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festlegen. Auch geben sie Auskunft darüber wie sich die Mitarbeiter nach außen, also im pri-
vaten Umfeld, zu verhalten haben bzw. worauf Rücksicht genommen werden soll. Die Richtli-
nien drücken klare und deutliche Maßnahmen aus und klären die Benutzung sozialer Netzwerke
während und nach der Dienstzeit.
172
Kritik im Social Web
Besonders risikoreich für mittelständische Unternehmen sind der
falsche Umgang mit Kritik
und die Angst vor dem Kontrollverlust. Die Kommunikation der User untereinander zu Unter-
nehmen oder Produkten kann nicht überwacht werden. Bekannter Weise diskutieren User über
Themen die Unternehmen nicht auf dem Schirm haben. Ob die Kritik zulässig ist oder ob die
Unternehmen
im Internet unterwegs sind, spielt erst einmal keine Rolle. Für Unternehmen
eine Gelegenheit um an der Diskussion teilzunehmen aber auch um auf kritische Anmerkungen
der Kunden zu antworten. Firmen gelangen vor allem dann ins Visier unzufriedener Kunden,
wenn sie nicht darauf reagieren, die Reaktion nur auf Meinung und Fakten basiert oder ideo-
logische
173
Grundsätze verletzt werden. Soziale Netzwerke aber auch andere Plattformen wie
zum Beispiel Bewertungsportale, ermöglichen die unverblümte Kritik. Folgt seitens
des Unter-
nehmens keine Reaktion, kann sich ein Shitstorm
174
daraus entwickeln. Um diesen wieder in
den Griff zu bekommen, muss zu strengen Methoden gegriffen werden. Zum Beispiel könnte
man zeitweise die Kommentarfunktion deaktivieren. Wie ein Reaktionsfluss aussehen kann,
entnehmen Sie bitte der Abbildung 5.
172
Vgl. Holland 2014, S. 772.
173
Vgl. Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. (2014b): Social Media Kompass 2014/2015.
Zugriff 12.12.2014.
174
Unter Shitstorm versteht man eine Verärgerung über ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen,
welche ausschließlich im Internet stattfindet. (Vgl. Duden (o.J.): Shitstorm, der. schreibung/Shitstorm> Zugriff 12.03.2015).
43
Im Folgenden werden Vorkehrungen zum Krisenmanagement erläutert:
Unternehmen benötigen qualifiziertes Personal, das in solchen Fällen befugt ist kon-
krete Entscheidungen zu treffen. Diese sollten zeitnah, unkompliziert und ausführlich
passieren.
Eine Auflistung wichtiger Gefahrenszenarien oder Themen sollten zur Verfügung ste-
hen. Sie beinhalten vor allem Informationen zum Umgang während der Krise und was
an die Öffentlichkeit gelangen darf.
Bei negativen Ereignissen sollten Antworten parat liegen, auf welche man zum gegeben
Zeitpunkt zurückgreifen kann.
Die Entwicklung zu kritischen Themen sollte festgehalten
und suspekte User sollten
erfasst werden.
Monitoring-Tools sollten zum Einsatz kommen. So können die Unternehmen analysie-
ren und festhalten, wie über sie im Internet gesprochen wird und gegebenenfalls da-
rauf reagieren.
Rationalität zu kritischen Ereignissen und Einfühlungsvermögen sind von Vorteil.
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Do'stlaringiz bilan baham: