Zum Usbeken- und Usbekistanbild im deutschsprachigen Raum



Download 3,52 Mb.
Pdf ko'rish
bet56/145
Sana26.04.2022
Hajmi3,52 Mb.
#583902
1   ...   52   53   54   55   56   57   58   59   ...   145
Bog'liq
Diss Rakhimova 2018

Käppchen

 
(ebd.: S. 63) und ein turbanartig gewundenes „
feine[s], meist weiße[s] 
Battisttuche

 
(ebd.). Dieser weiße Stoff war, wie er richtig vermerkt, gleichzeitig auch 
als Leichentuch gedacht (ebd.). In einem anderen Textabschnitt erklärt er erneut die 
besonderen Regeln des Schalmatragens: 

Der Stadtbewohner legt auf sein Äußeres großen Wert, und da ist es wieder die 
Schalma, die er mit großer Liebe und Sorgfalt behandelt. Die Schalma, wie schon 
erwähnt, das Leichentuch des Moslem, soll nach den religiösen Vorschriften eine 
Länge von 7 Ellen haben, doch glaubt der fromme Moslem ein wohlgefälliges Werk zu 
vollbringen, wenn er eine möglichst lange Schalma verwendet, und so wickeln sich 
denn besonders Fromme dieselben wohl an die vierzig Mal um den Kopf. An der Art 


129 
ihres Aufbaues unterscheiden sich die verschiedenen Stände, und niemand darf sich 
z. B. die Schalma winden, wie die Mollahs, die sie breit und flach tragen.


(Ebd.: S. 118) 
Die ortsübliche Fußbekleidung in Usbekistan, auf Usbekisch Kovusch (kurze 
Überschuhe für draußen) und Machsi
 
(aus feinem Glaceleder hergestellte Stiefel), wird 
bei v. Schweinitz erwähnt: 

Meist tragen sie langschäftige, aus feinem Glaceleder hergestellte Stiefel mit kurzen 
Überschuhen. Während der eigentliche Stiefel keinen Absatz hat, sondern strumpfartig 
aussieht, haben die Überschuhe Absätze und ergänzen somit den Stiefel. Diese für die 
dortigen Verhältnisse außerordentlich praktische Einrichtung bezweckt, daß die Sarten 
beim Betreten der Wohnräume nur die Überschuhe auszuziehen brauchen, um dann 
im Hause in den eleganten Lackschuhen zu erscheinen, während andere 
mohammedanische Völker ihre Stiefel ausziehen und im Hause, wie auch in der 
Moschee in Strümpfen einhergehen.


(Ebd.: S. 64) 
Köstenberger bewundert ebenso das malerische Bild der buntgekleideten Sarten mit 
ihren weißen Turbanen (vgl. Köstenberger 1923, S. 8) und fasst es gemäß seinem 
Schreibstil kurz:

Die Kleidung der Männer besteht aus einem langen Gewand (Chalat), baumwollenen 
oder seidenen Beinkleidern und weichen Lederstiefeln. Die Kopfbedeckung ist ein 
Turban.


(Ebd.: S. 9) 
Auch Colin Ross erwähnt die Buntheit der Kleidung der usbekischen Männer:

Neben dem Gesandten sitzen seine beiden Russisch sprechenden Sekretäre, noch 
farbenprächtiger als er gekleidet in buntgebatikten seidenen Gewändern.

 
(Ross 1923, S. 229) 
Er beschreibt die Farben und Muster in Buchara, sprachstilistisch gebraucht er 
Hyperbeln zur Steigerung der Gefühlsintensität und Bildlichkeit: 

Das Schönste aber ist, daß man keine europäisch gekleideten Menschen sieht, 
sondern nur Einheimische, in der buntesten, farbenfrohesten Tracht. Der Buchare trägt 
ein goldgesticktes, grünes, rotes oder blaues Käppchen, die Tibetaika, um das er 
feinen weißen oder farbigen Turban wickelt. Sein Obergewand ist der Chalat aus 
bunter, gestreifter oder gebatikter Seide. Die wundervollsten Exemplare sieht man 
unter diesen. Alle Farben und Muster wogen durcheinander.

 


130 
(
Ebd.:
S. 263) 
Bei Hans Werner Richter wird eine andere Zeit, wo usbekische Männer „
im dunklen 
Anzug mit einem feinen, weißen Nadelstreifen im wahrscheinlich englischen Stoff
“ 
(Richter 1966, S. 14) auftreten, beschrieben. Richter vermerkt:

Er ist angezogen, als wolle er schon jetzt am Vormittag zu einem Ball oder einem 
feierlichen Empfang gehen. Seine lackschwarzen Schuhe glänzen unter scharf 
geknifften Bügelfalten.


