Duden Allgemeinbildung: Deutschland Alles, was man wissen muss



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Grundschulkindern
werden wichtige Weichen für die Qualität der Bildung des
Einzelnen gestellt. Eine gute Bildung eröffnet aber nicht nur dem Einzelnen Perspektiven,
sondern ist auch für den Staat von großer Bedeutung.


Das Bildungssystem in Deutschland gliedert sich in fünf Bereiche, die ein
lebenslanges Lernen gewährleisten sollen. Dem Elementarbereich mit
der frühkindlichen Bildung folgt der Primarbereich, der die Grundschule
umfasst. Daran schließen sich im Sekundarbereich die Bildungsgänge in
den verschiedenen Schulformen und die duale Berufsausbildung an. Als
tertiärer Bereich gelten die Hochschulen sowie weitere Einrichtungen, die
berufsqualifizierende Studiengänge anbieten. Die Weiterbildung umfasst
als letzter Bereich alle allgemeinen, beruflichen und
gesellschaftspolitischen Bildungsangebote öffentlicher und privater
Träger.
Wegen der Länderhoheit im Schul- und Hochschulwesen unterscheiden
sich z. B. Bildungsinhalte und die Ausgestaltung der Schulsysteme von
Bundesland zu Bundesland.
Schüler an Gymnasien
Bundesland
Schüler an Gymnasien (% aller Schüler
*
)
2000/2001
2010/2011
Baden-Württemberg
32,0
33,7
Bayern
31,6
32,4
Berlin
25,4
25,8
Brandenburg
20,8
25,3
Bremen
20,7
37,5
Hamburg
39,3
43,0
Hessen
33,2
39,8
Mecklenburg-Vorpommern
32,5
27,0
Niedersachsen
20,0
35,8
Nordrhein-Westfalen
32,1
32,3
Rheinland-Pfalz
31,8
39,8
Saarland
33,8
35,0
Sachsen
33,4
41,1


Sachsen-Anhalt
23,9
40,4
Schleswig-Holstein
29,9
36,4
Thüringen
36,0
40,6
*
 Aller Schüler der Sekundarstufe I; Quelle: Statistisches Bundesamt (Wiesbaden)
Primarbereich
Kinder, die bis zu einem bestimmten Stichtag eines Jahres das sechste
Lebensjahr vollenden, werden in der Regel schulpflichtig. Alle Kinder
besuchen gemeinsam die Grundschule von Klassenstufe 1 bis 4 (in Berlin
und Brandenburg von Klassenstufe 1 bis 6). Am Ende der Grundschulzeit
entscheidet sich, welche Schulform sie im Sekundarbereich besuchen.
Die Länder regeln die Übergänge in die Sekundarstufe I unterschiedlich:
In manchen Bundesländern gibt die Schule nur eine Empfehlung, welche
Schulform ein Kind besuchen soll, und die Eltern entscheiden über die
Schulform (z. B. in Niedersachsen). In anderen Ländern entscheiden der
Notenschnitt, ein Probeunterricht in einer weiterführenden Schule und
die Eltern über die weitere Schulform (z. B. in Bayern).
Sekundarstufe I
Beim Eintritt in die Sekundarstufe I sind die Schüler meist zehn, bei
ihrem Abschluss zumeist 15 oder 16 Jahre alt.
Das Schulsystem in der Sekundarstufe I ist gegliedert. Neben den drei
klassischen Schulformen Hauptschule, Realschule und Gymnasium gibt
es in den meisten Bundesländern weitere Regelschulen wie z. B. die
Gesamtschule, auf der alle drei Bildungsgänge absolviert werden können,
oder Schulen, die die Bildungsgänge von Haupt- und Realschule vereinen
(z. B. Oberschulen in Niedersachsen, Sekundarschulen in Sachsen-
Anhalt und Nordrhein-Westfalen).
Darüber hinaus gibt es die Förderoder Sonderschulen für Kinder mit
besonderen Bedürfnissen (z. B. körperlichen oder geistigen
Behinderungen), die sich jedoch in einigen Bundesländern (z. B.


