Aus Dettingen mit Buchhalde und Kappishäusern



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miteinander 155

Teil 2 unserer Serie zum Bau der neuen Dettinger Stiftskirche 1864 bis 1866
150
Jahre
Stiftskirche
Dettingen
So etwa war’s auch in Dettingen: Die romanische Klosterkirche von Lorch im Remstal.


Soll man renovieren oder 
neu bauen?
»Ums Jahr 1700 nahm die Gemeinde ei-
nen Anlauf zu einem Umbau der Kirche,
brachte aber das Werk nicht zur Ausfüh-
rung« notiert Pfarrer Kapff 1867. Um 1703
bis 1706 und 1725 wird wohl gebaut. Aber
was, ist unklar. Für eine geplante Erweite-
rung und Reparatur bewilligte 1769 Her-
zog Carl Eugen 350 Gulden, erweitert aber
wurde nicht. Nur frisch gestrichen, in hel-
ler, barocker Farbe. Das reichte den An-
sprüchen und den Möglichkeiten aus, ob-
wohl der bauliche Zustand sich zunehmend
verschlechterte. Irgendwann musste zu-
mindest eine Mauer gesprießt werden.
Das Kircheninnere glich wahrlich kei-
nem Schmuckkästlein. Das Protokoll vom
24. März 1841 erhellt den baulichen Zu-
stand: »Pfarrer (Johann Friedrich) Knapp
frägt an, den zolldicken Staub an den Wan-
dungen der Kirche wegzublättern und wo
möglich zu weißnen.« Der Beschluss sah
vor, mit Reinigen und Weißnen am Schiff
anzufangen und zwar sogleich. Bereits ei-
nen Monat später, am 28. April, heißt es,
dass die Rippen normal belassen werden
sollen und nur die Felder geweißnet, »bis
man sieht, wie es sich ausnimmt«, auch die
Gewölbe sollen nicht übertüncht werden. 
Als in der bayerischen Stadt Weißenhorn
während einer Messe am 22. Februar 1859
die Kirche einstürzte, zwölf Menschen zu
Tode kamen und viele verletzt wurden, da
schreckten auch die Dettinger Kollegien
und das gemeinschaftliche Oberamt Urach
auf. Sollte Dettingens geschichtsträchtige
Kirche ein ebensolches Schicksal erleiden?
1863 brausten Frühjahrsstürme durchs
Ermstal. Bedrohliches dokumentiert ein
Brief, Eile sei geboten »… vor allem wegen
des sehr gefährlichen baufälligen Zustan-
des des Langhauses, das klaffende, sich
fortwährend erweiternde, die Gemeinde
durch herunterfallende Mauerstücke wäh-
rend des Gottesdienstes in Schrecken set-
zende, durch außen angebrachte Sprießbal-
ken unterfangene Risse hat ...«
Nun alarmierte der Dekan das Oberamt,
das sofort von Dettingen einen Bericht über
Schutzmaßnahmen einforderte. 
Drohte ein Einsturz?
Was tun? Konnte man das Langhaus
noch reparieren oder nach erstellten Plänen
neu bauen? Erst dachte man noch an eine
Teilsanierung: »… ist (man) der Ansicht,
daß nur die äußeren Hallen fallen können,
während das Mittelschiff unversehrt blei-
ben werde.« Kosten von 6000 Gulden wies
ein erster Restaurierungsvorschlag aus. 
Pfarrer Kapff beschreibt den Zustand der
Kirche wie folgt: »Der Chor befand sich
noch in baulichem Zustand, das Schiff der
Kirche aber war ganz baufällig. Die Trauf-
wände der beiden Seitenhallen hiengen
stellenweise nach Außen bis zu anderthalb
Fuß über dem Senkel (ca. 45 cm) und zahl-
reiche Sprünge in den Wänden des Mittel-
schiffs und eine Verschiebung der Bogen-
steine sowie durch die ganze Höhe des
Baus verlaufende Trennungen am Zusam-
menstoß des Westgiebels mit den Trauf-
wänden, machten den Bau je länger desto
gefährlicher.« Dieses düstere Bild wird
noch erläutert durch das Pfarrgemeinde-
rats-Protokoll vom 23. Februar 1863: »Es
wird dafür gesprochen, ob bey dem gegen-
wärtigen Stand der Kirche eine Gefahr des
Einsturzes während des Gottesdienstes zu
befürchten sey.« Nach einem »Bau-Augen-
schein« von Kreisbaurat Roth waren »die
äußeren Mauern dieser beyden Seitenhal-
len 3 
1
/
2
Schuh (etwa 1 Meter) außer dem
Senkel«. Drohte das Weißenhorner Schick-
sal nun auch Dettingen? 
Zur Situation des Kirchturms heißt es im
Kirchenkonvents-Protokoll unter dem Da-
tum vom 1. April 1859: »Es wird beschlos-
sen, zur Ausbessung des Kirchturms 300
St. glasierte Dachplatten und 150 St. gla-
sierte Grath-Ziegel anzuschaffen. Hafner
Joh. Müller von Linsenhofen soll … obigs
Material bis Anfang nächsten Monats kos-
tenfrei hierher … liefern. Für je 100 St. sind
ihm 6 fl. (Gulden) zu bezahlen ... « 
Heute lässt sich schlussfolgern: Turm
und Kirche waren wohl recht betagt, der
Zahn der Zeit hatte kräftig an der Substanz
genagt und mehrheitlich neigte man in den
Gremien (bürgerlicher Gemeinderat mit
Schultheiß und Stiftungsrat) eher zu einem
Neubau als zu Flickarbeiten.
Zur Frage, wo die Gottesdienste während
eines Neubaus stattfinden sollen, wird vor-
geschlagen, dieselben im Chor stattfinden
zu lassen, die Männer vormittags und das
»Weibs Geschlecht« nachmittags. Mit Har-
moniumspiel soll der Gemeindegesang be-
Grundriss der 1864 abgebrochenen alten Kirche, unterzeichnet von Werkmeister und Geo-
meter Clemens im Monat des Abrisses. Der Plan verrät einige Ungenauigkeiten. Der Bau
war – eine exakte Vermessung durch den Geometer vorausgesetzt – unsymetrisch, die süd-
liche Seite schmäler als die nördliche. Rot eingezeichnet die äußere Form der neuen Stifts-
kirche (ohne Position der Fenster und Veränderungen im Inneren der Kirche).
ca. 19 m
ca. 15,5 m
Illustration nach der Kopie
eines Planes von 1850, 
bezeichnet als „Grund- 
und Aufriß der daselbst
schadhaft gewordenen 
Kirche“ in Dettingen, 
Oberamt Urach
Planverfasser unbekannt


