Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3


Zweiter Freitag im Mai 1899



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289 Zweiter Freitag im Mai 1899

„So wahr Ich bin und deine Seele an Mich ziehen will, so wahr ist es aber auch, daß Satan um deine Seele streitet.“


Lied: Heute ist gefahren Gottes Sohn ...

Barbara: „Ich danke Dir, mein Jesus, für das unaussprechliche Glück, das Du den Armseligsten zuteil werden läßt. Ich danke Dir im Namen meiner beiden Freundinnen und all derer, die sich an uns anschließen. O Liebe, Du wirst nicht geliebt; o unendliche Liebe, Du wirst nicht geliebt, du wirst gehaßt, verachtet und verfolgt. O komme, Dein armes Kind heimzusuchen. Ja, ja, Du wirst noch geliebt, Du wirst es noch! Mein Jesus! Ich bin Dir noch zu großem Dank verpflichtet für das große Glück, das Du mir heute früh erwiesen, das Du mir zuteil werden ließest in dem Augenblick, als Du Dich würdigtest, in meine arme Seele zu kommen unter den sakramentalen Gestalten. O wie glücklich dieser Augenblick, von dem nur Deine heiligen Engel Zeugen sind.

Du zeigtest mir meine liebe, kleine Nichte Anna. O ich danke Dir, mein Jesus. Warum war ich doch so glücklich, sie zu sehen? Mein Jesus, ja, unaussprechlich ist die Wonne der Seligen, unaussprechlich ist die Wonne der Seligen! Auch wir sollen teilnehmen an dieser Glückseligkeit. Dieses kleine Geschöpf, das Du in so jungen Jahren zu Dir beriefst, wie ist sie doch jetzt so vollkommen, wie eine schöne, ausgewachsene Jungfrau.

Ja, wenn ihr doch wüßtet das Glück, das uns erwartet, das wir jetzt nur durch einen Schleier sehen, noch verhüllt, in den Schönheiten der Kirche eingeschlossen, o wie würde die Welt uns anekeln. Wunderbar bist Du in Deinen Werken, o Herr! Wunderbar schön hast Du diese Welt, Deine Schöpfung ausgestattet. Alles lobt und preist Dich in der ganzen Schöpfung; nur der Mensch, den Du als König der Schöpfung geschaffen, hineingestellt in dieses Denkmal der Liebe, er allein preist Dich nicht. Denn alle Deine Werke zielen nur darauf ab, Dein Lob zu verkünden, und der arme Mensch, ihn hast Du erschaffen mit freiem Willen, begabt mit Verstand; Du gabst ihm ein Gedächtnis, damit er überlegen könne, wozu er erschaffen, und er allein erniedrigt sich unter alle Deine Werke. Ein Herz hast Du ihm gegeben, damit er Dich lieben könne, und er haßt Dich. Mein Jesus! O komme, komme in meine Seele, o komme doch, o komme doch! Für alle Menschen will ich Dich lieben. Ein Herz hast Du mir gegeben, einen Leib hast Du mir gegeben, damit ich Dir dienen könne. Wohlan, mein Geliebter, nimm ihn in Besitz, besitze diese Seele, besitze diesen armseligen Leib. Ja, mein Jesus, wohl ist er oft nur der Anlaß zur Sünde. O dieser armselige Körper! Wann werde ich einmal ausgehen aus dieser Hülle, die mich noch von Dir trennt, daß ich mich ewig mit Dir vereinigen könne? O mein Jesus, wahrhaft Du bist es. O wie bist Du so gut! O mein Geliebter! Ich danke Dir, mein himmlischer Bräutigam! Gelobt sei Jesus Christus!“

Ich sehe meine lieben Eltern und dich wieder, meine liebe Anna!



Anna: „Du bist die Braut des großen Königs geworden. Aber liebe Tante, glaube, glaube, glaube bis zum Ende deines Lebens! Siehe, der Herr hat Sich gewürdigt, dir meinen Todestag zu zeigen, zu verkünden. Er gab dir dieses Zeichen, um deine Vorgesetzten zu überführen, deinen Beichtvater zu belehren. Ich mußte mein Leben hingeben in der Blüte meiner Jahre. Ich mußte dir und meiner lieben Mutter einen großen Schmerz verursachen. Aber siehe, meine Tante, welchen Tausch ich gemacht habe.