Niedersachsen) Mitte 2014 in Auflösung befanden. Damit wird
Niedersachsen der 2009 von Deutschland unterschriebenen UN-
Behindertenrechtskonvention gerecht, die vorsieht, dass Kinder mit und
ohne Behinderungen gemeinsam unterrichtet werden müssen (Inklusion).
Nach insgesamt neun Schuljahren können Schüler den ersten
allgemeinbildenden Schulabschluss, den Hauptschulabschluss,
erwerben, nach zehn Schuljahren den mittleren oder
Realschulabschluss.
Sekundarstufe II
In die Sekundarstufe II treten Jugendliche im Alter von 15 oder 16 Jahren
ein. Bis zu ihrer Volljährigkeit unterliegen sie der Schulpflicht. Zum
Sekundarbereich gehört die gymnasiale Oberstufe an Gymnasien und an
beruflichen Gymnasien, die den Erwerb des Abiturs zum Ziel hat und
Vollzeitunterricht bietet. Das Abitur kann, abhängig von den Regelungen
im jeweiligen Bundesland, nach zumeist insgesamt zwölf (= G8) oder
seltener 13 Schuljahren (= G9) abgelegt werden.
Wer eine Berufsausbildung macht, unterliegt ebenfalls weiterhin der
Schulpflicht und muss eine Teilzeitschule (Berufsschule) besuchen. Diese
Bildungsform wird als duales System der Berufsausbildung oder duale
Ausbildung bezeichnet. Sie sieht vor, dass Berufspraxis und Schulbildung
während der Ausbildung eng verzahnt sind. In der Regel besuchen die
Auszubildenden einen Tag in der Woche die Berufsschule (oder haben
Blockunterricht), an den anderen vier Tagen arbeiten sie im Betrieb und
bekommen dafür ein Entgelt.
Neben den Berufsschulen gibt es im Sekundarbereich II weitere
Schulen, die berufliche Bildung vermitteln:

die Berufsfachschule, die den Jugendlichen eine Einführung in
bestimmte Berufe gibt oder sogar zu einem Ausbildungsabschluss führt,

die Berufsoberschule, die nach der Berufsausbildung weitere
berufliche und allgemeine Kenntnisse vermittelt und zur fachgebundenen
oder allgemeinen Hochschulreife (Abitur) führt und damit zum Studium


qualifiziert,

die Fachoberschule nach dem Realschulabschluss, die zur
Fachhochschulreife führt.
Die Verkürzung der Schullaufbahn von 13 auf 12 Jahre 
(G8)
an Gymnasien sorgte für große
Proteste. Mit dem Mahnmal „Turbo-Abi - Nicht auf dem Rücken der Kinder“ protestierten die
Grünen in Nordrhein-Westfalen gegen die Neuregelung.
SCHLAGZEILE
Pisa-Schock
Am 4.12.2001 erregte die Veröffentlichung der Ergebnisse der ersten PISA-Studie
in Deutschland großes Aufsehen: Deutschland schnitt unter dem Durchschnitt
aller OECD-Länder ab, sowohl im Lesen als auch in Mathematik belegten
deutsche Schüler hintere Plätze. Hinter dem Teuro belegte der Begriff Pisa-
Schock im Jahr 2002 den zweiten Platz in der Rangliste Wort des Jahres. 2012
lagen die deutschen Schüler erstmals in allen Bereichen über dem Durchschnitt.
Bildungschancen
Verschiedene Bildungsstudien (PISA 2000, IGLU 2006, OECD 2004)
zeigten, dass Kinder sogenannter bildungsferner Schichten vom


