Absolute Mehrheit
ist erreicht, wenn bei einer Abstimmung auf einen Kandidaten
oder Vorschlag mindestens 50 % der Stimmen plus eine Stimme erzielt wurde. Bei
relativer Mehrheit genügen die meisten Stimmen.
Bundeskanzler seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland
Name
Partei
Zeit
Konrad Adenauer
CDU
1949–63
Ludwig Erhard
CDU
1963–66
Kurt Georg Kiesinger
CDU
1966–69
Willy Brandt
SPD
1969–74
Helmut Schmidt
SPD
1974–82
Helmut Kohl
CDU
1982–98
Gerhard Schröder
SPD
1998–2005
Angela Merkel
CDU
seit 2005
Föderale Struktur
Bundesländer
Deutschland ist föderal organisiert, d.h., es besteht aus einzelnen
eigenständigen Bundesländern, die aber zu einem großen Ganzen
zusammengeschlossen sind: dem Gesamt- bzw. Bundesstaat.
Die 16 Bundesländer der Bundesrepublik bilden die mittlere Ebene der
politischen Gliederung. Sie besitzen jeweils eigene Verfassungen,
Hauptstädte, Regierungen, Parlamente und Verwaltungseinheiten und
übernehmen bestimmte staatliche Aufgaben, die sie autonom ausführen.
Baden-Württemberg
Hauptstadt:
Stuttgart
Einwohner:
10 569 111
Das Bundesland entstand 1952 aus drei Ländern. Dank einer starken
Industrie hat es die zweitniedrigste Arbeitslosenquote der
Bundesrepublik. Jahrzehntelang hatte die CDU die Vorherrschaft. 2011
wurde mit Winfried Kretschmann der bundesweit erste Ministerpräsident
gewählt, der Bündnis 90/Die Grünen angehört. Auf kommunaler Ebene
sind freie Wählergemeinschaften außergewöhnlich stark.
Bayern
Hauptstadt:
München
Einwohner:
12 519 571
Das flächenmäßig größte Bundesland hatte in den 1950er-Jahren mit
Abwanderungen zu kämpfen. Danach erlebte die landwirtschaftlich
geprägte Region durch den Aufbau einer modernen industriellen
Produktion einen wirtschaftlich nachhaltigen Aufschwung. Die CSU ist
traditionell die stärkste politische Kraft, die auch auf Bundesebene eine
Sonderrolle spielt.
Berlin
Stadtstaat
Einwohner:
3 375 222
Die größte Metropole Deutschlands ist die Hauptstadt der
Bundesrepublik, Sitz von Regierung und Parlament. Während des Kalten
Krieges wurde die Stadt 1961 durch den Bau der Berliner Mauer geteilt:
Ostberlin gehörte zur DDR, Westberlin zur Bundesrepublik. Mit seinem
Spruch, Berlin sei „arm, aber sexy”, illustrierte Klaus Wowereit (SPD),
2001-14 Regierender Bürgermeister der Stadt, deren schwierige
Finanzlage.
Brandenburg
Hauptstadt:
Potsdam
Einwohner:
2 449 511
Zwei Drittel der Brandenburger leben im ländlichen Raum. Das Land hat
die meisten Binnengewässer Deutschlands. Neben Landwirtschaft war
der Braunkohlebergbau lange wichtigster Wirtschaftszweig. Die SPD ist
meist die stärkste Partei. Durch die Grenze zu Polen wird Brandenburg
dort eine politische „Brückenfunktion“ zugeschrieben.
Bremen
Stadtstaat
Einwohner:
654 774
Zwischen den Städten Bremen und Bremerhaven, die das Land bilden,
liegen Gebiete von Niedersachsen. Seine Häfen sorgten für Wohlstand,
die Arbeitslosigkeit ist inzwischen aber hoch. Mit Technologie und Handel
wird versucht, neue Branchen nachhaltig zu erschließen. Im kleinsten
Bundesland ist politisch die SPD traditionell vorherrschend.
Hamburg
Stadtstaat
Einwohner:
1 734 272
Hamburg hat den größten deutschen Überseehafen. Daneben sind
Luftfahrtindustrie und Medien wichtige wirtschaftliche Standbeine. Die
SPD war lange dominierend. Das Stichwort „Hamburger Verhältnisse“
beschreibt die politische Lage in den 1980er-Jahren, in denen sich
Regierungsmehrheiten kaum bilden ließen.
Hessen
Hauptstadt:
Wiesbaden
Einwohner:
6 016 481
Hessen ist wirtschaftlich durch Mittelstand, Industrie und Dienstleistung
geprägt. Die besondere Rolle des Finanzbereichs wird auch mit dem Sitz
der Europäischen Zentralbank deutlich. Die SPD war in Hessen lange an
der Macht, die CDU wandelte sich von einer eher konservativen zur
sozialen Landespartei. 1985 gab es in Hessen die bundesweit erste rot-
grüne Landesregierung.
Mecklenburg-Vorpommern
Hauptstadt:
Schwerin
Einwohner:
1 600 327
Neben der Landwirtschaft bestimmen Ostseehäfen das Bild des Landes.
Mit Rügen und Usedom hat es die größten deutschen Inseln, außerdem
viele Seen und Naturschutzgebiete. Nach der Wiedervereinigung stellte
die CDU meist die stärkste Fraktion. 1998 arbeiteten aber erstmals SPD
und PDS (Die Linke) in einer Koalition zusammen; seit 1998 stellt die SPD
den Ministerpräsidenten.
Niedersachsen
Hauptstadt:
Hannover
Einwohner:
7 778 995
Das Land lebt vor allem von der Industrie im Südosten, während der
Norden dünner besiedelt ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele
Flüchtlinge nach Niedersachsen, was die Gründung besonderer Parteien
nach sich zog. Politische Mehrheiten wechselten häufiger. Mit dem Bund
gab es in jüngerer Vergangenheit oft Diskussionen über das
Atommülllager im niedersächsischen Gorleben.
Nordrhein-Westfalen
Hauptstadt:
Düsseldorf
Einwohner:
17 554 329
Das bevölkerungsreichste Bundesland prägte mit der Produktion von
Kohle und Stahl den Wirtschaftsaufschwung im Nachkriegsdeutschland.
Inzwischen haben diese Branchen an Bedeutung verloren. Die CDU hatte
mit ihrem sozialen Flügel in Nordrhein-Westfalen nur vereinzelt
Mehrheiten, 1980-1995 regierte die SPD allein. Wegen seiner Größe hat
das Land seit jeher auch eine besondere bundespolitische Bedeutung.
Rheinland-Pfalz
Hauptstadt:
Mainz
Einwohner:
3 990 278
Historisch war Rheinland-Pfalz ländlich geprägt. Im Lauf der Jahre
entwickelte sich die Wirtschaft zu einem modernen Branchenmix. Nach
dem Zweiten Weltkrieg gab es eine klare Vorherrschaft der CDU.
Nachdem die SPD jedoch in den 1990er-Jahren an politischem Gewicht
zugelegt hatte, dominierte sie - später mit den Grünen - die
Landespolitik.
Saarland
Hauptstadt:
Saarbrücken
Einwohner:
994 287
Der kleinste aller Flächenstaaten setzte wirtschaftlich zunächst auf Kohle
und Stahl. Krisen zwangen zu einem Strukturwandel. Nach französischer
Besetzung erklärte das Saarland erst nach einer Volksbefragung 1955
den Beitritt zur Bundesrepublik. Das Land gilt nach wie vor als wichtiger
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