(Richter 1966, S. 14)
In einem anderen Abschnitt schildert er mit Humor die landestypisch angezogenen 
Landsleute, „
Nomaden-Opas
[…] 
mit ihren Tjubiteikas – schwarzen, weißbesticken 
Käppis – auf dem Hinterkopf, mit ihren Chalaten – einer Art buntem Schlafrock – und 
mit weichen Halbstiefeln, über denen sie Gummigaloschen tragen
“ (ebd.: S. 41). 
Richard Christ beobachtet Menschen auf dem Basar in Buchara und zeichnet mithilfe 
elliptischer Sätze ein Bild von den Einheimischen, unter anderem auch von 
usbekischen Männern:

Alte Männer mit gestreiftem buntem Mantel über dem Anzug. Tjubiteikaträger. 
Turbanträger. […] Junge Männer in Straßenanzügen, die sich in den Mauerschatten 
kauern und rauchend Zeitung lesen. Uralte fadenbärtige Männchen in Schafstiefeln, 
ein Tuch um den Kopf. […] Mann im blauen Kaftan, mit blauem Turban, im Netz gelbe 
Melonen. Ein Mann mit sternenbesticktem Mantel, silbrige Sterne auf samtblauem 
Tuch, schwarze Stiefel mit Gummigaloschen, einen Sack über der Schulter. […] 
Männer, die unter den rot-weiß quergestreiften Mänteln Schärpen tragen, die 
Hosenbeine in die Stiefelschäfte gesteckt. […] Ein alter Mann, der den Turban über die 
Tjubiteika gewickelt hat und einen ebenso alten Blinden führt. […] Herr mit Hut, 
gebügeltem Anzug, Orden, sein Geld zählend. Kind mit Melone, größer als sein Kopf, 
an der Hand des Vaters; der Vater mit schwarzer Pelzmütze und Kaiser-Wilhelm-Bart.


(Christ 1976, S. 175-176) 
In seinem Buch über Usbekistan „Taschkent, Buchara, Samarkand“ gibt Christ eine 
humorvolle Beschreibung der usbekischen Männerkleidung: 

Die Mode der Männer? Der Alte mit dem Rauchkraut da draußen: Turban und 
knopfloser Mantel, ein buntes Tuch darumgeknotet als Gürtel, schwarze Stiefel mit 
überzogenen Gummigaloschen. Ebenfalls Tausendundeine Nacht.


(Christ/Kállay 1979, S. 14-15) 
Bei der Beschreibung der männlichen Kleidung werden Realienwörter als 
Ausdrucksmittel der Authentizität vielfach eingesetzt (siehe Tab. 7). Ihre Schreibweise 


131 
ist bei mehreren Autoren hauptsächlich ähnlich.

Download 3,52 Mb.

Do'stlaringiz bilan baham:
1   ...   52   53   54   55   56   57   58   59   ...   145




Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©hozir.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling

kiriting | ro'yxatdan o'tish
    Bosh sahifa
юртда тантана
Боғда битган
Бугун юртда
Эшитганлар жилманглар
Эшитмадим деманглар
битган бодомлар
Yangiariq tumani
qitish marakazi
Raqamli texnologiyalar
ilishida muhokamadan
tasdiqqa tavsiya
tavsiya etilgan
iqtisodiyot kafedrasi
steiermarkischen landesregierung
asarlaringizni yuboring
o'zingizning asarlaringizni
Iltimos faqat
faqat o'zingizning
steierm rkischen
landesregierung fachabteilung
rkischen landesregierung
hamshira loyihasi
loyihasi mavsum
faolyatining oqibatlari
asosiy adabiyotlar
fakulteti ahborot
ahborot havfsizligi
havfsizligi kafedrasi
fanidan bo’yicha
fakulteti iqtisodiyot
boshqaruv fakulteti
chiqarishda boshqaruv
ishlab chiqarishda
iqtisodiyot fakultet
multiservis tarmoqlari
fanidan asosiy
Uzbek fanidan
mavzulari potok
asosidagi multiservis
'aliyyil a'ziym
billahil 'aliyyil
illaa billahil
quvvata illaa
falah' deganida
Kompyuter savodxonligi
bo’yicha mustaqil
'alal falah'
Hayya 'alal
'alas soloh
Hayya 'alas
mavsum boyicha


yuklab olish