1106-1113- Gregorius Santi Crisogoni - Polycarpus [Collectio Canonum]
Polycarpus (Gregory, cardinal presbyter of San Crisogono)
Collectio Canonum
Die Sammlung „Policarpus“
des Kardinals Gregor von S. Grisogono
Angelegt und gestaltet von Carl Erdmann (†)
Zum Druck vorbereitet von Uwe Horst,
unter Mitarbeit von Michael Klein
Herausgegeben von Horst Fuhrmann
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Dem Andenken an
Carl Erdmann
1898 – 1945
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Kurzinformation
Die Titelei bedarf der Erklärung.
Carl Erdmann (1898–1945) hat rund vor einem Dreivierteljahrhundert diese Edition begonnen und recht weit geführt. Wie er zu der Aufgabe gekommen ist, läßt sich nur vermuten. Erdmann hatte mehrere Jahre auf der iberischen Halbinsel zugebracht, sowohl privat als Hauslehrer als auch im Rahmen der Erfassung von Papsturkunden für das Regestenwerk der Pius-Stiftung. Hier mag er auf die kanonistische Sammlung Policarp aufmerksam geworden sein, die der Kardinal Gregor vom Titel S. Grisogono (†1113) zu Beginn des 12. Jahrhunderts verfaßt und dem ersten Metropoliten von Compostella Diego Gelmirez (1101–1139/40) gewidmet hat.
Soweit sich ermitteln läßt, hat Erdmann seine Editionsarbeit allerdings erst aufgenommen, als er Assistent am Preußischen, später Deutschen Historischen Institut in Rom geworden war (1926–1932). Der damalige kommissarische Leiter des Instituts Paul Fridolin Kehr schreibt in seinem Jahresbericht in den „Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken“ 1930/31, daß Erdmann „die Edition des sogenannten Policarpus ... übernommen habe“. Ein Grund für den Zugriff gerade auf diese Sammlung dürfte darin gelegen haben, daß, wie Kehr auch schreibt, „die diese Sammlung enthaltenden Handschriften ... zum größeren Teil in Rom und Florenz“ liegen. In der Tat befinden sich sieben der damals bekannten elf Handschriften an den genannten beiden Orten. Im Jahrgang 1933/34 der „Quellen und Forschungen“ wird Erdmanns Weggang von Rom gemeldet, zugleich die Unterbrechung der Arbeit bedauert, „doch hofft er, später dazu zurückkehren zu können“.
Erdmann ging nach Berlin und wurde in den dreißiger Jahren einer der tragenden und wirkungsvollsten Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica. In Berlin publizierte Erdmann sein grundlegendes Werk „Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens“ (1935) und legte seine „Studien zur Briefliteratur Deutschlands im elften Jahrhundert“ (1938) vor, indem er zugleich eine Edition von „Briefsammlungen der Zeit Heinrichs IV.“ vorbereitete, die nach dem Kriege erschien (1950). Er scheint, nachdem er Rom verlassen hatte, nicht mehr an der Policarp-Ausgabe gearbeitet zu haben. Der Krieg brachte neue Verpflichtungen. Ende September 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und einer Dolmetscherkompanie, italienische Abteilung, zugewiesen. Im Juli 1944 schickte ihn ein Marschbefehl nach Tirana, von wo er als Dolmetscher in einem Gefangenenlager in der Nähe von Zagreb (Agram) eingesetzt wurde. Dort erkrankte er wahrscheinlich an Fleckfieber und starb am 5. März 1945. Sein Grab findet sich auf einem Soldatenfriedhof bei Zagreb.