Sieh dieses herrliche Kleid, das ich jetzt trage, es ist das Kleid der Unschuld. Siehe diese herrliche Krone! Zwar habe ich sie noch nicht verdient, ich habe noch wenig gelitten. Aber weil mein Leben ein Opfer sein mußte, um den Willen deines himmlischen Bräutigams zu bekräftigen, habe ich eine weit schönere Krone erlangt, als die anderen Kinder meinesgleichen, die in diesem Alter sterben; doch ist es noch bei weitem nicht die Krone der Jungfrauen, die dem Lamme folgen. Ich habe dir heute früh schon gezeigt und gesagt, daß es dreierlei jungfräuliche Seelen gibt.

Die ersten Jungfrauen, das sind jene Seelen, die das Kleid der Unschuld noch nicht befleckt mit einer schweren Sünde, die die Erde nur mit den Fußspitzen berührten, die aber ihrem himmlischen Bräutigam zuliebe schon viel gelitten, rein und unschuldig aus Liebe zu Ihm geblieben sind. Dies sind jene Seelen, die du siehst, die Ihm folgen, die ein Lied singen, das niemand singen kann, außer diesen Jungfrauen.

Die zweiten Jungfrauen sind jene jungfräulichen Seelen, die ihrem himmlischen Bräutigam zwar auch verlobt sind, die aus Liebe zu Ihm den jungfräulichen Stand betreten, Ihm ihre Keuschheit opfern von der Zeit an, wo sie es erkannt haben, daß der Herr sie zum jungfräulichen Stand berufen hat, die Ihn aber trotzdem doch schon durch schwere Sünden beleidigt haben. Die Kronen dieser Jungfrauen sind nicht so herrlich wie die der ersten, nicht so glänzend. Auch hat das Kleid nicht den Glanz wie das Kleid jener Jungfrauen, doch sind sie nicht viel weiter zurück. Sie folgen den ersten auf dem Fuß. Und zu diesen gehört auch deine Nichte. Obwohl sie das Kleid der Unschuld noch nicht verloren und befleckt, hat sie aber auch nicht viel gebüßt und gelitten. Sie hat noch nicht ihrem himmlischen Bräutigam viel geopfert, sie hat gleichsam den Himmel gestohlen, sie hat ihn erschlichen wie ein Dieb, weil sie ganz unerwartet und schnell, ohne es zu vermuten, von Ihm abgerufen wurde.

Zu der dritten Art Jungfrauen gehören die Kinder, die in der Taufunschuld sterben, die aber noch nichts verdient haben, die der Herr nur geschaffen hat als ein reines Geschöpf, und als ein reines Geschöpf nach der Taufunschuld wieder zu sich berief, in der Taufunschuld, sage ich. Diese sind auch Jungfrauen.“

Barbara: „O liebe Anna! Erzähle mir noch ein bißchen was von heute früh. O du hast mir so schön erzählt, wie die Feste im Himmel gefeiert werden. Du warst so fröhlich. Es muß doch gar so herrlich sein.“

Anna: „Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, in keines Menschen Brust ist es gestiegen, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben. Ja, die Ihn lieben! Groß, erhaben, majestätisch ist die Liebe!“

