Historischer Kontext:
Das Mittelalter (6. bis 15. Jh) war überwunden, der Barock steht am Beginn der Neuzeit (15./16. Jh.).
Das heutige Deutschland existierte nur in Form vieler Kleinstaaten und Fürstentümer.
Dreißigjähriger Krieg (1618-1648). Die Herrscher versuchten in den Wirren des Krieges territoriale Zugewinne zu erreichen und ihre Macht zu sichern.
Zeit der Pest und Hungersnöte sowie der Bauernaufstände. Allein durch die Pest, welche in mehreren Epidemien ausbrach, starben ca. 30% der Bevölkerung.
Die Gesellschaft war in 3 Klassen eingeteilt: Adel, Bürgertum und Bauern. Das luxuriöse Leben der Fürsten und des Adels wurde allerdings durch ein wachsendes Selbstbewusstsein der Bevölkerung gefährdet. Gesellschaftliche Umwälzung kündigte sich an.
Bekannte Autoren/Vertreter des Barocks:
Martin Opitz
Andreas Gryphius
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau
Casper von Lohenstein
Paul Fleming
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
Caspar Ziegler
Angelus Silesius
Barock Epoche einfach erklärt
In der deutschen Literatur war der Barock zwischen 1600 und 1720 weit verbreitet. Das 17. Jahrhundert war geprägt vom Dreißigjährigen Krieg. Die Gegenwärtigkeit von Krieg und Elend löste in der ärmeren Bevölkerung ein tiefes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Im Gegensatz dazu lebten die absolutistischen, alleinigen Herrscher in verschwenderischem Luxus und ließen sich Prunkschlösser bauen.
Diese Gegensätze von Lebenslust und Todesangst bzw. Luxus und Armut spiegelten sich auch in der Literatur wider. Motive wie „Memento mori“(Bedenke, dass du sterben wirst.) und „Carpe diem“ (Nutze den Tag!) existierten nebeneinander und waren zum Teil im selben Werk zu finden. Die Zeit des Barocks wurde bestimmt von Gegensätzen, die in allen Lebensbereichen auftauchten. Krieg und Verschwendung beeinflussten das damalige Lebensgefühl. Kunst und Kultur verinnerlichten diese Gegensätze und brachten sie zum Ausdruck. Der Dreißigjährige Krieg war zunächst ein Krieg zwischen den christlichen Glaubensrichtungen, dessen Auslöser die Reformation um 1517 war. Sie führte dazu, dass sich europaweit der Protestantismus vom Katholizismus abspaltete. Hinzu kamen noch Streitereien darüber, wer über welche Regionen herrschen durfte, vor allem auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Ein sehr langwieriger und brutaler Krieg war die Folge, dem ein großer Teil der Landbevölkerung zum Opfer fiel und der Not und Elend verbreitete. Währenddessen bestieg König Ludwig XIV. in Frankreich den Thron. Er beanspruchte die ganze Macht über den Staat und das Volk für sich allein und begründete den sogenannten Absolutismus . Sein Lebensstil war geprägt von Überfluss und Luxus. Er ließ sich mit dem Schloss Versailles eines der prächtigsten Schlösser Europas errichten, das noch heute als Paradebeispiel für barocke Architektur zählt. Auch die Malerei, die Mode der Adligen und die damalige Literatur waren ähnlich ausschweifend und verschnörkelt.
Dieser Überfluss im Stil der reichen Bevölkerung wird aus heutiger Sicht als verschwenderisch und überladen angesehen. Das merkt man auch an der im 19. Jahrhundert entstandenen Bezeichnung „Barock“. Der Begriff stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet so viel wie „schiefrunde Perle“.
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