Memento mori lässt sich in etwa mit „Bedenke, dass du sterben musst.“ übersetzen. Die eigene Vergänglichkeit sollte immer im Bewusstsein bleiben, was durch den lange andauernden Krieg verstärkt wurde.
Barock Merkmale – Carpe diem
Im Gegensatz dazu steht Carpe diem, was in etwa „Nutze den Tag.“ bedeutet. Der Fokus liegt hier also auf dem Leben und nicht dem Tod. Das Motiv fordert dazu auf, das Leben zu genießen und nicht zu viel an den Tod zu denken.
Epoche Barock – Literatur und typische VertreterNach der Ständeklausel (Einteilung des Volkes in drei Schichten mit unterschiedlich hohem Rang: 1. Adel, 2. Bürger, 3. Bauern) als Vorbild gab es drei verschiedene Gattungen, die Adel, Bürgertum und Bauern widerspiegeln sollte:
hoher Stil, würdevolle Sprache → Adel
mittlerer Stil, „normale“ Sprache → Bürgertum
niederer Stil, einfache Sprache → Bauern
Neben dieser Einteilung nach Ständen war vor allem eine ausgeschmückte Sprache wichtig. Dafür wurden im Barock viele verschiedene Stilmittel benutzt, wie beispielsweise Wiederholungen (Repetitio), Symbolik , Allegorien , Personifikationen und Metaphern . Aus heutiger Sicht wirkt die Sprache des Barock deshalb häufig sehr überladen bzw. übertrieben und teilweise recht anstrengend zu lesen.
Lyrik
Die Lyrik war die beliebteste Literaturform des Barocks. Sie eignete sich perfekt für das barocke Ideal einer bildhaften und sehr verschnörkelten Sprache und unterlag klaren Regeln zu Form, Versmaß und Reimschema . Außerdem hielt auch sie sich an die Ständeklausel. Bestimmte Gedichtformen wurden also nur im hohen Stil verfasst und behandelten „ehrwürdige“ Themen, während andere im niederen Stil alltäglichere Themen besprachen.Es gab einige Merkmale, die alle Gedichte jedoch gemeinsam hatten. Auf den Hauptgedanken (zum Beispiel „Carpe diem“) des Gedichts wurde ständig Bezug genommen und bestimmte Wörter und Stilmittel, die den gleichen Sinn hatten, wurden wiederholt. Dazu kommt noch eine besondere Bildsprache, die aus einem sogenannten Emblem hervorgeht. Ein Emblem ist eine Art Sinnbild mit festgelegter Bedeutung. Es hat einen festen Aufbau aus Überschrift, Aussage, einem übernommenen Bild aus der Bibel, der Mythologie oder der Geschichte, und einer Erklärung in Versform.
Besonders beliebt war das Sonett . Es setzt sich aus 14 Verszeilen zusammen, die in zwei Quartette und zwei Terzette aufgeteilt sind. Daneben gab es noch die Elegie , das Epigramm (kurzes Spottgedicht) und die Ode .Dramatik
Im Gegensatz zur Lyrik war das Drama in der deutschen Barock-Literatur weniger verbreitet, weil es damals noch kein Nationaltheater gab. Stattdessen waren Werke aus dem Ausland beliebt, wie die von Shakespeare, Molière, Corneille und Monteverdi. Diese Stücke hielten sich meist streng an die damaligen Vorgaben, nach denen Komödien das Leben von Menschen aus den unteren Ständen behandeln sollten und Tragödien der Darstellung höfischen Lebens vorbehalten waren.
Epik
Im Barock verfassten die Autoren verschiedene epische Textsorten, darunter Romane , Satiren und Schwänke. Es entstanden neue Genres wie der Schelmenroman oder der Abenteuerroman. Ein Beispiel dafür ist das bedeutende Werk „Der abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Auch hier hielten sich die Schriftsteller größtenteils an die Ständeklausel: Demnach thematisierten Schelmenromane und Schäferromane das Leben der unteren Schichten. Historische Romane erzählten hingegen von dem Leben Adliger.
Neben fiktiven Texten waren aber auch nicht-fiktive Texte, wie Reiseberichte, wissenschaftliche und journalistische Aufsätze oder Predigten sehr beliebt.
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