Duden Allgemeinbildung: Deutschland Alles, was man wissen muss



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Planerfüllung
und verkünden
eine 
Steigerung der industriellen Warenproduktion
und des Gewinns.
Erwerbsstruktur: Verteilung der Berufstätigen auf die Wirtschaftsbereiche (in %)
Wirtschaftsbereich
1960
1970
1980
1985
Landwirtschaft
17,0
12,8
10,7
10,8
Industrie und Bauwirtschaft
47,5
48,9
48,3
47,8
Handel und Verkehr
18,8
18,5
17,7
17,6
Dienstleistungen
16,7
19,8
23,3
23,8
Quelle: Statistische Jahrbücher der DDR
Auch entstanden seit 1979 neben den Vereinigungen volkseigener
Betriebe mit dem Zusammenschluss von Betrieben zu Kombinaten große
Wirtschaftsunternehmen mit weitreichenden Kompetenzen, was auch zu
einem Rückgang der zentralen staatlichen Planungsauflagen führte. Die
Planauflagen wurden ergänzt durch Anreize für Innovation und
Produktionseffizienz.


Wirtschaftsstruktur
Die Produktionsstruktur gemessen an der Verteilung des
Nationaleinkommens auf die Wirtschaftsbereiche ohne die öffentliche
Verwaltung, kulturelle und soziale Einrichtungen war geprägt vom
industriellen Sektor, dessen Anteil von 65,5 % (1960) auf 76,2 % (1985)
anstieg. Der Anteil der Landwirtschaft halbierte sich im selben Zeitraum
auf 8,1 %, der Anteil des Bereichs Handel und Verkehr ging leicht von 15,0
% auf 12,8 % zurück.
In der DDR wuchs der 
Individualverkehr
deutlich langsamer als in Westdeutschland. Hier vor
dem Palast der Republik in Ostberlin sind zahlreiche Fahrzeuge der Marke 
Trabant
(Trabi) zu
sehen.
Erwerbsstruktur
Die Erwerbsstruktur hat sich zwischen 1960 und 1985 weniger stark
verändert. Der Anteil des industriellen Sektors (einschließlich Handwerk
und Bauwirtschaft] blieb mit knapp 48 % fast konstant, der Anteil des
Bereichs Handel und Verkehr ging leicht, der Anteil der Landwirtschaft
stärker zurück. Der Dienstleistungssektor konnte seinen Anteil erhöhen.
Agrarsektor
Der Agrarsektor war nach Bodenreform und Kollektivierung von
Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) und


volkseigenen Gütern geprägt. In den 1960er-Jahren kam es zu einer
Konzentration der LPG zu immer größeren Einheiten; ihre Zahl sank von
über 19 000 auf knapp 4000 (1985).
Energieversorgung
Sehr wichtig für Energieversorgung und chemische Industrie waren die
Braunkohlevorkommen in der Leipziger Bucht und der Niederlausitz.
Trotz der aus Abbau und Verbrauch resultierenden gravierenden
Umweltprobleme deckte die DDR ihren Energiebedarf zu über zwei
Dritteln mit einheimischer Braunkohle.
Wichtige Industriezweige
Die wichtigsten Industriezweige waren die chemische Industrie, der
Maschinen- und Fahrzeugbau, die Lebensmittelindustrie sowie die
Energie- und Brennstoffindustrie. Am stärksten industriell geprägt waren
die Bezirke Halle (v. a. chemische Industrie mit Leuna und Bitterfeld),
Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, (v. a. Maschinen- und Fahrzeugbau und
Textilindustrie) sowie Dresden. Besonders bekannt waren die
Autoindustrie in Eisenach und Zwickau, die elektrotechnische und
elektronische Industrie in und um Berlin, Jena und Dresden (optische
Industrie). Traditionelle Industriezweige waren die Glasindustrie
(Thüringer Wald, Jena), die Keramikindustrie (Meißen) und die
Spielwarenindustrie (Erzgebirge, Thüringer Wald).
Verkehr
Das Verkehrsnetz war traditionell in Ost-West-Richtung verlaufen und
musste durch Nord-Süd-Verbindungen ergänzt werden. Der
Güterverkehr wurde zu über 70 % mit Eisenbahnen abgewickelt. Im
Personenverkehr sank die Bedeutung der Eisenbahn zwischen 1960 und
1985 stark von über 40 % auf nur noch 16 %. Erstmals 1980 erbrachte der
Individualverkehr über die Hälfte der Verkehrsleistungen im
Personenverkehr. Wichtigster Seehafen war Rostock, wichtigster
internationaler Flughafen Berlin-Schönefeld.