Jesus: „Meine Kinder! Seht die Liebe eines Gottes! Ihr wollt müde werden, ihr wollt erschlaffen in der Liebe, ihr, Meine armseligen Würmchen, die Ich erschuf zu Meiner Freude, die Ich liebe mit unendlicher Liebe. Ich werde nicht müde, euch zu lieben, und ihr wollt erschlaffen? Nein, nein, Meine Kinder! Dreiunddreißig Jahre bin Ich unter euch gewandelt, um euer Bruder zu sein und sein zu können. Seht, Ich bin es aber jetzt noch, Ich bin jetzt noch euer Bruder. Zwar bin Ich wieder eingegangen in Meine Freude, in Meine Herrlichkeit, zu Meinem Vater zurückgekehrt, aber um euch zu beweisen, daß Ich euer Bruder jetzt noch bin, genügt es Mir nicht, mit Meiner Gnade euch zuzusprechen, euch zuzusetzen, euch alle zu ermahnen, zu warnen, zu trösten, wenn ihr schwach werden wollt, nein, das alles genügt Meiner Liebe nicht. Ich will euch beweisen, daß Ich noch euer Bruder bin. Deswegen komme Ich zu einem Meiner Geschöpfe, lasse Mich herab in ein sterbliches Wesen, um als Bruder zu euch zu reden, wenn Ich eine Seele in Besitz nehme, die Mir ihre Einwilligung gab, denn ohne den freien Willen eines Menschen verlange Ich nichts von ihm.

Ich bin ein gar vorsichtiger Gott! Ich habe den Himmel erschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung und den Himmel mit Geschöpfen gefüllt. Ich habe die Welt erschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung und den Menschen als König dieser Schöpfung gesetzt. Dieser Mensch, der Mein Ebenbild in sich trägt, soll aber wissen, daß er ein Geschöpf ist, daß Ich ihn erschuf zu Meiner Ehre und zu Meiner Verherrlichung, und daß er nicht nur diese kurze Zeit Mir dienen soll, diese ist ja nur die Prüfungszeit, er soll dereinstens ewig, ewig, durch die ganze Ewigkeit mit Mir herrschen, nicht mehr dienen, nein, herrschen sollst du, du armes Geschöpf. Ist es da zuviel verlangt, wenn Ich dir deinen freien Willen lasse, wenn Ich dir sage, daß Ich dich prüfen muß? Aber du hast deinen freien Willen, Ich beeinträchtige ihn nicht. Hier hast du die Wahl:

Du kannst Mir dienen und ewig mit Mir herrschen; du kannst Mir nicht dienen, dann herrsche Ich die ganze Ewigkeit über dich. Wenn du Mir aber dienst, wie Ich will, dann belohne Ich es dir, wie du willst. Wenn du Mir aber dienst, wie du willst, dann belohne Ich es dir, wie Ich will. Verstehst du Mich, Mein Kind? Stoßt euch nicht an all den Geschöpfen, die um euch her sind, an den eitlen, niedrigen Dingen dieser Welt. Wenn man euch sagt, man glaubt nicht mehr solche Dinge, längst ist die Welt über solche Dinge eins geworden, dieses ist längst veraltet, vermodert, in Staub zerfallen, die Menschheit ist jetzt aufgeklärt, man muß sich an das Evangelium halten. Ja, das alles ist recht. Die Nackten, die ganz abgestreift sind von allen religiösen Anschauungen, die sagen, diese Dinge sind längst vermodert und veraltet, so was hat man geglaubt, als das Volk noch dumm war und sich von den Pfaffen beherrschen ließ. Die Besseren, ja die Besten sagen, man muß sich an das Evangelium halten, das von der Kanzel herab verkündet wird, und die Gebote Gottes und der Kirche beobachten, dieses ist der sicherste Weg zum Himmel.

Ja, ja, Meine Kinder, für das allgemeine Wohl ist diese Sprache gut, denn die Schwachköpfe nehmen daran keinen Anstoß und kein Ärgernis. Starke Seelen aber, Seelen, wie Ich sie brauche und haben muß in allem und jedem Zeitalter, von der Erschaffung der Welt angefangen bis hinauf zum letzten der Tage, die wissen und glauben auch, daß Ich die Macht besitze, Mich herniederzulassen und durch Meine Geschöpfe zu reden. Diese Seelen sind es aber auch, um derentwillen Ich die Schwachheiten aller Menschen ertrage.

