Duden Allgemeinbildung: Deutschland Alles, was man wissen muss


Kühlschrank zum Standard, für die Versorgung der Küche mit warmem Wasser war wie hier (um 1958) oft der  Boiler



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Kühlschrank
zum Standard, für die Versorgung der Küche mit
warmem Wasser war wie hier (um 1958) oft der 
Boiler
zuständig.
Kühlschrank & Co.
Bis zum Zweiten Weltkrieg beherrschten traditionelle
Konservierungsmethoden wie das Einwecken die private Vorrats haltung.
Der Kühlschrank blieb bis in die 1950er-Jahre ein Luxusartikel. Erst dann
wandelte er sich zum alltäglichen Haushaltsgegenstand. Verfügten 1955
gerade 10 % der westdeutschen Haushalte über einen Kühlschrank,
waren es Mitte der 1960er-Jahre bereits 50 % und Mitte der 1970er-Jahre
mehr als 90 %. Gefrierschränke und -truhen für die langfristige
Vorratshaltung kamen 1956 auf den Markt. 1970 besaßen 21 % der
Haushalte, 1981 50 % ein entsprechendes Gerät.
Die „Fresswelle“ in Zahlen
Grundnahrungsmittel
Jahr
Pro-Kopf-Verbrauch (im Jahr)
Kartoffeln
1950
174 kg
1970
110 kg
2004
67 kg
Fleisch
1950
37 kg
1964
66 kg
Obst und Südfrüchte
1950
50,5 kg
1964
92,9 kg
Eier
1954
7,5 kg


1964
13,4 kg
Parallel zu dieser verbesserten Vorratshaltung entwickelte sich der
Markt für vorgefertigte Convenience-Produkte, die den Aufwand für die
Zubereitung von Mahlzeiten drastisch minimierten.
Diät- und Bioprodukte
Zwei Trends beherrschten die Entwicklung der Kochkultur seit den
1970er- Jahren. Als Folge des rapide steigenden Durchschnittsgewichts
der Deutschen entwickelte sich ein wachsender Markt für Diät- und
Lightprodukte. Die Erfolge der Ökobewegung schlugen in Form eines
wachsenden Angebots von Bioprodukten auch auf die Ernährung durch.
In den 1990er-Jahren etablierte sich dann „Functional Food“ als Antwort
auf das gewachsene Gesundheitsbewusstsein vieler Konsumenten.
Lebensmittel, die durch Zusatz bestimmter Inhaltsstoffe
gesundheitlichen Nutzen versprechen, etablierten sich in Deutschland
besonders erfolgreich: Laut einer Studie lagen hier 1998 37 % des
europäischen Gesamtumsatzes.
Männer an Herd und Grill
2010 kam die Zeitschrift „Beef“ auf den Markt - ein Magazin „für Männer
mit Geschmack“ mit einer verkauften Auflage von 60 000 Exemplaren: Die
Entdeckung des Kochens als männlicher Freizeitspaß bahnte sich Ende
des 20. Jh. an und erfuhr seitdem eine kontinuierliche Aufwertung, nicht
zuletzt durch eine Vielzahl von Kochshows im deutschen Fernsehen, in
denen Männer eine überdurchschnittliche Präsenz zeigten. 2008 gaben
15,4 % aller Männer zwischen 20 und 39 Jahren Kochen als regelmäßige
Freizeitaktivität an. Besser in die überkommenen Rollenklischees passte
ein weiterer Freizeittrend für Männer: das Grillen. 1996 wurde die
German Barbecue Association gegründet, die seitdem jährlich
bundesweite Grillmeisterschaften austrägt, 2011 z. B. mit nicht weniger


als 80 000 Besuchern.
Die Entwicklung des Convenience-Marktes
1958: Maggi erfindet die Eierravioli aus der Dose. Sie sind bis heute das
meistverkaufte Fertiggericht.
1961: Der Tiefkühlspinat kommt in den Handel.
1963: Die ersten Fischstäbchen werden verkauft.
1968: Die Tiefkühlpizza beginnt ihren Siegeszug.
2009: Im Bereich der Convenience-Produkte hat Tiefkühlkost den höchsten
Anteil: 39,3 kg Tiefkühlkost (ohne Speiseeis) wurden im Jahr 2009 insgesamt
pro Person verbraucht.
Schon aufgrund der veränderten Lebensmodelle und Wohnverhältnisse ist der Mann am Herd
heute keine Seltenheit mehr.


Von deftiger Kost zur Nouvelle
Cuisine
Spitzen-Gastronomie konnte sich in Deutschland erst seit den
1970er-Jahren entwickeln, nachdem der große Nachkriegshunger
gestillt war. Bis dahin sorgten allenfalls ausländische Restaurants
für Farbe im Einerlei der deftigen Gaststättenkost.