Erdmanns Policarp-Material wurde dem Archiv der Monumenta Germaniae Historica zugeschlagen und hatte dessen Schicksal durchzustehen. Ende des Krieges war es an verschiedene Orte ausgelagert worden, und gelangte schließlich nach verschiedenen Zwischenstationen in das Archiv der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin (Ost). Bei der Durchsicht des dort eingelagerten alten Arbeitsmaterials der Monumenta Germaniae Historica hauptsächlich mit dem Ziel, die von Kehr als „im wesentlichen fertig“ bezeichnete Edition der Falschen Kapitularien des Benedictus Levita von Emil Seckel zu finden, stieß ich auf die locker zusammengefügten Policarp-Mappen Erdmanns. Seckels Benedictus-Levita-Ausgabe erwies sich als Enttäuschung (E. Perels urteilte: „Nichts ist fertig und für den Druck abgeschlossen“), hingegen wurde bei der Durchsicht der Erdmann-Papiere bald deutlich, daß dessen Editionsvorbereitungen schon recht fortgeschritten waren. Die Akademieleitung gab erstaunlicherweise die Einwilligung, daß dieser Teil von Erdmanns Policarp-Nachlaß Ende der 60er Jahre nach Tübingen überstellt wurde, wo er in Ruhe gesichtet werden konnte.
In den Wirren der Aus- und Umlagerungen des Monumenta-Arbeitsmaterials waren Ende des Krieges und in der ersten Nachkriegszeit Teile verloren gegangen, vor allem fehlte das vierte der insgesamt acht Bücher Policarps. Dieses Buch mit 267 von 1540 Kapiteln wurde nach den von Erdmann für die Edition bevorzugten Handschriften erstellt.
Es sind dies aus einer italienisch-deutschen Handschriftengruppe die Codices:
M = Madrid, Biblioteca Nacional 7127 (wahrscheinlich aus Italien)
K = Köln, Erzdiözesan- und Dombibliothek 126 (wahrscheinlich aus Deutschland),
und aus einer französisch-spanischen Familie die Handschriften:
C = Carpentras, Bibliothèque Inguimbertine 169
R = Biblioteca Apost. Vaticana, Cod. Reginensis lat. 987.
Mitkollationiert, aber nur in Ausnahmefällen herangezogen sind die übrigen Handschriften. Von der italienisch-deutschen Gruppe:
N = Florenz, Bibl. Naz., Conventi soppr. B. 559 (aus Camaldoli)
F = Florenz, Bibl. Riccardiana, 258
L = Florenz, Bibl. Laurenziana, Strozzi 27,
aus der französisch-spanischen Handschriftengruppe:
Rg = Bibl. Apost. Vaticana, Cod. Reginensis lat. 1026
V = Bibl. Apost. Vaticana, lat. 1354
P = Paris, Bibl. Nat. lat. 3881
Von diesen Handschriften hängen C und V eng zusammen, C ist älter als V; C ist deshalb bevorzugt. In den hinteren Büchern ist es häufig L, das aus der Reihe springt.
Zu diesen von Erdmann verwendeten Handschriften kommt ein Codex aus der Universitätsbibliothek von Salamanca hinzu, auf den F. Marcos Rodríguez (in: Analecta Sacra Tarraconsia 32, 1959, S. 44 ff.) aufmerksam gemacht hat:
S = Salamanca, Biblioteca Univ., 2348.
Auch diese Handschrift ist berücksichtigt.
Die älteste Handschrift scheint die Madrider (M) zu sein, die bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts geschrieben sein dürfte, d.h. sie liegt in der Nähe der Entstehungszeit des Werkes.
