FLORA UND FAUNA IN USBEKISTAN
Geographie
Die Republik Usbekistan liegt in Mittelasien und ist mit einer Fläche von 447 400 km² etwa ein Drittel größer als Deutschland. Im Westen und Norden grenzt das Land an Kasachstan, im Nordosten an Kirgisistan, im Osten an Tadschikistan und im Süden an Afghanistan und Turkmenistan.
Über drei Viertel der Landesfläche Usbekistans bestehen aus Wüsten und Steppen. Die Sandwüste Kysylkum liegt zentral in der Landesmitte und bedeckt etwa 40 % der gesamten Fläche. Im Süden schließt sich die Wüste Karakum an, deren Großteil auf turkmenischem Staatsterritorium liegt. Im Osten geht die Kysylkum in Steppenlandschaft über und das Land steigt an zu mehreren erdbebengefährdeten Gebirgszügen. Im Grenzbereich zu Tadschikistan befindet sich das Gissargebirge, das Höhen bis rund 4 300 m erreicht. An der Grenze zum benachbarten Kirgisistan hat Usbekistan Anteil am Tian-Shan-Gebirge (bis ca. 4 200 m).
Die Gebirgszüge umschließen mehrere Täler, das fruchtbare Ferganabecken ist eines der größten. Das Tal wird vom Fluss Syrdarja bewässert, der ebenso wie der Amudarja in den zentralasiatischen Gebirgssystemen entspringt. Beide Flüsse mündeten ursprünglich in den Aralsee, der im Norden Usbekistans liegt und durch den die Staatsgrenze zum Nachbarland Kasachstan verläuft. Heute versickern beide Flüsse in der Wüste, da für Bewässerungsprojekte große Wassermengen entnommen werden. Nur noch in außergewöhnlich regenreichen Zeiten erreichen die Wasserläufe den Aralsee, der inzwischen auf ein Fünftel seiner ursprünglichen Größte geschrumpft ist.
Die Hauptstadt Taschkent liegt im Nordosten Usbekistans.
Klima
In Usbekistan herrscht kontinentales Klima, das gekennzeichnet ist durch trockene, heiße Sommer und relativ milde Winter. In den tiefer liegenden Regionen liegen die mittleren Januarwerte bei rund 2 °C, in den Hochgebirgslagen bei ca. -10 °C. Im Juli werden im Tiefland Durchschnittswerte von ca. 30 °C gemessen, die Maximalwerte können bei über 40 °C liegen. Erst oberhalb von ca. 3 000 m liegen die mittleren Juliwerte unter 20 °C. Die Sommer sind ausgesprochen trocken, die meisten der Niederschläge fallen im Winterhalbjahr. In den Hochgebirgen werden bis zu 1 000 mm jährlich gemessen, in den Wüsten- und Steppengebieten des Tieflands sind es rund 150 mm.
Flora und Fauna
Wüsten und Steppen prägen Usbekistan, nur knapp 3 % der Staatsfläche sind bewaldet. In den regenreicheren Regionen des Landes in den Gebirgen finden sich Ahorn, Walnussbaum und Pistazie. Ein Großteil der Wüsten sind nahezu vegetationslos, nur an die Trockenheit angepasste Pflanzenarten wie Wüstenriedgras, Zwergsträucher und Sandakazien können hier wachsen. In den Steppenregionen finden sich weitläufige Graslandschaften.
Typische Wüstentiere wie Springmäuse, eine Vielzahl von Reptilien wie Warane, Echsen, Geckos und Schlangen und der Wüstenluchs Karakal finden hier einen geeigneten Lebensraum. Nur noch selten kommen die Saiga-Antilope und die Ziegen-Gazelle vor. In den Gebirgsregionen leben unter anderem Sibirischer Steinbock, Schneeleopard, Wölfe, Braunbären und die seltene Schraubenziege. Von den ursprünglich zahlreichen Süßwasserfischarten im Aralsee sind durch die starke Versalzung des Sees nur noch wenige Arten vorhanden.
Bevölkerung
Ingesamt leben rund 26,85 Millionen Menschen in der Republik Usbekistan, etwa 37 % von ihnen in Städten. Die mit Abstand größte Stadt ist die Hauptstadt Taschkent mit etwa 2,21 Millionen Einwohnern, weitere Städte sind Samarkand (368 000 Einwohner), Namangan (423 000), Andishan (344 000) und Buchara (275 000). Die meisten Städte liegen in den agrarisch nutzbaren Gebieten im Osten Usbekistans, während die Wüstengebiete im westlichen Landesteil nur dünn besiedelt sind. Die durchschnittliche Besiedlungsdichte liegt bei rund 60 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Knapp 80 % der Bevölkerung sind turkstämmige Usbeken, 5,5 % sind Russen, von denen die meisten in der Hauptstadt Taschkent leben. Die rund 5 % Tadschiken leben vorwiegend in der Nähe von Buchara und Samarkand. Weitere ethnische Minderheiten sind Kasachen, Tataren, Kirgisen, Turkmenen und die rund 450 000 Karakalpaken, die im Westen Usbekistans in einem Autonomiegebiet leben. Die Amtssprache ist Usbekisch, Russisch hat als Alltagssprache nach wie vor große Bedeutung. Weiter werden die Sprachen der ethnischen Minderheiten gesprochen. Fast neun Zehntel der Bevölkerung Usbekistans sind Anhänger des Islam meist sunnitischer Ausprägung. Ca. 8 % sind Christlich-Orthodoxe. Es herrscht eine strikte Trennung von Staat und Religion, die Regierung versucht, islamisch-religiöse Bewegungen im Land zu kontrollieren.