deutschen Schulsystem benachteiligt wurden. So war die
Wahrscheinlichkeit höher, dass Kinder höherer sozialer Schichten einen
höheren Schulabschluss ablegten als Kinder niedrigerer “ sozialer
Schichten. IGLU 2006 zeigte u. a., dass die Grundschulen Kinder
bildungsferner Schichten beim Übergang auf eine höhere Schule
benachteiligten. So mussten sie bessere Leistungen erbringen als Kinder
bildungsnaher Elternhäuser, um eine Empfehlung fürs Gymnasium zu
erhalten. Zur Verringerung der sozialen Ungleichheiten empfahl die
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) daher u. a., die frühkindliche Bildung zu verbessern, Kinder
länger gemeinsam zu unterrichten und die Durchlässigkeit zu höheren
Bildungsgängen zu erleichtern.
Abiturreform
Die Kultusministerkonferenz beschloss 2012 bundesweite Bildungsstandards
für die gymnasiale Oberstufe. In der Folge soll es ab dem Schuljahr 2016/17
einen Aufgabenpool für die Abiturprüfungen geben, aus dem die
Bundesländer die Abituraufgaben stellen. Dies soll das Abitur und damit das
Leistungsniveau der Schüler bundesweit vergleichbar machen.
Steckbrief
Wilhelm von Humboldt
Im Rahmen der ab 1807 einsetzenden Preußischen Reformen fiel Wilhelm von Humboldt
(1767–1835) die Zuständigkeit für die Umgestaltung des Bildungssystems zu, dessen
Lehrkräfte bis dahin vor allem Kirchenmänner waren. Humboldt strebte danach, an allen
Ausbildungsstätten die intellektuellen Fähigkeiten des Einzelnen allgemein auszubilden.
Nach seinem Konzept sollten die Elementarschulen Grundkenntnisse vermitteln, die
Sekundarschulen (humanistisches Gymnasium) sollten ihre Schüler zur selbstständigen
Problembewältigung befähigen, die Universitäten sah er als Orte des freien Dialogs
zwischen Lehrenden und Studierenden. An allen Lehrinstituten sollten weltliche, gut
ausgebildete Kräfte lehren. Die spätere Umsetzung dieser Ideen mündete in eine
umfassende Reform des deutschen Bildungswesens.


Schulsystem der DDR
In der DDR war das Schulsystem nicht gegliedert, alle Kinder besuchten
die zehnjährige Polytechnische Oberschule (POS). Der POS-Abschluss
befähigte zur Aufnahme einer beruflichen Ausbildung und zum Studium
an einer Fachhochschule. Eine gewisse Anzahl Jugendlicher durfte
anschließend noch ihr Abitur an einer Erweiterten Oberschule (EOS)
ablegen, die die Klassenstufen 11 und 12 umfasste. Diese Jugendlichen
wurden gezielt ausgewählt. Zu den Voraussetzungen für den EOS-Besuch
zählten u. a. Regimetreue der Familie und gute schulische Leistungen.
Studium an der Hochschule
Zum tertiären Bildungsbereich, der berufsqualifizierende Abschlüsse
vermittelt, gehören die verschiedenen Hochschulen:

staatliche und private Universitäten, ihnen gleichgestellte Hochschulen
(z. B. Technische Hochschulen),

Fachhochschulen, deren Studiengänge stärker auf die Anforderungen
der beruflichen Praxis ausgerichtet sind,

Kunst- und Musikhochschulen,

Berufsakademien, die es in einigen Bundesländern gibt und die
ebenfalls berufsqualifizierende Bildungsgänge anbieten (Voraussetzung:
Hochschulzugangsberechtigung),

Fachschulen (z. B. für Sozialwesen oder Agrarwirtschaft), an denen
Absolventen einer der Fachschule entsprechenden Berufsausbildung mit
Berufserfahrung einen Weiterbildungsabschluss erwerben können.
Wer darf wo studieren?
Mit der allgemeinen Hochschulreife kann an jeder Hochschule ein
Studium aufgenommen werden. Die fachgebundene Hochschulreife
berechtigt zum Studium eines bestimmten Faches oder einer
Fachrichtung an einer Universität oder einer FH. Mit der


Fachhochschulreife hingegen kann jedes beliebige Fach an einer FH
studiert werden.
Um den 

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