Die mühsame Arbeit der Textsicherung und der Übertragung in ein maschinenschriftliches Exemplar hatte zu Beginn der 70er Jahre in der Hauptsache Uwe Horst übernommen, unterstützt von Michael Klein (vgl. hierzu die Kurznotizen in: Deutsches Archiv 27, 1971, S. IV; ebda. 28, 1972, S. V). Zugleich wurde versucht, die Quellen oder Parallelen der Policarp-Kapitel zu ermitteln, was zu zwei Dritteln gelang. In Tübingen bestand damals eine „Kanonistische Forschungsstelle“, die sich vornehmlich vorgratianischer Kirchenrechtssammlungen annahm. Schwerpunkt war die Frage des Einflusses der pseudoisidorischen Fälschungen, so daß Horsts Forschungen sich gut eingliedern ließen. Seine Arbeit war um 1975 abgeschlossen, und er wurde mit der Dissertation „Die Kanonessammlung Polycarpus des Gregor von S. Grisogono. Quellen und Tendenzen“ in Tübingen promoviert (erschienen bei den Monumenta Germaniae Historica, Hilfsmittel 5, 1980). Die Ausarbeitung der Druckvorlage hatte noch eine gewisse Zeit in Anspruch genommen, zumal Horst an das Oberstufenkolleg der Universität Bielefeld wechselte und Michael Klein in den Badischen Archivdienst eintrat. Das „Quellenverzeichnis“, das Horst an das Ende seiner Arbeit gestellt hat (S. 199 ff.), ist auch dieser Internet-Version beigegeben.
Das gesamte Policarp-Material wurde nach Abschluß der Bearbeitung durch Horst und Klein von Tübingen nach München zu den Monumenta transferiert. Daß hier fortan ein benutzbarer Policarp-Text vorhanden war, hatte sich bald herumgesprochen, und so nahmen vornehmlich Kollegen, die Policarp als Quelle für Gratians Dekret im Auge haben, was auch E. Friedberg bei seiner Gratianausgabe getan hatte (wenn auch mit Zugriff auf irreführende Handschriften), Einblick in den Erdmannschen Editionstext, Linda Fowler-Magerl (Regensburg), Peter Landau (München), Titus Lenherr (Zürich), Soeur Marie-Cécile Minin (Rouen), José Miguel Viejo Ximenéz (Las Palmas de Gran Canaria), Anders Winroth (New Haven), z. B.
Wie stark das Bedürfnis besteht, einen brauchbaren Text des Policarp zur Hand zu haben, mag man auch daran ablesen, daß parallel zu unseren Bemühungen eine wie es scheint private elektronische Edition des 1. Buches im Internet steht (http://es.geocities.com/corpusiuriscanonici/index.html).
Sie beruht nach Auskunft der Web-Seite auf einer kirchenrechtlichen Dissertation, die von D. José Ramón Arrieta Ochoa de Chinchetru im Jahre 1983 an der vom Opus Dei unterhaltenen Universidad de Navarra eingereicht worden sei. Als Grundtext wird merkwürdigerweise der phantasievolle und nicht fehlerfreie Codex Vat. Lat. 1354 (V) vorgestellt (vgl.: A Catalogue of Canon and Roman Law Manuscripts in the Vatican Library, hg. von St. Kuttner und R. Elze, Bd. I, Studi e testi 322, 1986, S. 118 f.). Diese Handschrift enthält als Zusatz u. a. Papstschreiben Urbans II. und Paschalis II. (vgl. H. Fuhrmann, Zwei Papstbriefe aus der Überlieferung der Rechtssammlung „Polycarpus“, in: Aus Reichsgeschichte und Nordischer Geschichte. Festschrift K. Jordan, hg. von H. Fuhrmann, H. E. Mayer, K. Wriedt, 1972, S. 131 ff.); der dargebotene Text des 1. Buches entspricht einem guten Zehntel des Gesamtwerks.
Es sei noch einmal der provisorische Charakter unseres Internet-Auftritts betont. Die Erklärung der Titelei wird durch eine ausführlichere Einleitung ersetzt werden, die Handschriften und die Überlieferungszusammenhänge sollen präzise beschrieben, neue Quellenidentifizierungen (z. B. von G. Fransen, J. Gilchrist, G. Motta) eingearbeitet werden.