Im Alten Bund waren es die Propheten, die Patriarchen und alle jene frommen Israeliten, die sich nicht abwendig machen ließen von dem Glauben an den einen, wahren Gott. Diese glaubten auch, wenn Ich dann durch einen Menschen zu ihnen redete. Alle übrigen aber überhäuften diese Meine Diener nur mit Spott und Hohn. Ja, man schleppte sie hinaus, man steinigte sie. Im Neuen Bund sind es Meine Diener und Dienerinnen, die alle, möget ihr lesen, wo ihr wollt, möget ihr nachschlagen in den Büchern, wo das Leben einer solchen Seele verzeichnet ist, in allen habe Ich auf außergewöhnliche Weise gehandelt mit ihnen, sie alle mußten glauben und glaubten es auch, daß Ich wunderbar bin, daß Ich ein wunderbarer Gott bin.

Wenn Ich nun in der ganzen neuen Zeit so sehr verkannt bin in Meinen Geschöpfen, wenn man solche Seelen so mit Spott überhäuft, daß es fast unmöglich ist, daß eine Seele sich noch anschließt und glaubt, daß Ich gut bin, daß Ich es bin, Der in einer Seele wirkt, Der sie leitet, so müßt ihr aber auch wissen, daß Ich deswegen, weil solche Seelen so mißhandelt werden, traktiert von allen Seiten, Ich die sonstigen Bußübungen, die sich Meine früheren Diener und Dienerinnen zugute taten, nicht mehr haben will, nicht mehr verlange; denn die Menschheit ist um vieles schwächer geworden, je näher sie ihrer Auflösung entgegengeht. Darum, Meine Kinder, das Allernotwendigste, was Ich von euch verlange, ist nichts anderes als ein tiefer, lebendiger Glaube!“



Barbara: „Mein Jesus! Mein Beichtvater ist wieder anders gesinnt. Es scheint mir, daß er dableiben will. Er will jetzt wieder, daß ich mit ihm rede über die Dinge, über die ich sonst zu niemand spreche. Ach, da bin ich doch manchmal so ängstlich, weil ich doch gar nicht weiß, was ich tun soll, und weil ich doch mit der Kirche Schritt für Schritt gehen will, habe ich gar so große Angst. O diese Woche hast Du mich ganz davon befreit, aber ich weiß, wenn Du Dich zurückziehst, dann kommt Satan wieder mit allerlei Ängsten und Zweifeln. O sage mir doch, was ich tun soll?“

Jesus: „Du Närrin! Habe Ich dir nicht einen Seelenführer gegeben? Du brauchst keinen Anstoß zu nehmen, wenn Ich hie und da einen Meiner Diener beauftrage, und er sich zurückzieht. Siehe, Meine Gnade biete Ich allen Menschen an, aber keiner, der die Hand an den Pflug legt und noch zurücksieht, taugt zum Reiche Gottes; keiner, dem Ich Meine Gnade anbiete, der aber zögert, das Angebotene zu tun; in diesem Fall ziehe Ich Meine Gnade zurück und lasse dem freien Willen seinen Lauf; weil ich den freien Willen eines Meiner Geschöpfe nicht beeinträchtigen will. Wenn Ich nun einen Auftrag gebe, sich deiner anzunehmen und mit der ganzen Zärtlichkeit Meines liebenden Herzens ihm entgegenkomme, und er es nicht tut, dann ziehe Ich Mich zurück; wenn Ich aber drohend komme, wenn Ich warne, dann soll er dies nicht so übel deuten, denn Ich habe die Macht in Meiner Hand. Alle Menschen, auch diejenigen, die Ich mit einer Würde bekleidet, sind immer noch Menschen. Die Würde, die Ich ihnen gab, ausgenommen, haben sie ihr persönliches Heil selbst zu wirken, jeder in seiner Weise.