Eine Bilanz
Trotz aller Schwierigkeiten konnte das Nationaleinkommen im Zeitraum
von 1950 bis 1985 versechsfacht werden. Zuletzt wurde mit
Wachstumsraten von jährlich knapp 5 % geplant, insbesondere durch
Förderung von Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik.
Die DDR zählte Mitte der 1980er-Jahre zu den wichtigen
Industriestaaten, war innerhalb des RgW nach der UdSSR die stärkste
Volkswirtschaft. Gleichwohl war im internationalen Vergleich das
Bruttosozialprodukt je Einwohner mit rund 8500 US-$ (1985) deutlich
niedriger als das Pro-Kopf-Einkommen in Westdeutschland (rund 1 1 500
US-Dollar).

RgW
Der „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ bestand 1949–91 als
Wirtschaftsorganisation der sozialistischen Staaten.
Letztlich konnte die DDR-Führung die grundlegenden Probleme der
Planwirtschaft nicht lösen: falsche Einschätzung des gesellschaftlichen
Bedarfs an Waren und Dienstleistungen, falsche Beurteilung der
möglichen Produktionsverfahren, weitgehende Orientierung sowohl auf
der Behördenebene (zentrale und regionale Plankommissionen) als auch
auf den Kombinats- und Betriebsebenen an der Planerfüllung, der
Herstellung der geforderten Gütermengen zur definierten Qualität mit
dem Einsatz der quasi zugewiesenen Produktionsfaktoren (Arbeitskräfte,
Maschinen, Material).
Die wirtschaftliche Situation der DDR war gegen Ende der 1980er-Jahre
zunehmend schwieriger geworden, wurde von immer mehr Menschen als
desolat empfunden und trug mit zur politischen Wende 1989 bei.
VEB – Volkseigener Betrieb
VEB war der Namenszusatz eines verstaatlichten oder vom Staat


gegründeten Betriebs. Zuletzt arbeiteten rund 80 % aller Erwerbstätigen in
VEB (1955: 54 %), knapp 15 % in Genossenschaften und 5,4 % in privaten
Betrieben. Der Grad ihrer Eigenständigkeit und ihr Entscheidungsspielraum
wechselten im Zeitablauf. Ab 1979 wurden viele VEB zu Kombinaten als
planwirtschaftliche Großunternehmen zusammengefasst.


Wirtschaft der BRD
Auf dem Weg zur Wirtschaftsmacht
In der Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 ein
marktwirtschaftliches System eingeführt, das rasch das
„Wirtschaftswunder“ ermöglichte. So stieg das Land zu einer
führenden Industrienation auf und war in den 1980er-Jahren die
drittgrößte Wirtschaftsmacht der westlichen Welt.
Soziale Marktwirtschaft
Im Konzept der sozialen Marktwirtschaft traten neben den
marktwirtschaftlichen Koordinationsmechanismus durch Wettbewerb,
Privateigentum und wirtschaftliche Freiheit für Unternehmen wie
Verbraucher das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und sozialer
Sicherheit, deren Gewährleistung als staatliche Aufgabe begriffen wurde.
Nach dem Grundsatz „So viel Freiheit wie möglich, so viel staatlicher
Zwang wie nötig“ sollen die besten wirtschaftlichen Ergebnisse durch das
möglichst freie Handeln von Unternehmen und Verbrauchern im
Wettbewerb auf Märkten erzielt werden.
SCHLAGZEILE


Arbeitskräfte werden knapp!
Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs kam es zu einem Mangel an
Arbeitskräften in der Industrie. Im großen Stil wurden nun ausländische
Arbeitnehmer angeworben. Die erste Vereinbarung gab es bereits 1955 mit
Italien. 1964 kam der millionste Arbeiter nach Deutschland. Die Arbeitskräfte
sollten nach wenigen Jahren wieder in ihre Heimatländer zurückkehren (deshalb
die Bezeichnung Gastarbeiter), was viele auch taten. Andere blieben und stehen
so am Beginn der Entwicklung Deutschlands zu einer multikulturellen
Gesellschaft und einem Einwanderungsland.
Dem Staat kommt v. a. die Aufgabe zu, diesen Wettbewerb zu schaffen
und zu sichern und negative Marktergebnisse wie Arbeitslosigkeit und
Inflation oder eine als ungerecht empfundene Einkommens- und
Vermögensverteilung zu korrigieren. Auch sollen sozial Schwächere
durch ein soziales Netz abgesichert werden. Der Staat kann weitere
Aufgaben übernehmen, die der Markt nicht oder nur eingeschränkt
erfüllen kann (z. B. Bildung, Grundlagenforschung). Hauptkriterium für
wirtschaftspolitische Eingriffe ist deren Marktkonformität.
Als geistige Väter der sozialen Marktwirtschaft gelten der Freiburger
Nationalökonom Walter Eucken (1891–1950) und sein Kölner Kollege
Alfred Müller-Armack (1901–78). Politisch durchgesetzt in den
Regierungen unter Bundeskanzler Konrad Adenauer wurde diese
Wirtschaftsordnung vom damaligen Bundeswirtschaftsminister Ludwig
Erhard (1897–1977).


Schaufensterauslage eines Textilgeschäfts mit Porträt des Bundeswirtschaftsministers 

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