Verfahrensweise, die, -, = Methoden der Untersuchung Auswahl und Darstellung des Sprachmaterial;.
Typologie, die, -, Lehre, Wissenschaft von den Typen: Gesamtheit typischer Merkmale;
Individualwörterbuch, das, -s, er: = Einzelwörterbuch eines Autors;
Der Wortbestand der deutschen Gegenwartsprache ist auf über eine Million Wörter geschätzt worden.Hinzu kommen viele Tausende von Phraseologismen.Diesen Reichtum an Wörtern und Wortfügungen zu erfassen und zu systematisieren ist eine schwere, aber lohnende Aufgabe, der nur die Wörterbücher in ihrer Vielfalt gerecht werden können.
Die Lehre von der Wörterbuchschreibung heisst Lexikographie (griech.lexikos – auf das Wort bezogen, grapho – ich schreibe, eigentlich „Wortbeschreibung“ ). Die Lexikographie arbeitet die Theorie der Zusammenstellung von Wörterbüchern heraus und begründet wissenschaftlich die Wörterbuchtypen . Gegenwärtig wird das Fachwort „Lexikographie“ in vier Bedeutungen gebraucht: 1) Theorie des Wörterbuchwesens; 2) praktische Fertigstellung von Wörterbüchern;
3) Gesamtheit der Wörterbücher einer Sprache; 4) Gesamtheit der Wörterbücher, die im betreffenden Land zusammengestellt sind (138, S.4).
Man unterscheidet vor allem theoretische und praktische Lexikographie. In den Lehrbüchern für Lexikologie wird die Lexikographie gewöhnlich als einer ihrer Zweige betrachtet ( 92; 207). Wir vertreten aber den Standpunkt, nach dem die Lexikographie „eine selbständige, sich mit der Lexikologie aufs engste berührende Wissenschaft“ darstellt . Die lexikographische Praxis geht dabei von den wissenschaftlichen Grundsätzen aus, die durch die Lexikologie und die theoretische Lexikographie aufgestellt werden.
Als interdisyiplinäre oder Querschnittswissenschaft hat die Lexikographie zahlreiche Berührungspunkte mit anderen linguistischen Disziplinen und angrenzenden Bereichen. Dazu gehören Grammatik und Phonologie, Stilistik und Sprachgeschichte, Sozio- und Psycholinguistik, Kommunikationstheorie und Informatik,Allgemeine Sprachwissenschaft und Methodik des Sprachunterrichts.Es ist sinnvoll, wenn man zwischen dem Forschungsobjekt der Lexikographie(dazu gehört das Sprachsystem in seiner Vielschichtigkeit: das lexikalisch-semantische, morphologische,phonologische,phraseologische,Wortbildungssystem
und ihrem Untersuchungsgegenstand (der Theorie und Praxis der Wörterbücherarbeitung) unterscheidet .
Das Wörterbuch ist ein Verzeichnis von Wörtern einer oder mehrerer Sprachen bzw. bestimmter Teilgebiete einer Sprache. Es ist ein Wortschatzinventar, dessen Wörter unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt,geordnet und erklärt sind. Demgemäss unterscheidet man in der Lexikographie drei Verfahrensweisen : Auswahl,Anordnung und Darstellung bzw. Erklärung des Sprachmaterials. Dem Wörterbuch wird oft das Lexikon gegenübergestellt (vgl. Lexikon – alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk, Wissensspeicher ; ein- oder mehrbändig, enzyklopädisch oder für eine Einzeldisziplin . Es kann viele Arten von Wörterbüchern geben,je nach dem Aspekt, unter dem der Wortschatz analysiert wird. In der modernen deutschen Lexikographie sind verschiedene Wörterbuchtypen vertreten.
Die Typologie der Wörterbücher beruht auf den tragenden Begriffen und Kategorien der Lexikologie und Lexikographie. Dazu gehören vor allem: 1) Systemharakter des Wortschatzes; 2) lexikalische Bedeutung als Grundeinheit und lexisch-semantische Variante als minimale Einheit des lexikalisch-semantischen Teilsystems; 3) semasiologisches und onomasiologisches Herangehen an das Wort und die Bedeutung; 4) pradigmatische und syntagmatische Darstellung der Bedeutung ; wortbezogene und textbezogene Analyse der Bedeutung 5)Wortbedeutung und Konnotation, emotionale ,expresseive und stilistische Komponenten der Bedeutung; 6) grundlegende semantische Kategorien:Polysemie,Homonymie,Synonymie,Antonymie,Hyperonymie
Hyponymie (Verhältnis Gattung-Art) .