Du und dein Beichtvater und dein Bischof sind sehr verschiedene Personen. Aber im Streben nach Heiligkeit, im Mehren der Verdienste ist keine Ausnahme, und dein Bischof hat die Pflicht, so gut nach Heiligkeit zu streben wie du; und dein Beichtvater so gut wie du. Wenn Ich ihnen also eine Gnade anbiete, und sie dieselbe nicht annehmen wollen, haben sie die Gnade so gut verscherzt wie du auch, wenn Ich sie dir anbiete und du sie nicht annimmst. Aber weil du Mir zu der angebotenen Gnade deine Zustimmung gegeben, habe Ich von deinem Herzen sofort Besitz genommen, und es gefällt Mir, hie und da in dich herabzusteigen und durch dich zu Meinen Geschöpfen zu reden. Darum, Meine Kinder, freut euch, die ihr das Glück habt, in die Nähe zu kommen, an der Quelle zu sitzen. Seht, Ich habe Meiner Dienerin heute früh gezeigt, welche große Zahl sich euch anschließt, ein hübsches Häuflein, eine herrliche Prozession, wie sie alle wachsen in der Liebe zu Mir, wie sie die Akte, die sie von Tag zu Tag verrichten, öfter verrichten, als wenn sie nichts wüßten von der Gnade, die Ich in dir gewirkt.

Sieh, all die Tugendakte, die Tag für Tag erweckt werden in den Herzen der einzelnen Glieder, die sich an euch anschließen, werden wie eine Kette Glied an Glied sich anreihen und durch die ganze Ewigkeit euch allen besondere Freuden bereiten, wie Ich dir gezeigt heute früh an deiner kleinen Nichte, wie sie eine besondere Krone erlangte, und wie sie immer und immer teilnimmt an der Gemeinschaft, an der Gnadengemeinschaft und an der Gütergemeinschaft, die Ich über euch ausgieße, und so ihre Freuden jedesmal vermehrt werden, sie sich jedesmal mitfreut, wenn Ich Mich euch nahe.

Und wie alle die Mitglieder deiner Familie, die eingegangen sind in Meine Herrlichkeit, weil sie dasselbe Blut durchströmt, jedesmal erfreut werden, sogar die Kinder, die Ich in der Taufunschuld abrief, so sollen alle diejenigen, die sich anschließen an euch, in der Gnade und Liebe wachsen. Und sooft eine Seele in späteren Zeiten die Liebesakte erweckt, die sie in den Schriften liest, soll eure Freude vermehrt werden im Himmel und die der Kette, der Gemeinschaft, die sich an euch anschließt.

Wie bei einer Kette, wenn man an dem ersten Glied eine Bewegung macht, diese Bewegung sich hinaufzieht bis ins letzte Glied, so soll, wenn eine Seele, die sich an euch anschließt in späteren Zeiten, auch wenn ihr schon eingegangen seid in Meine Herrlichkeit, jedesmal eine neue Freude sich erfüllen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Saget dieses Meinem Diener, daß er nicht müde werde; denn daran ist die Verheißung geknüpft, daß ihr ausharrt bis ans Ende. ‚Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi!‘ Seht, dieses kleine Wörtchen, das ihr in den letzten Abenden in den Maipredigten gehört, wird so wenig beherzigt, und doch sind die Verheißungen, die Ich dort Meinen Jüngern gab, Meinen Aposteln, für alle Menschen gegeben, auch für euch.

Und die Verheißungen, die Ich jetzt gebe für dich, Meine Kleine, sind dieselben Verheißungen, und sie werden so gewiß in Erfüllung gehen, so gewiß alle diese in Erfüllung gehen, die Ich damals Meinen Jüngern gab, und die sich erfüllen werden, solange ein Mensch auf Erden lebt. Und doch werden diese Verheißungen von so wenigen beachtet und beherzigt. Daran nehmt euch ein Beispiel. Seht, Ich war der Eingeborene Sohn des Ewigen Vaters, Gott von Gott, das wahre Licht, das da hereinkam in die dunkle Erde. Und doch sind es so wenige, die dieses Licht in sich aufnehmen, die es verstanden, die Meine Worte verstanden. Wundert euch also nicht, wenn selbst Meine Apostel, die Tag für Tag mit Mir umgingen, auch wenn Ich ihnen noch so schöne Belehrungen gab, wenn Ich ihnen die Schönheiten des Himmels, die Glückseligkeit eines Seligen offenbarte, Mich mit großen Augen anschauten, sobald Ich das letzte Wort gesprochen, und alles wieder vergessen hatten und einen ganz anderen Begriff von der Verheißung hatten, die Ich ihnen gab.