Bereits im vierten Jahr in Folge wird ein
Teil der Fassade unserer Stiftskirche in ein
Gerüst gehüllt. 
Nachdem wir bereits im Jahr 2008 mit
Planungen und Schadensuntersuchungen
starteten und im Jahr 2013 dann endlich mit
dem ersten Bauabschnitt begonnen werden
konnte, steht nun die letzte der vier Sanie-
rungsabschnitte ab April 2016 an. 
Schwerpunktmäßig werden wir uns der
Sanierung der Nordseite (Richtung Met-
zinger Straße) unseres 150 Jahre alten Sei-
tenschiffs annehmen. 
Die Gewerke wurden in diesen Tagen mit
einer Gesamtauftragssumme in Höhe von
rund 450000 Euro vergeben. Von dieser
Summe sind durch Zuschüsse der Landes-
kirche und des Kirchenbezirks lediglich
rund 180000 Euro abgedeckt. Die restli-
chen Gelder werden durch Substanzerhal-
tungsrücklagen, Opfer und Spendenmittel
finanziert. 
Insbesondere gilt unser Dank all den Ge-
bern und Geberinnen in der Vergangenheit
und in der Zukunft.
Der Bauzeitenplan sieht vor, dass Ende
November 2016 das Ende der Sanierungs-
maßnahmen abgeschlossen werden kann.
Bereits seit geraumer Zeit finden Unter-
suchungen im Innenbereich der Kirche
statt. Hier werden wir in den Folgejahren
dann die notwendigen Innensanierungen
und die eine oder andere notwendige Mo-
dernisierung durchführen. 
Am Ende all dieser Maßnahmen steht
dann die seit vielen Jahren überfällige gro-
ße Orgelreinigung an, die wir aber bewusst
an das Ende all der Bauaktivitäten stellen
werden.

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