In jeder nationalen Lexikographie werden bestimmte Typen von Wörterbüchern unter Anknüpfung an eigenständig Traditionen bevorzugt entwickelt. Nachstehend seien die wichtigsten Klassifikationen von Wörterbüchern erwähnt.
I. Um eine allgemeine Typologie der Wörterbücher zu entwickeln, schlug L.V.Scerba unter Berücksichtigung der russischen sowie der westeuropäischen Lexokographie sechs Gegenüberstellung vor : 1)Akademiewörterbuch (normativ-systematisches Wörterbuch) – Nachschlagewörterbuch (slоvar-spravоchnik); 2) enzyklopädisches Wörterbuch – allgemeines Wörterbuch; 3) Thesaurus (vollständiges Wörterbuch einer Sprache)–Bedeutungs-bzw.Übersetzungswörterbuch idiographisches(begriffbezogenes)Wörterbuch;5)Bedeutungswörterbuch – zwei- oder mehrsprachiges Übersetzungswörterbuch; 6) synchronisches Wörterbuch-historisches (diachronisches) Wörterbuch.
Unter Anwendung der Oppositionen von L.V.Scerba teilt I.V.Rachmanov die Wörterbücher der deutschen Sprache in vier große Gruppen ein (202)
1)Wörterbücher, die auf die Herkunft des Wortes und die Entwicklung seiner Bedeutung eingehen: a) Etymologisches Wörterbuch; b) Historisches Wörterbuch .
2) Wörterbucher, die die Wortbedeutung und den Wortgebrauch in der Gegenwartssprache erschliessen: a) Bedeutungswörterbuch , Handwörterbuch oder erklarendes Wörterbuch (tоlkоvыy slоvar); b) Zweisprachiges Wörterbuch; c) Stillworterbuch;d) phraseologisches Wörterbuch , Zitatenschatz e) Synonymenwörterbuch f) Sachgruppenwörterbuch (tеmatichеskiy slоvar); g) Fremdwörterbuch; h) Fachwörterbuch ; i) Rotwelsch-wörterbuch (slоvar jargоnizmоv); j) mundartliches Wörterbuch.
Wörterbucher, die den Lautbestand und die Rechtschreibung der Wörterangehen:a)Aussprachewörterbuch; b)Rechtschreibungswörterbuch .
Wörterbucher, die die Begriffe (Gegenstande, Erscheinungen so wie Eigennamen) erschliessen: a) Konversationswörterbuch oder
lexikon (entsiklоpеdichеskiy slоvar); b) Sachwörterbuch (slоvar rеaliy); c) Bildwörterbuch.
Im Hinblick auf die unterrichtsbezogene Lexikographie (uchеbnaya lеksikоgrafiya ), die sich im letzten Jahrzehnt besonderes rasch entwickelte, schlagt L.A. Novikov vier Gegenuberstellungen vor :
paradigmatisches – syntagmatisches Wörterbuch. Zum paradigmatischen Typ gehören erklarende, synonymische, antonymische Wörterbucher. Als syntagmatisch gilt z.B. das “Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch” von E.Agricola ;
semasiologisches – onomasiologisches Woöterbuch (teilwese deckt sich diese Opposition mit der Unterscheidung aktive/passive Grammatik, aktive/passive Wörterbücher).
Auf semasiologischen Prinzipen beruht ein alphabetisches Bedeutungswörterbuch. Ihm stehen gegenuber: idiographische Wörterbücher, Bild- und Sachgruppenwörterbücher, die von Begriffen ausgehen;
einsprachiges – zweisprachiges Wörterbuch;
(nichtkombiniertes) Spezialwörterbuch – (kombiniertes) Komplexwörterbuch fur Lehrzwege. Als Spezialwörterbücher sind solche anzusehen, in denen ein bestimmter Aspekt des Sprachsystems gesondert behandelt wird (z.B. Wortbildung, Vorkommenshaufigkeit, Valenz, Distribution usw.).
Ein umfassende und logisch aufgebaute Klassifikation von Wörterbüchern wird in der “ Kleinen Enzyklopadie . Die deutsche Sprache” vorgenommen ) . Die lexikographische Darstellung des Wortschatzes richtet sich nach drei Gesichtspunkten : 1) nach dem Sprachträger; 2) nach den Entwicklungsstufen der Sprache; 3) nach der Sprachstruktur.
Die erste Gruppe der Wörterbücher berücksichtigt das Verhältnis
“Persönlichkeit – Sprachgemeinschaft”. Hier unterscheidet man:
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