Also wundert euch nicht, wenn so wenige euch verstanden, selbst diejenigen nicht, die Meine Apostel auf Erden sind, und doch ist es wahr, daß Ich es bin, und doch ist es wahr. Wenn der Schleier fällt, werden sie alle es erkennen, für euch aber ist und bleibt das Verdienst des Glaubens. Glauben, sonst verlange Ich nichts von euch! Deine Nichte hat dir nicht umsonst gesagt: ‚Liebe Tante, wie glücklich, daß du geglaubt hast. Sieh meine Glückseligkeit, und die deine und die deiner Freundinnen wird eine viel größere.‘“

Barbara: „Mein lieber Jesus! Umschließe doch N. fest mit Deiner Liebe, gib ihr doch die Gnade der Beharrlichkeit.“

Jesus: „Mein liebes Kind! So wahr Ich bin und deine Seele an Mich ziehen will, so wahr ist es aber auch, daß Satan um deine Seele streitet, daß er die Liebenswürdigkeit Meines Dienstes dir verleiden will und verleiden möchte, daß alles, was er dir vorstellt, nichts ist. O ergreife die Gnade, die Ich dir anbiete, und du wirst sehen, wie die Schuppen dir von den Augen fallen.

Ich verlange nicht zu viel von dir, nicht, daß du deine Stellung wechseln sollst, nicht wie die Einsiedler bei Wasser und Brot hinausgehen sollst aus der Welt. Ich verlange nur ganz wenig, und was Ich verlange, ist nicht zu viel. Ich muß Opfer verlangen von den treuen Kindern, von den Kindern Meines Herzens. Siehe, als der Jüngling zu Mir kam und Mich fragte: ‚Herr, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erlangen‘, und Ich ihm sagte: ‚Halte die Gebote‘, da antwortete er Mir: ‚Diese habe ich von Jugend auf beobachtet‘. Als Ich ihm dann weiter sagte: ‚Willst du Mir treuer dienen, so gehe hin und verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, und dann komme und folge Mir nach‘, da ging er traurig hinweg; denn er war reich und konnte dieses nicht. Du aber, Meine Kleine, sollst nicht traurig hinweggehen. Ich verlange nicht, daß du alles verlassen sollst. Aber wenn Ich eine Kleinigkeit von dir verlange, dann sei dir dies nicht zu viel. Ich werde dir alles ersetzen, was dieses kleine Opfer dich kostet.

Siehe, Satan malt dir alles so vor, weil er dich umstricken will, weil er dieses Licht dir nehmen will. Im übrigen, ihr alle Meine Kinder, ist doch Mein Joch süß und Meine Bürde leicht. Werdet nicht mutlos, ihr alle, die ihr euch anschließt. Seht nicht auf jene, die eine Zeitlang Mir folgen und dann wieder zurücktreten. Nehmt euch an Meinem Diener N. ein Beispiel.

Seht, das glaubte man nicht. Und doch habe Ich es Meiner Dienerin gezeigt, als er noch in vollster Blüte seiner Herrlichkeit strahlte, als er noch stand in der ganzen Würde, daß er am Pförtchen stand, um einzugehen in Meine Wohnung, aber er schaute zurück. Durch diesen Rückblick wollte Ich Meiner Dienerin zeigen, wie gefährlich es ist, wenn man sich einer Gnade entzieht. Seht, was aus ihm geworden ist. Er geht nicht verloren um deines Gebetes willen, um der Tränen willen, die du vergießest. Wehe aber denjenigen, die die Gnade nicht ergreifen; denn alle, die mitgeholfen, daß er dahin kam, sie alle werden es büßen. Ich werde sie es fühlen lassen, denn die Finsternis, die ihren Geist umlagert, daß sie nicht sehen, ist auch eine Strafe, obwohl sie ihr Heil wirken, aber sie müssen es in Furcht und Zittern viel mehr als andere wirken. Und nun lebt wohl, Meine Kinder, und freuet euch am heutigen Fest. Lieschen, Ich tadle dich!“



Barbara: „Warum denn, mein Jesus? Ja, Du tadelst uns alle, ja, ich weiß, wir haben alle unsere Fehler, und ich, o mein Jesus, ich weiß es, verzeih, o verzeih. Gelt, wir sind manchmal nicht einig genug?

