Interessante Tiere und Pflanzen:
Kegelrobbe, Seehund, Fischotter, Kranich,
Europäischer Aal; Wilder Sellerie
Besonderheiten:
Zwischen September und November rasten in dem Gebiet
ca. 60000 Kraniche.
Deutschland wächst
An den Küsten der Ostsee kann man „Geologie im Zeitraffer“ beobachten.
Auf der Halbinsel Darß in Vorpommern führt sie sogar zum Wachstum
Deutschlands: Am Weststrand der Halbinsel knabbern Wind und Wellen
in zwölf Monaten rund 1 m Land weg. Die Strömung trägt den Sand nach
Norden. Am Ende der Halbinsel, am Darßer Ort, lagert sich das Material
wieder ab. Sandbänke entstehen, wachsen zu Strandwällen zusammen,
wandeln sich im Lauf der Zeit zu Dünen, hinter denen abgeschnittene
Wasserflächen als Strandseen langsam verlanden.
Rügen
Die Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern ist vor allem für ihre
Kreidefelsen bekannt. Diese Touristenattraktion liegt im 30 km2 großen
Nationalpark Jasmund.
Landschaft:
Typisch für den Nationalpark Jasmund sind Buchenwälder und
die berühmten Kreidefelsen an der Ostseeküste. Daneben gibt es auch Moore
und Trockenrasen, die vielen bedrohten Arten einen Lebensraum bieten.
Auch der höchste Berg Rügens, der 161 m hohe Piekberg, liegt im
Schutzgebiet.
Interessante Tiere und Pflanzen:
Seeadler, Kranich, Ringelnatter, Kreuzotter
und Glattnatter, Edelkrebs; Frauenschuh und andere Orchideen,
Salzpflanzen wie Salzbinse und Strandtausendgüldenkraut, Moorpflanzen
wie Sonnentau, Wollgräser und seltene Moose
Besonderheiten:
Dieses Schutzgebiet ist Deutschlands kleinster Nationalpark.
In seinen kalten Quellen lebt eine zoologische Besonderheit: Der
Alpenstrudelwurm, der eigentlich als Gebirgsbewohner gilt, ist vermutlich
ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit.
Knapp 1 m schiebt sich die Halbinsel Darß jeden Monat nach Norden in
die Ostsee hinein. Schon von Weitem sieht man dort einen Leuchtturm. Er
steht genau an der Stelle, an der vor 300 Jahren die Küste verlief. Um fast
3 km ist Deutschland seither in Richtung Dänemark gewachsen.
Wie sich Neuland entwickelt
Am Darßer Ort wimmelt es von Leben. Zwergseeschwalbe und
Sandregenpfeifer brüten auf den neu entstandenen Sandbänken,
salzliebende Pflanzen besiedeln als Pioniere den sandigen Grund. An
ihnen bleibt bei Hochwasser wiederum Sand hängen, die Sandbank wird
zu einer Vordüne. Strand- und Dünengräser wachsen auf den schließlich
entstehenden Weißdünen. Absterbende Pflanzen hinterlassen eine dünne
Humusschicht.
Auf diesem kargen Boden keimt zunächst nur die Kiefer. Später kommt
die Birke dazu, dann die Eiche, deren Wipfel von den häufigen Stürmen
zerzaust werden. Erst nach 300 Jahren ist der Boden gut genug, um auch
die Buche zu nähren. „Reffe“ nennen die Einheimischen die aus Dünen
entstandenen flachen Rücken, auf denen nach Jahrhunderten ein
Mischwald wächst. Dazwischen liegende Strandseen verlanden langsam.
Später sammelt sich in diesen „Riegen“ genannten Vertiefungen
Süßwasser. Ein Moor entsteht, in dem schließlich Erlenbruchwälder
wachsen, in denen der Kranich gern brütet und Frösche und Kröten
laichen.
Steckbrief
Alfred Brehm
Der bekannteste deutsche Tierforscher (1829-84) des 19. Jh. fand durch sein
mehrbändiges zoologisches Nachschlagewerk „Brehms Tierleben“ weltweit Beachtung.
Obwohl es mittlerweile wissenschaftlich als überholt gilt, ist „Brehms Tierleben“ heute
immer noch ein Begriff. Es behandelt Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien und
Wirbellose und zeichnet sich durch seine reiche Illustrierung aus. Es gilt als das erste
tierkundliche Werk, das neben der Anatomie auch die Lebensweise der Tiere schilderte.
Wale und Robben
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Der Unkundige würde sie hier nicht unbedingt vermuten: Mit dem
Schweinswal schwimmt der kleinste Wal der Welt auch in der Ostsee.
Früher besiedelten zahlreiche Schweinswale das Gebiet. Alfred Brehm
schreibt noch 1877 in seinem „Thierleben“ über ihn: „Als seine eigentliche
Heimat ist der ganze Norden des atlantischen Weltmeeres von Grönland bis
Nordafrika, einschließlich der Ostsee anzusehen.“ Seit der
Jahrhundertwende schrumpfen die Bestände allerdings; allein im Jahr 2013
wurden an den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern 44 tote Tiere
gefunden.
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Erfreulicheres gibt es von den Kegelrobben zu berichten: Galten sie vor
Jahrzehnten noch als nahezu ausgestorben, nimmt ihre Zahl seit einigen
Jahren in der Ostsee wieder zu. Mit einem Körpergewicht von bis zu 300 kg
sind sie die größten Raubtiere Deutschlands.
Der
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