
von einer allgemeinen Beruhigung der Tiere durch erhöhte Magnesiumgehalte ausgegangen. Gehalte
von 0,2 bis 0,3 % Magnesium, wie sie in üblichen Rationen ohne spezielle Zusätze anzutreffen sind,
gelten als ausreichend. Da Magnesium zur Beruhigung beiträgt, sind auch Vitamine des B-Komplexes
zur Beruhigung in Stressphasen empfehlenswert.
Zu niedrige Gehalte an der schwefelhaltigen Aminosäure
Methionin
begünstigen das Auftreten von
Federpicken und erbrachten in verschiedenen Untersuchungen einen schlechteren Gefiederzustand.
Im konventionellen Bereich werden die gewünschten Methioningehalte durch synthetisches Methionin
ohne größere Schwierigkeiten erreicht. In ökologischen Aufzuchten sind gute Proteinquellen zu
verwenden, um den Tieren die schwefelhaltigen Aminosäuren ausreichend zur Verfügung zu stellen
und nicht unbedingt den Gesamtproteinhaushalt zu erhöhen. Molkenproteine (Süßmolkenpulver),
Magermilchpulver, Kartoffeleiweiß, Volleipulver und Bierhefe sind Eiweißkomponenten und besonders
reich an gut verdaulichem Methionin. In Stresssituationen, als sog. Nachimpffutter, könnten diese
Komponenten in Futtermischungen und in der Junghennenaufzucht zum Einsatz kommen. Auch die
Aminosäure
Tryptophan
wird im Zusammenhang mit Federpicken gesehen, da sie wesentlich bei der
Stressregulation im Körper tätig ist. Die meisten pflanzlichen Proteinträger sind reich an Tryptophan.
Mais hingegen ist charakterisiert durch sehr geringe Gehalte.
Die Wechsel zwischen den Futterphasen der verschiedenen Aufzuchtsphasen bis zur Legephase
sollten so fließend wie möglich gestaltet werden, z.B. durch Verschneiden der verschiedenen
Phasenfutter, um abrupte Änderungen der Nährstoffgehalte im Futter zu vermeiden.
Auch Pflanzen- bzw. Tier
fette
geben einen Hinweis darauf, Federpicken und Kannibalismus zu
beeinflussen. Während führende Futteroptimierer davon reden, Küken und Junghennen tierische Fette
nicht zu verabreichen, wird dem Leinöl in Futtermischungen eine spontane Linderung und Minimierung
von Federpicken und Kannibalismus zugesagt. Leider wird Leinöl sehr schnell ranzig, sodass es nur in
kleinen Mengen im Futter auf Vorrat vermengt werden kann.
Auch bestimmte
Vitamine
des B-Komplexes wirken Minimierend auf Federpicken. Der B-Komplex ist
hinreichend als Nerven beruhigend und entspannend (entkrampfend) bekannt und so kann auch mit
Hilfe des B-Komplexes ein Fehlverhalten der Tiere minimiert werden.
Dominierende Stressoren sind Futter- und Phasenwechsel in der Aufzucht, Nadelimpfungen,
Mehrfachimpfungen sowie eine Umstallung in ein neues System verbunden mit Fangstress,
Transportstress und dazu noch ein gravierender Futterwechsel. Diese Stressfaktoren müssen erkannt
und minimiert werden. Wenn zukünftig Qualitätsjunghennen mit hohem Körpergewicht und hoher
Futteraufnahmekapazität eingestallt werden, wird es hinsichtlich der Stressreduzierung wichtig die
beginnende Legereife schonend einzuleiten. Junghennen werden durch die Länge des Lichttages
stimuliert. Mit einer zurückhaltenden Lichtstimulanz und dem darauf abgestimmten Futter (Vorlegemehl
länger füttern und langsam mit Legemehl der Phase 1 verschneiden) könnte Stress und somit
möglicherweise die Ausbildung einer Stressmauser (Halsmauser) reduziert werden. Rangniedrige Tiere
hätten genug Zeit, um Körpersubstanz und Körperreserven aufzubauen. In der nachfolgenden
Abbildung wird ein solches Lichtprogramm dargestellt.
Do'stlaringiz bilan baham: |