Jesus: „Ja, das ist es, was Ich tadeln will. Dreifach in Personen, aber einfach im Wesen. Versteht ihr Mich? Einfach in der Gesinnung wie der Vater und Ich und der Heilige Geist, dreifach in Personen. Man tadelte das Wort, als ob ihr euch als die Dreifaltigkeit hinstelltet. Und doch ist es so, daß, wenn Ich drei Personen zusammenführe und eines und dasselbe mit ihnen vorhabe, die Gesinnung ein und dieselbe sein muß. Ich tadele euch alle drei. Aufrichtig müßt ihr sein gegeneinander, nicht anders reden, als wie das Herz denkt. Und auch du, Meine Luise, und auch du, Meine Kleine! Man tadelt an dir, daß du so offen, so frei redest. Unter anderen Menschen sollst du dich wohl hüten, aber daß du offen und frei redest unter deinen Freundinnen, daß sie sich auskennen, ist nicht zu tadeln, und so sollst du auch bei deinem Beichtvater und Seelenführer nicht anders reden, als wie das Herz denkt.

Merkt es euch, ihr sollt vielen Menschen zum Vorbild werden. Deswegen verlange Ich so wenig. Weniger kann Ich als Gott nicht verlangen. Ich verlange nicht, daß du dein Vermögen verschleudern sollst, was Ich aber verlange, kannst du tun; etwa wenn Ich dir sagen lasse durch Meine Kleine, daß du dir manchmal ein Vergnügen versagest – es ist auch ein Vergnügen, wenn du so viel Geld umsonst ausgibst, was die Leute nicht beachten –, um dir dieses Geld zu ersparen und zu verdienen für einen Zweck, den Ich dir sage. Im großen Ganzen werde Ich sonst nichts verlangen, wie Ich auch bisher nie tat, und auch Meine Dienerin wird dir nie lästig sein. Sie wird in ihrer Familie stehen, wie Ich es haben will, ebenso Lieschen und du. Im übrigen aber will Ich alles geregelt wissen. Und nun lebt wohl! Wenn Ich auch manchmal eine ernste Sprache rede, bin Ich doch derselbe liebende Vater, derselbe liebende Bräutigam, Der Seine Kinder liebt mit unaussprechlicher Liebe, Der Seine Braut umarmt mit dem Kuss des Friedens.“



Barbara: „Mein Jesus! Ich danke Dir für das unaussprechliche Glück. O nimm mich ganz hin, reiß mich los von allem, was in der Welt ist. Wie verlangst Du gar so wenig von uns. O nimm mich hin; meine Seele mit all ihren Kräften, meinen Leib mit seinen fünf Sinnen, mein Herz mit seinen Neigungen. Ich danke Dir auch im Namen meiner zwei Freundinnen. O ihr heiligen Jungfrauen, ich grüße euch alle durch das süßeste Herz Jesu Christi, besonders Dich, Du Königin der Jungfrauen! O liebe Mutter Gottes! Sage Dank meinem Jesus für alle die Gnaden, die Er mir an diesem Abend wieder erwies. Ja, ich will ausharren, mit Deiner Gnade ausharren. O steht mir bei, und ihr alle, ihr Diener Gottes, seid mir gegrüßt! O mein Jesus! Gib mir ein Herz so groß und weit wie die ganze Welt, zerteile es in so viele Stückchen, als es Menschenherzen gibt. Gib mir eine Zunge wie die der Seraphim und so viele Zungen, wie es Menschenzungen gibt, um Dein Lob zu verkünden. O gib mir so viele Akte des Glaubens, als böse Gedanken heute wieder erweckt werden, um alle die bösen Gedanken zu übertönen durch all die guten Gedanken des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. O mein Jesus, im Allerheiligsten Sakrament wahrhaft gegenwärtig, ich bete Dich an. Nimm hin meine Seele mit all ihren Kräften, mein Herz mit all seinen Neigungen, meinen Leib mit seinen fünf Sinnen.

