Немецкий начальный compressed pdf



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Bog'liq
nemeckij nachalnyj 30

nach Willi Bredel
Das Theater am Spielbudenplatz in St. Pauli hatte als Publikum Seeleute, Hafenarbeiter, 
Fischhändler, Straßenverkäufer… Und die Schauspiele waren Burlesken, Komödien, Possen, 
lustige Geschichten…
So gefiel es diesem Publikum, das mit Beifall nicht geizte. Nun, einer der Dramaturgen 
dieses Volkstheaters war vor Jahren auf den Gedanken gekommen, die Gretchen Tragödie aus 
“Faust” aufzubringen. Vielleicht fehlte ihm gerade ein Stück, vielleicht wollte er dem Volk 
etwas Ernstes bieten. Die Aufführung nahmen die Zuschauer auch sehr ernst und aufmerksam 
auf. Am Schluss aber gab es einen so mörderischen Skandal, wie ihn das altehrwürdige Theater 
noch niemals erlebt hatte.
Als Doktor Faust sein Gretchen im Kerker zurücklassen und sich mit dem Teufel aus dem 
Staube machen wollte, half es absolut nichts, dass die Stimmen der Engel vom Himmel rief: 
“Sie ist gerettet”. Männer wie Frauen standen auf und schrieen: “Was heißt hier gerettet? … 
Das ist Mumpitz! … Heiraten soll er sie! … Her mit denn Doktor! … Er soll sie heiraten!”
Das Publikum schrie im Chor: “Heiraten! … Heiraten! … Heiraten! …”
Schreckensbleich stürzte der Regisseur auf die Bühne und bat um Ruhe. Er wies darauf 
hin, dass dieser Schluss nicht von ihm stammte, dass ihn Goethe nun einmal so dichtete.
Die Leute schrieen ihn nieder: “Was heißt hier Goethe?! … Das ist eine Unredlichkeit! 
Heiraten soll er sie! … Heiraten! … Heiraten!”
Endlich traten Gretchen und Doktor Faust vor den Vorhang. Im Zuschauerraum wurde 
es still. Der Doktor begann: “Verzeihe mir, Gretchen, ich habe schlecht an dir gehandelt. Ich 
will es gutmachen, darum frage ich dich: willst du mich heiraten?”
Und Gretchen antwortete leise: “Ja, Heinrich!”
Darauf gaben sie sich die Hand und küssten sich. 
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Diese korrigierte Szene nahm das Publikum mit unbeschreiblichen Jubel auf! Der 
Gastwirt vom “Roten Finken” lud alle Schauspieler zum Freibier ein. Gretchen bekam einen 
Blumenstrauß und Faust eine Handvoll Zigarren auf die Bühne gereicht.
Mutter bekommt kein Geld
nach Wilhelm Raabe
Auf der Straße begegnete mir frühmorgens oft ein munterer, fröhlicher Junge. Er trug für 
einen Bäcker die Brötchen aus. Eines Tages ließ ich mich in ein Gespräch mit ihm ein. “Mit dem 
Austragen”, sagte der Knabe mit leuchtenden Augen, “verdiene ich schon ein gutes Stück 
Geld. Mein Vater, der in einer großen Tischlerei arbeitet, verdient freilich viel mehr”.
“Und was tut denn deine Mutter den ganzen Tag?” fragte ich. “Mutter”, sagte er, “die 
steht morgens als erste von uns auf und weckt mich, damit ich pünktlich wegkomme. Dann 
weckt sie meine Geschwister, die zur Schule müssen, und gibt ihnen ihr Frühstück. Sind sie 
fort, so wird Vaters Tasche zurechtgemacht und sein Frühstück hineingepackt. Inzwischen ist 
die kleine Luise aufgewacht, die erst zwei Jahre alt ist. Mutter muss sie waschen und anziehen. 
Dann macht Mutter die Betten, räumt auf und kocht Mittagessen. Und so geht es den ganzen 
Tag weiter.”
– Wieviel verdienst du denn? – fragte ich weiter. 
– Na - so ungefähr zehn Mark.
– Und der Vater, wieviel bekommt der?
– Hundert Mark und noch mehr.
– Und was bekommt die Mutter für ihre Arbeit? – fragte ich zuletzt. 
Da sah mich der Junge groß an und fing an zu lachen. “Die Mutter”, sagte er, “die 
arbeitet doch nicht für Geld. Die arbeitet doch nur für uns den ganzen Tag!”
***
Zwei Ziegen trafen sich auf einer schmalen Brücke, die über einen tiefen Fluss führte. Die 
eine wollte auf diese Seite, die andere wollte auf die andere Seite des Flusses.
“Geh mir aus dem Weg!” – meckerte die eine.
“Du bist gut!” – meckerte die andere. – “Geh du doch zurück und lasse mich zuerst 
hinüber. Ich war als erste auf der Brücke”.
“Was fällt dir ein?” – antwortete die erste. – “Ich bin viel älter als du und soll 
zurückgehen? Sei etwas höflicher! Du bist jünger, du musst nachgeben!” 
Aber beide waren hartnäckig. Keine wollte zurückgehen, um die andere vorzulassen. 
Erst haben sie geredet, dann geschrieen und schließlich geschimpft. Als das alles nichts nützte, 
fingen sie an, miteinander zu kämpfen. Sie hielten ihre Köpfe mit den Hörnern nach vorn und 
rannten zornig gegeneinander los. Mitten auf der Brücke prallten sie heftig zusammen. Durch 
den Stoß verloren beide das Gleichgewicht. Sie stürzten zusammen von der schmalen Brücke 
in den tiefen Fluss, und nur mit Mühe konnten sie sich an das Ufer retten.
Das seltsame Rezept

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