Der Lebensstandard der Bevölkerung ist durch die wirtschaftlichen und ökologischen Probleme Usbekistans niedrig. In den ländlichen Regionen leben schätzungsweise 60 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 65 Jahren. 7 % der Säuglinge sterben kurz nach der Geburt. Das Bevölkerungswachstum ist auf rund 1,4 % gestiegen. Für Kinder zwischen sechs und 15 Jahren besteht Schulpflicht, die Ausbildungsmöglichkeiten im Land sind gut, dementsprechend ist die Alphabetisierung praktisch umfassend.
Politisches System
Usbekistan ist laut Verfassung von 1992 eine Republik mit Präsidialsystem. Staatsoberhaupt ist der vom Volk für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählte Staatspräsident, der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Der derzeit amtierende Präsident Islam A. Karimow wurde 1990 noch vom Obersten Sowjet Usbekistans gewählt und seitdem dreimal im Amt bestätigt, obwohl die Verfassung höchstens zwei Amtszeiten vorsieht. Der Staatspräsident ernennt den Ministerpräsident als Chef der Regierung (seit Dezember 2003 Shavkat Mirziyoyev) und die Mitglieder des Kabinetts.
Die Legislative liegt beim Parlament (Hohe Versammlung, "Oli Majlis"), das zweigeteilt ist. Das Oberhaus (Senat) hat 100 Mitglieder, von denen 84 durch Regionalräte und 16 durch den Präsidenten bestimmt werden. Das gesetzgebende Unterhaus hat 150 Sitze; 135 Abgeordnete werden vom Volk gewählt, 15 Sitze sind für die "Ökologische Bewegung" reserviert. Senatoren wie Abgeordnete haben eine Amtszeit von fünf Jahren.
Usbekistan ist in zwölf Provinzen (viloyatlar), einen Stadtbezirk (shahar) und in die Autonome Republik Karakalpakstan gegliedert.
Wirtschaft
Usbekistan befindet sich nach wie vor im Übergang zu einem marktwirtschaftlich orientierten System. Die Liberalisierung der Wirtschaft, Privatisierungen und Strukturreformen kommen nur langsam voran. Die offizielle Arbeitslosenrate beträgt geringe 0,3 %; ein Fünftel der Bevölkerung ist jedoch deutlich unterbeschäftigt. Ein Viertel der Usbeken (auf dem Land deutlich mehr) lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Rund ein Zehntel der Landesfläche ist landwirtschaftlich nutzbar, davon muss ein Großteil künstlich bewässert werden. Knapp ein Drittel der Erwerbstätigen sind in diesem Bereich beschäftigt. Wichtigstes Agrarprodukt ist Baumwolle (Usbekistan ist einer der weltweit größten Baumwollexporteure). Weitere bedeutende Produkte aus dem landwirtschaftlichen Bereich sind Seide und Schafwolle, die Grundlage für die Herstellung von Textilien und Teppichen bilden. Zur Deckung des Lebensmittelbedarfs der Bevölkerung werden Getreide, Kartoffeln, Obst und Gemüse angebaut. Rund zwei Drittel der Lebensmittel müssen importiert werden.
Usbekistan verfügt über reiche Vorkommen u. a. an Erdgas, Erdöl, Kohle, Gold, Silber, Uran, Molybdän, Kupfer, Blei, Zink und Wolfram. Bei Uran, Kupfer, Gold, Molybdän und Wolfram ist das Land unter den bedeutendsten Förderstaaten. Auch Erdgas und Erdöl wird gefödert. Die wichtigsten Zweige der Industrie sind der Bergbau, Maschinenbau, Textilindustrie, chemische Industrie und die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Ein Großteil der Betriebe besitzt eine überalterte technische Ausstattung.
Bedeutendster Handelspartner beim Export (Erdgas, Erdöl und Erdölprodukte, Baumwolle, mineralische Produkte, Metalle) ist Russland, gefolgt von Kasachstan und China. Importiert werden vor allem Maschinen und technische Produkte, Nahrungsmittel und chemische Produkte. Hauptlieferländer sind Russland, Südkorea und China.
Das Verkehrsnetz ist im Vergleich zu den denen der Nachbarstaaten relativ gut ausgebaut. Neben rund 3 900 km Schiene stehen ca. 81 000 km Straße zur Verfügung, davon 71 000 km ausgebaut. In der Hauptstadt Taschkent gibt es einen internationalen Flughafen. Einige weitere Flughäfen bieten Verbindungen nach Russland.
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