Waldkindergarten auf großer Reise



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Sana10.09.2017
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#21774
Waldkindergarten auf großer Reise

Fünf Kinder des Waldkindergartens machen eine dreitägige Fahrt zu unserem Partnerkindergarten in Prag


Am Sonntag den 7.4. trafen sich fünf Kinder des Waldkindergartens Landshut am Hauptbahnhof mit Wolfgang, dem Leiter des Kindergartens und Melanie, der engagierten Praktikantin.

Vollbepackt mit der Ausrüstung für drei Waldtage plus Nachmittage und Übernachtungen stiegen die fünf Kinder zusammen mit einem Betreuer und einer Betreuerin in den ALEX-Zug nach Prag.

Die Fahrt war lang, doch am späten Nachmittag erreichte die Gruppe den Prager Hauptbahnhof und fuhr mit der U-Bahn und dem Bus zu „Toulcův dvůr“, der Einrichtung, die den Partnerwaldkindergarten beherbergt.

Am Abend angekommen war nur noch Zeit für ein kurzes Spiel im fremden Kindergarten, ehe die Betreuer zum Abendessen riefen und danach die Bettruhe angesagt war.

Nachdem wir am nächsten morgen aufgestanden waren, gab es zunächst leckeres Müsli und die Brote für den Vormittag wurden geschmiert. Pünktlich um halb neun gingen wir zum Bauwagen der Waldgruppe, die sich unter der Leitung von Kačka (gesprochen: Katschka) auch gerade von der anderen Seite näherte. Im gemeinsamen Morgenkreis sahen sich Gastgeber und Gäste zum ersten Mal und jeder durfte sich erst einmal vorstellen. Zur Brotzeit gingen wir auf die nahe gelegene Pferdekoppel, doch als der Gruß in Form eines Händedrucks die Runde machte, brachten Pfleger die Pferde auf die Koppel und wir mussten uns zum essen einen anderen Platz suchen. Diesen fanden wir dann nur hundert Meter weiter direkt an einem Weiher.

Der bot uns nach dem Essen auch gleich vieles zu entdecken und erkunden. Břisku (gesprochen: Brschisku), der Hund von Kačka, rannte immer ganz neugierig zum Wasser als eines der Kinder Erdklumpen hinein warf. Obwohl hier keine direkte Interaktion zwischen deutschen und tschechischen Kindern stattfand, entwickelte sich doch bereits ein spielerischer Kontakt und ein Kennenlernen zwischen den Kindern.

Später wollte eines der Kinder wissen, wo die Brücke hinführte, die ganz in der Nähe ihren Anfang nahm, dann aber zwischen den Bäumen verschwand. Dabei entdeckten wir, dass das Wasser zwischen den Bäumen noch eine dünne Eisschicht hatte, in die alle Kinder mit verschiedenen Stöcken Löcher brachen. Ein Mädchen entdeckte dann noch eine Plattform, die in einen anderen Teil der Wasserlandschaft ragte und auch dieses Eis wollte bald gebrochen werden. Von dieser Plattform aus fanden die Kinder auch einen großen Ast oder kleinen Baum, den sie von der anderen Seite des Weihers aus herausziehen wollten. Da dieser aber am unteren Ende so fest war, dass nicht mal der Betreuer ihn herausziehen konnte, ist anzunehmen, dass es sich um einen kleinen Baum handelte, der noch mit der Wurzel verbunden war.

Auf dem weiteren Weg durch den Wald entdeckte ein Junge ein Kiste mit der Aufschrift „KEŠKA“ (gesprochen: Keschka), die er bis auf das Š (sch) schon eigenständig lesen konnte. Den Buchstaben zu lesen, konnte der Betreuer zwar helfen, jedoch konnte er ihm nicht die Bedeutung des Wortes sagen. Diese erfuhr der Junge erst später von Kačka, die ihm sagte, dass es ein Geocache ist und es war klar, dass der cache noch einmal besucht werden würde um ihn zu loggen und den darin enthaltenen Schatz gegen einen anderen einzutauschen.