Polycarpus (Gregory, cardinal presbyter of San Crisogono)
Collectio Canonum
Incipit liber primus . a b
I. De principatu Petri . c d
1. Anacletus cap. XXXIII.
Inter beatos apostolos quedam fuit discretio, et licet omnes apostoli essent, Petro tamen a
Domino concessum est et ipsi inter se id ipsum voluerunt, ut reliquis omnibus preesset
apostolis et cephas, id est caput et principium teneret apostolatus. Qui eandem formam suis e
successoribus et reliquis episcopis tenendam tradiderunt.
a) om. CV.
b) om., legitur Gregorii cardinalis presbiteri ad Didacum sancti Jacobi ecclesie
episcopum K.
c) Titelüberschrift om. K; Zahl om. V.
d) folgt primus titulus M; folgt De primatu R. ecclesie C.
e) ap(osto)l(u)s CRV.
Polycarp 1.1.2
2
2. Ambrosius in libro X.a
In tractatu super Lucam. b
Si Petrus lapsus est, quia dixit: 'Etsi alii scandalizati fuerint, ego non scandalizabor', ne quis c d
alius iure de se presumat. Denique et David quia dixerat: 'Ego dixi in mea habundantia : non e e
movebor in eternum', eam sibi iactantiam obfuisse profitetur dicens: 'Avertisti faciem tuam a
me et factus sum conturbatus.' Unde te evocem, Petre, ut doceas me, quid flens cogitaveris?
Unde inquam te evocem? De celo, ubi iam in choro insertus es angelorum, an etiam de f g
tumulo? Quia non putas iniuriam et ibi esse, unde et Dominus resurrexit. Doce nos, quid tibi h
profuerint lacrime tue. Sed docuisti ilico. Nam qui lapsus es antequam fleres, postquam flevisti
electus es, ut alios regeres qui te ipsum ante non rexeras. Habebat ergo lacrimas Petrus, pio
quas fundebat affectu.
a) korr. M; korr. in IX V; folgt super Lucam über der Zeile nachgetragen CR.
b) om. CV.
c) aliis C.
d) numquam M.
e) habundantia mea V.
f) ante correctionem: tibi M; tibi K.
g) om. MKCRS
h) esset R.
Polycarp 1.1.3
3
3. Ambrosius in sermone.
Si Petrus volens percussit aurem, docuit quod aurem in specie habere non deberent, quam in a
ministerio non haberent. Sed bonus Dominus et ipse refundit auditum, secundum prophetica
dicta demonstrans et ipsos, si convertantur, posse sanari, qui in passione Christi vulnerati sunt,
eo quod omne peccatum fidei misterio abluatur. Tollit ergo Petrus aurem. Quare Petrus? Quia
ipse est, qui claves accepit regni c.lorum. Ille enim condemnat, qui et absolvit, quoniam
ligandi idem et solvendi adeptus est potestatem. Tollit autem aurem male audientis, tollit b
autem gladio spirituali aurem interiorem male intelligentis. Caveamus ne cui tollatur auricula.
Legitur passio Domini; si ad divinitatem eius referimus infirmitatem corpore. passionis,
exciditur auricula et exciditur a Petro, qui non passus est Christum prophetam estimari, sed
Dei filium docuit fideli confessione signari . c
a) quam K.
b) erst hinter solvendi K; om. V.
c) signare MK.
Polycarp 1.1.4
4
4. Ambrosius episcopus in sermone resurectionis . a b c
Resurrectionis tempore presto sunt mulieres, et cum viri fugarentur, sole tamen ab angelo ne
timeant admonentur. Petrum evocant studio priores, sed posteriores fiducia. Denique ille sine
metu advenit et constanter qui posterior venerat, primus ingreditur, quasi qui claves regni, ut
aliis aperiret, acceperat.
a) Idem CV.
b) om. CRV.
c) de resurrectione CV.
Polycarp 1.1.5
5
5. Iohannes papa tertius omnibus episcopis . a a b
Petrus princeps apostolorum adiutores sibi ascivit Linum et Cletum, non tamen potestatem
pontificii aut ligandi vel solvendi normam eis tradidit, sed successori suo Clementi, qui sedem
apostolicam post eum et pontificalem potestatem tradente sibi beato Petro tenere promeruit. c
Linus vero et Cletus ministrabant exteriora, princeps autem apostolorum Petrus verbo et
orationi insistebat, que non incongru. ad traditionem sancti spiritus per manus impositionem
pertinent.
a) tertius papa M.
b) Inskription om. K.
c) tradente(m) (Kürzungsstrich vielleicht späterer Zusatz) M.
Polycarp 1.2.1
6
II. De primatu Roman. ecclesie.
1. Anacletus servus servorum Dei omnibus episcopis et reliquis Christi sacerdotibus salutem.
Sacrosancta Romana et apostolica ecclesia non ab apostolis, sed ab ipso domino salvatore
nostro primatum obtinuit, sicut ipse beato Petro apostolo dixit: 'Tu es Petrus' et reliqua . a
a) cetera K.
Polycarp 1.2.2
7
2. Idem cap. XXXIIII.
Si que caus. difficiliores inter vos orte fuerint, ad huius sancte sedis apices eas quasi ad caput a
referte, ut apostolico terminentur iudicio, quia sic Dominum velle ab eoque ita constitutum b
esse antedictis testimoniis declaratur. Hec vero apostolica sedes cardo et caput, ut fatum est, c d
a Domino et non ab alio est constituta, et sicut cardine hostium regitur, sic huius sancte sedis e e
auctoritate omnes ecclesie Domino disponente reguntur.
a) diffitiliores M.
b) eo C.
c) autem C.
d) factum CV; c übergeschrieben M.
e) ostium cardine K.
Polycarp 1.2.3
8
3. Alexander episcopus omnibus orthodoxis per diversas provincias Christo domino
famulantibus. Cap. IIII.a
Relatum est ad huius sancte et apostolice sedis apicem, cui summarum dispositiones causarum
et omnium negotia ecclesiarum ab ipso Domino tradita sunt, quasi ad caput ipso dicente: 'Tu
es Petrus et super hanc petram hedificabo ecclesiam meam,' quod quidam emuli Christi
eiusque sancte ecclesie insidiatores sacerdotes Dei ad iudices publicos accusare presumant, b c
cum magis apostolus Christianorum causas ad ecclesias deferri et ibidem terminare precipiat. d
Taliter prevaricantes prevaricaverunt in Deum suum et non ob.diunt preceptis eius . e e
a) III. K.
b) folgt vel sedis, wovon vel durchgestrichen ist C.
c) durchgestrichen C.
d) cucausas K.
e) om. CV.
Polycarp 1.2.4
9
4. Pius Cap. II.
Christus hanc sacram apostolicam sedem omnium ecclesiarum caput esse precepit, ipso
dicente principi apostolorum Petro: 'Tu es Petrus et super hanc petram hedificabo ecclesiam
meam, et porte inferi non prevalebunt adversus eam' et cetera. a
a) das Folgende om. K.
Polycarp 1.2.5
10
5. Dionisyus episcopus Severo episcopo salutem. Cap. II.a
Olim et ab initio tantam percepimus a beato Petro apostolorum principe fiduciam, ut habeamus
auctoritatem universali ecclesie auxiliante Domino subvenire et, quicquid nocivum est, b
auctoritate apostolica corrigere et emendare. Ad hoc enim divin. dispensationis provisio
gradus et diversos constituit ordines esse distinctos, ut dum reverentiam minores potioribus
exiberent et potiores minoribus dilectionem impenderent, una concordie fieret ex diversitate c
contextio et recte offitiorum gereretur amministratio singulorum.
a) secunda R.
b) nocuum K.
c) concordia CV.