Niemals werde ich mich Deiner Gnade entziehen. Komme nur! Im Namen aller Menschen werde ich mich Dir opfern. Niemand soll ausgeschlossen sein von meiner Liebe, wie auch kein Mensch ausgeschlossen ist von Deiner Liebe. Ganz besonders empfehle ich Dir die Seelen, die sich uns anschließen, und die Dich auf besondere Weise zu lieben verlangen, und alle Verwandte und Bekannte und alle, die uns noch fernstehen, die nicht begreifen, wie gut Du bist. Ganz besonders bitte ich Dich für meine Neffen und Nichten, die jetzt hinaus müssen. O erbarme Dich, erhalte doch den guten Sinn! O mein Jesus! Der arme Junge muß seine Heimat verlassen, o wie hat er mir doch so lieb geschrieben. Laß nicht zu, daß sein Herz verdorben geht. Du hast ihnen so viele Kinder gegeben, die können sie unmöglich alle zu Hause behalten. Darum sorge Du für sie. Ich vertraue auf Dich. Ja, ich weiß, daß Du für sie sorgst.“



Maria: „Meine Tochter! Habe keine Angst! Die Kinder deiner Geschwister sind brav, gut und fromm und sind fleißig. Sie wollen ihr Brot verdienen und verdienen es auch. Und wo der Fleiß mit Frömmigkeit gepaart ist, da kann eine Seele nicht irregehen. Habe keine Angst um sie. Ich habe dir längst versprochen, daß sie alle unter Meinem Schutzmantel geborgen sind. Keiner von ihnen wird je darben, auch wenn sie noch so zahlreich sind. Brigitte ist eine brave Ehefrau.“

Barbara: „O liebe Mutter! O nimm doch auch N. unter deinen Schutzmantel. Du hast ihr auch die Gesundheit versprochen und wirst Wort halten, nicht wahr?“

Maria: „Ganz gewiß, Mein Kind! Der Kummer und die Ängste, die Satan dir beibringt, machen dich krank. Je freier aber dein Herz wird, desto gesünder wirst du. Ich verspreche es dir, Meine Tochter! Schließe dich an deine Freundin an; siehe, nicht umsonst hat Mein Sohn dich herbeigeführt. Du wirst zu einer Freiheit des Herzens gelangen, und diese Freiheit wird bewirken, daß du viel gesünder wirst. Geh über alles hinweg. Erst mußt du verdienen, Mein Kind.

Siehe, du hast Meinen Sohn beleidigt, und du mußt erst verdienen, erst Verdienste dir erwerben, und dann, Mein Kind, bedenke, wie groß die Glorie und Freude deines Herzens sein soll, wenn du dich einmal ganz angeschlossen, wenn Ich dich mit Meiner Gnade besuche. Und du wirst noch fühlen, wie gut Ich bin, daß Ich wirklich und wahrhaft deine Mutter bin, daß Ich dir Vater und Mutter und Bruder und Schwester ersetze.

Grüßt Mir auch Mein Lieschen und N., die Jungfrauen in Neuwied, in Bayern droben, in Ehrenbreitstein, in Aachen und alle, die eifern für Meine Ehre. Denn im Maimonat wird Mir viel mehr Ehre erwiesen von allen denjenigen, die wissen, daß Mein Sohn es wünscht, daß Ich, Seine Mutter, von den treuen Kindern, die Ihn lieben, recht geehrt werde. Singt Mir noch ein liebes Liedchen zu Meiner Ehre; denn der Himmel ist heute sehr erfreut. Es ist ja das Freudenfest, wo Mein Sohn eingezogen ist in die lichten Räume.“


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