Nouvelle Cuisine
Eine in Frankreich entwickelte Kochkunst, die bei kurzer Garzeit den
Eigengeschmack frischer Nahrungsmittel möglichst intensiv erhalten möchte
Ausländische Gastronomie
In Großstädten wie Berlin oder Hamburg hatte es schon vor dem Zweiten
Weltkrieg vereinzelt ausländische Gastronomiebetriebe gegeben. Im
großen Stil erfolgte deren Etablierung in Deutschland aber erst seit den
1960er-Jahren. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um italienische,
jugoslawische, griechische und türkische Gaststätten oder Imbissbuden.
Außereuropäische Gastronomie repräsentierten lange Zeit allein die
chinesischen Restaurants. Mit den neuen Konsumorten veränderten sich
die Essgewohnheiten der Deutschen - Pizza und Pasta, Gyros, Djuvec,
Döner und Nasi Goreng sorgten für eine neue Vielfalt auf den deutschen
Speiseplänen.
SCHLAGZEILE
Frauenmangel unter Spitzenköchen


Die deutsche Spitzengastronomie ist fest in männlicher Hand. Von den 274
Sterne-Restaurants in der „Guide Michelin“-Ausgabe 2014 (elf Restaurants mit
drei Sternen, 37 mit zwei Sternen und 226 mit einem Stern), wurden lediglich
acht Küchen von einer Frau geführt. Erstmals überhaupt wurde dabei eine Frau
(Douce Steiner, Sulzburg) mit zwei Sternen ausgezeichnet. Keine einzige Frau
erhielt bislang (Stand 2014) die Auszeichnung „Koch des Jahres“, die von dem
Gastronomieführer „Gault Millau“ 1988 in Deutschland eingeführt wurde.
Fast Food
Im Dezember 1971 wurde in München das erste deutsche McDonald’s-
Restaurant eröffnet. In der Folge breiteten sich (vor allem amerikanische)
Fast-Food-Ketten auch in Deutschland immer weiter aus. 2014 verfügte
McDonald’s in Deutschland über mehr als 1400 Filialen und bildete damit
weltweit den viertgrößten Markt. 2011 befanden sich unter den 100
größten deutschen Gastronomieanbietern allein 32
Schnellrestaurantketten. Ihr Umsatz belief sich auf rund 7 Mrd. €.
DDR-Gastronomie
Die Gastronomie in der DDR war überwiegend staatlicher Kontrolle
unterstellt. Die Zahl der Speisegaststätten lag in den frühen 1980er-
Jahren bei knapp 26 000, von denen weniger als ein Fünftel privat geführt
wurde. Für das Speiseangebot gab es klar definierte Preisstufen:
Gehobenere Lokalitäten konnten Mahlzeiten der Kategorie 4 oder 5
anbieten. Vorgaben regelten ebenfalls, was verzehrt wurde: Kein Menü
durfte mehr als 150 g Fleisch enthalten. In den 1960er-Jahren begann der
Siegeszug des Broilers (Brathähnchen) – in jeder größeren Stadt der DDR
gab es eine „Broiler-Bar“.
Spitzengastronomie in Deutschland
Die Nouvelle Cuisine, die seit den 1970er-Jahren von Frankreich aus die
gehobene fortschrittliche Gastronomie eroberte, verdanken die
Deutschen einem Österreicher: Eckart Witzigmann, ein Schüler von Paul
Bocuse, eröffnete 1978 in München sein erstes eigenes Restaurant, das


„Aubergine”, und wurde zum Vorreiter einer neuen Genusskultur. Ein
Jahr später erhielt das „Aubergine” als erstes deutsches Restaurant drei
Sterne im „Guide Michelin“. Die Zahl der Spitzenrestaurants und -köche,
die in einschlägigen Gourmetführern mit Sternen, Punkten oder Hauben
ausgezeichnet wurden, stieg seitdem kontinuierlich und erreichte 2005
eine Zahl von knapp 3700 Restaurants.
In der Blütezeit der Nouvelle Cuisine waren die Speisekarten von Nord
bis Süd nahezu austauschbar. Deutsche Köche orientierten sich an
Frankreich und bezogen überwiegend von dort die benötigten Produkte.
Ab der Jahrtausendwende setzte ein Wandel ein: Auch Spitzenköche
entdeckten frische regionale Produkte, begannen mit Landwirten,
Gärtnern, Erzeugern aus ihrer Region zu kooperieren, experimentierten
mit fast vergessenen Gemüsen und (Wild-)Kräutern und sorgten so für
eine regionale Differenzierung und Individualisierung ihrer Angebote.

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