Polycarp 1.2.6
11
6. Venerabilibus fratribus universis orientalibus episcopis Iulius . Iulius papa cap. VI. a b c c d d
Romana ecclesia omnibus maior et prelata est ecclesiis, que non solummodo canonum et
sanctorum patrum decretis, sed domini nostri salvatoris voce singularem obtinuit e e
principatum, 'Tu es, inquiens, Petrus et super hanc petram hedificabo ecclesiam meam' etf
reliqua . Porro dudum a sanctis apostolis successoribusque eorum in prefatis antiquis decretum f
fuerat statutis, que hactenus sancta et universalis apostolica tenet ecclesia, non oportere preter
sententiam Romani pontificis concilia celebrari nec episcopum damnari, quoniam sanctam g h
Romanam ecclesiam primatum omnium ecclesiarum esse voluerunt, et sicut beatus Petrus
apostolus primus fuit omnium apostolorum, ita et hec ecclesia suo nomine consecrata Domino
instituente primatus sit et caput ceterarum et ad eam quasi ad matrem atque apicem omnes i
maiores ecclesie caus. et iudicia episcoporum recurrant eiusque iuxta terminum sumant
sententiam nec extra Romanum quicquam ex his decerni debere pontificem.
a) davor Iulius papa M.
b) om. hier MV.
c) om. hier MK.
d) om. CV.
e) salvatoris nostri CRV.
f) om. K.
g) conscientiam C; durch Rasur korr. in conscientiam R.
h) episcopos K.
i) primatum RV.
Polycarp 1.2.7
12
7. Anacletus cap. XXX. a a
Beato apostolo Petro data est societas beatissimi Pauli vasis electionis, qui non diverso, sicut b b
heretici garriunt, sed uno tempore uno eodemque die gloriosa morte cum Petro in urbe Roma
sub cesare Nerone agonizans coronatus est et pariter supradictam Romanam ecclesiam Christo
domino consecrarunt eamque omnibus urbibus in universo mundo sua presentia atque c
venerando triumpho pretulerunt. Est ergo prima beati Petri apostoli sedes Romana ecclesia,
non habens maculam neque rugam nec aliquid huiusmodi. d
a) folgt idem dicit M; om. K.
b) Petro apostolo MV.
c) om. CV.
d) neque CV.
Polycarp 1.2.7a
13
<7a. Dilectissimis fratribus universis episcopis orientalibus Gelasius. a
Cum constet semper ad sedis apostolice huiusmodi personas aut discussas vel esse purgatasb
aut sic ab aliis, quibus competebat, episcopis absolutas, ut tamen absolutio earum ex sedis
apostolice consensione penderet, ubi utrumque defuit, nec discussionem legitimam nec
purgationem firmam ac per hoc receptionem fuisse constat indebitam.> c d
a) Das ganze Kap. om. MK.
b) pregravatas C.
c) pregravationem C.
d) hac CV.
Polycarp 1.2.8
14
8. Gelasius omnibus orthodoxis . a
Post propheticas et evangelicas atque apostolicas scripturas, quibus ecclesia catholica per
gratiam Dei fundata est, etiam illud intimandum putavimus quod, quamvis universe per
horbem catholic. ecclesie unus thalamus Christi sit , sancta tamen Romana catholica et b c
apostolica ecclesia nullis synodicis constitutis ceteris ecclesiis prelata est, sed evangelica voce
domini et salvatoris nostri primatum obtinuit, 'Tu es Petrus , inquiens , et super hanc petram d d
hedificabo ecclesiam meam et reliqua .' e e
a) dabei Rubrik A. epistola prima M.
b) unuus M.
c) sint C.
d) inquiens Petrus K.
e) om. K.
Polycarp 1.2.9
15
9. Leo primus sancte synodo que apud Ephesum convenit. a
Religiosa clementissimi principis fides, sciens ad suam gloriam maxime pertinere, si intra b
ecclesiam catholicam ullius erroris germen exsurgeret, hanc reverentiam divinis detulit
institutis, ut ad sancte dispositionis effectum auctoritatem apostolice sedis adhiberet, tamquam
Do'stlaringiz bilan baham: |