Da wir die Information erhielten, dass die anderen Kinder zu den Ziegen gehen und bekannt war, dass diese neben dem Bauwagen waren, ging die Gruppe weiter, denn der Betreuer kannte den Weg, der sie um die Wasserlandschaft herum von der anderen Seite zum Bauwagen führte.

Dort trafen wir wieder die anderen, mussten aber zunächst unsere Rucksäcke holen. Dann sahen wir die Ziegen mit ihren fünf Tage alten Babys, gingen weiter zu den Hasen, die wir nicht nur anschauen, sondern auch auf den Arm nehmen und streicheln durften, besuchten die Schweine und konnten sogar einen Blick in den Brutkasten der Gänseküken werfen.

Nach einem kurzen Spiel im Garten des Kindergartens gingen wir zum Mittagessen. Danach wurde eine Geburtstagstorte zubereitet, denn die Lesniček-Gruppe, also die Wald-Gruppe, die wir besuchten, wurde an diesem Tag zwei Jahr alt.

Nach der Mittagsruhe gingen wir in den Garten und freuten uns darauf die Geburtstagstorte an zuschneiden und zu spielen.

Nachdem die tschechischen Kinder abgeholt waren, kochte unsere Betreuerin das Abendessen und die Kinder genossen Schinkennudeln mit Käse. Nach kurzer Rutschzeit waren wieder Zähneputzen und Nachtruhe angesagt.
Für Dienstag wurde kurzfristig ein Ausflug in eine Ausstellung über die Sinne geplant, die perfekt zu unserem Jahresthema „Wald der Sinne“ passte. Diese Ausstellung fand in einem Museum in der Prager Innenstadt statt und wir fuhren im der Straßenbahn Linie 22 dort hin.

In der Ausstellung konnten die Kinder mit Schall in Schläuchen und mit verschiedenen Saiteninstrumenten experimentieren. Außerdem bot sich die Möglichkeit Bilder mit einem Kreisel zu malen oder eine verspiegelte Glaskuppel anzumalen. Im unteren Stockwerk des Museums konnten sich die Kinder in die Mitte eines Karussells stellen und mittels Hantelgewichten die Drehgeschwindigkeit erhöhen oder verringern. Darüber hinaus boten sich viele Exponate zum ertasten, riechen, schmecken oder sehen.

Während unserem Aufenthalt erregte ein Feueralarm unsere Aufmerksamkeit und ließ uns überlegen, ob wir nun das Gebäude verlassen mussten. Ein Mitarbeiter des Museums sagte uns aber bald, dass der Rauchmelder lediglich wegen angebrannten Pfannkuchen in der Küche ausgelöst hatte und wir konnten unseren Besuch fortsetzen. Nachdem wir die Ausstellung betrachtet und ausprobiert hatten, gingen wir zusammen mit den tschechischen Kindern durch die Prager Innenstadt zu einem Platz direkt an der Moldau, an dem wir zum Mittagessen die bereiteten Lunchpakete verputzten. Vor der Kulisse des Nationaltheaters und der Karlsbrücke aßen wir und betrachteten die an- und ablegenden Schiffe der Prager Stadtrundfahrten.

Der Rückweg zur Straßenbahn führte uns an einigen weiteren interessanten Plätzen Prags vorbei und zeigte uns nicht nur ein großes Stück der Moldau, sondern auch einige Kunstwerke. Bei der Rückfahrt in der Straßenbahn zeigten einige Kinder wie anstrengend der Tag gewesen war und wir mussten die schlafenden Kinder aus der Straßenbahn tragen. Glücklicherweise hatte Kačka einen Umstieg in den Bus eingeplant, der uns direkt vor die Tore des Kindergartens brachte. Dort angekommen sahen wir das große Treiben im Garten, da der tschechische Kindergarten an diesem Tag einen Großarbeitstag hatte, an dem alle Eltern mithalfen das Außengelände des Kindergartens zu verschönern.

Unsere Kinder spielten in dieser Zeit zum Teil im belebten Garten, zum Teil im Haus, bis wir zum Abendessen in eine nahe gelegene Pizzeria gingen.

Nach dem Rückweg blieb nur noch wenig Zeit, ehe die Kinder zum Zähneputzen und in die Schlafsäcke mussten.


Da die Betreuer noch am Abend die Koffer der Kinder gepackt und auf Vollständigkeit überprüft hatten, konnten sich die Kinder am Morgen des dritten Tages, der auch der Abreisetag war schnell anziehen und zum Frühstück gehen.

Nachdem auch die letzten Schlafanzüge eingepackt waren, gingen wir zum Bauwagen, um noch einmal die tschechischen Kinder zu treffen. Diese waren gerade im und um den Unterstand, der viele Möglichkeiten zum Baumklettern, Laufen und Graben bot. Nachdem wir unsere Brotzeit gegessen hatten, gingen wir alle zurück zum Bauwagen, wo für die Kinder eine Schaukel aufgebaut war und die Erzieherinnen gerade eine Slackline spannten. Andere Kinder spielten lieber auf den hölzernen Schafen und Böcken oder ließen Břisku nach ihrem Stock jagen.

Zwei der Jungen gingen nochmal zu dem KEŠKA, der am Montag entdeckt worden war um den Schatz daraus zu entnehmen. Natürlich hatte sich der Betreuer darum gekümmert, den Fund einzutragen und einen neuen Schatz in die Kiste zu legen.

Da die anderen schon auf dem Weg zum Mittagessen waren, nahmen wir wieder den Weg durch den Wald und konnten sie so leicht einholen. Nach dem Essen spielten und ruhten die Kinder noch ein wenig, bevor wir uns auf den Rückweg machen mussten. Wir übten fleißig „auf Wiedersehen“ auf tschechisch zu sprechen, was „na slahendu“ ausgesprochen wird, doch als die tschechischen Kinder kamen um sich zu verabschieden, sagten alle „ahoi“ und wir taten es ihnen gleich.

Der Weg mit dem Bus und der U-Bahn erschien um einiges einfacher als auf der Anreise und so hatten wir am Prager Hauptbahnhof noch so viel Zeit, dass wir eine Stunde auf den Spielplatz gehen konnten.

Als wir uns dann auf den Weg zum Gleis machten, mussten wir feststellen, dass die Tafel zwar unseren Zug, nicht jedoch das Gleis anzeigte auf dem er abfahren sollte. Daher hieß es nochmal warten bis wir endlich mehr erfuhren.

Im Zug sagte uns dann der Schaffner, dass wir in Pilsen umsteigen sollten, was uns wunderte, da wir eigentlich in einen Direktzug von Prag nach München (mit Halt in Landshut) eingestiegen waren.

In Pilsen angekommen stiegen wir also aus, gingen das Gleis mehrere Hundert Meter nach vorne um dort in den nächsten Zug einzusteigen.

Eher durch Zufall erfuhr die Praktikantin, dass wir um 20:05 Uhr in Furth im Wald erneut den Zug wechseln mussten und so machten wir uns um kurz vor acht auf zu unserem Gepäck als der Schaffner sagte, dass wir bereits hier, an einem winzig kleinen Bahnhof auf der tschechischen Seite der Grenze, umsteigen mussten.

Als wir dann schließlich im richtigen Zug saßen, der uns nicht nur nach Landshut bringen sollte, sondern dies auch tat, war natürlich die Hoffnung klein, dass die Kinder einen ruhigen Schlaf finden würden.

Kurz vor der Ankunft in Landshut glitten dann doch die meisten Kinder in den Schlaf und so reichten wir am Bahnhof die schlafenden Zwerge in die Arme der wartenden Eltern, um danach das gesamte Gepäck auszuladen.

So endete eine Fahrt, die insgesamt nicht anstrengender war als erwartet und sehr gut geklappt hatte, die bei Kindern und Betreuern einige bleibende Erinnerungen hinterlassen wird und die den Kindern, deren Familien und den Betreuern unser Nachbarland ein Stück näher bringen wird.



Ich bin dankbar gegenüber dem tschechischen Waldkindergarten, der uns so offen empfangen hat und die Reise ermöglichte, dankbar gegenüber den Eltern, die uns so viel Vertrauen entgegengebracht hatten, dankbar gegenüber meiner Kollegin, die die Reise mitgemacht und mitgetragen hat und nicht zuletzt dankbar gegenüber den Kindern, die bereit waren sich auf ein solches Abenteuer einzulassen.
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