Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3


Zweiter Freitag in der Fastenzeit 1899



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276 Zweiter Freitag in der Fastenzeit 1899

„Denn die Priester der katholischen Kirche sind die einzigen in der ganzen Schöpfung, die die Welt vom allgemeinen Verderben zurückführen sollen.“


An diesem Tage war im Geschäft der Schwägerin sehr viel zu tun. Außer den alltäglichen Mittagsgästen kamen eine große Anzahl Angehöriger von Priestern zum Essen; denn am Morgen war Priesterweihe gewesen. Die Schwägerin von Barbara, die sehr gern Priester unterstützen hilft, gab sich alle Mühe, diese Leute zu bedienen. Und weil Barbara weiß, daß die Schwägerin bei solchen Anlässen Gott zuliebe auf ihren Vorteil verzichtet, so wollte Barbara ihr auch in der Arbeit recht beispringen. Gegen Mittagszeit, als eben die Speisen aufgetragen wurden, mußte Barbara, die tapfer helfen wollte, alles stehen lassen und sich sofort zu Bett begeben. Sogleich fing ihr himmlischer Bräutigam an:

Jesus: „Komm, Meine Freundin, Meine Geliebte, komm, Meine Braut! Gehe ein in die Freuden deines Herrn!“

Bei diesen Worten brach meine Seele in einen solchen Jubel aus, daß es mir schien, als schwebe ich in der Luft. Meine Seele verstand diese Worte gar wohl. Sie waren die Antwort auf meine Bitten, die ich Tags zuvor an Ihn gerichtet hatte, nämlich, wie mein Beichtvater mir gesagt hatte, mich den gewöhnlichen Weg zu führen, weil man an mir so viel Anstoß nimmt. Sollte es aber Seine Freude sein, Sich mir mitzuteilen, dann wollte ich mich Ihm gern unterwerfen. Dies war nun die Antwort: „Gehe ein in die Freuden deines Herrn. Versag Mir diese Freude nicht.“ Ich überließ meine Seele Seinem Willen und sogleich schaute ich Ihn. Er kam so freudig auf mich zu, daß ich mich an die Predigt erinnerte, die ich neulich gehört, daß, als der Herr Seine Apostel erwählt hatte, Er freudestrahlend morgens früh den Berg herabgekommen sei, wo Er die Nacht über gebetet hatte, und ich fragte Ihn verwundert:



Barbara: „Herr, heute bist Du ja gar fröhlich. Wir sind doch eben in der Fastenzeit.“

Jesus: „Ja, Ich bin so fröhlich, weil die Zahl Meiner Brüder, Meiner Freunde, heute Zuwachs erhielt. Siehe, wenn Ich auch bisweilen eine ernste Sprache führe gegen sie, so ist es doch die Liebe Meines Herzens, die dieses tut; denn die Priester der katholischen Kirche sind die einzigen in der ganzen Schöpfung, die die Welt vom allgemeinen Verderben zurückführen sollen. Deswegen muß Ich Mich bald drohend, bald bittend, dann wieder mit der ganzen Zärtlichkeit Meines liebenden Herzens, an sie wenden. Diese großen, inneren Leiden, die Ich in letzter Zeit über dich und deine Freundinnen kommen lasse, sind nur ein kleiner Splitter Meiner Todesangst am Ölberg. So wie Ich aber dort von Meinem himmlischen Vater einen Trost erhielt, so werde Ich auch euch und allen, die es mit euch halten, zur rechten Zeit einen Trost bringen.

Der junge Priester, der morgen in euer Haus kommt, um deinen Angehörigen den Primizsegen zu bringen, ist von Mir gesandt. Und Ich sage dir dieses, weil Ich deinem Beichtvater und deinem Bischof zeigen will, daß Ich Meine Worte nicht umsonst dir mitteile. Ich habe vor Jahren dir schon gesagt, daß von Meinen Dienern der jungfräuliche Stand und das Gebetsleben soll gehoben und gepflegt werden, daß die Jungfrauen in der Welt hingegen verpflichtet seien, das Priestertum zu unterstützen. Dich habe Ich in diese so viel besuchte Wirtschaft gestellt, um zu zeigen, daß Mir kein Ort zu gering sei, wenn nur Mir dort gedient wird.

Ich will aber auch zeigen, warum Ich will, daß die Jungfrau neben dem Ehestand stehen soll. Durch deine Bitten und deinen Einfluß ließ deine Schwägerin in diesem Jahr schon bereits dreihundert Mark von ihren sauer verdienten Ersparnissen in die Hände und zum Unterhalt der Priester fließen.

Ich will, daß dieses dein Beichtvater und dein Bischof wisse, damit sie Abstand nehmen von dem Vorurteil, als sei das, was Ich durch dich rede, nur Selbsttäuschung und würden durch diese auch andere getäuscht, um sie auszubeuten, Geld zu erpressen oder Ehre zu verschaffen. Auch sollen deine Vorgesetzten sehen, daß, wo das Gebet gepflegt wird, auch fleißig gearbeitet wird, und daß Beten der Familie keinen Schaden bringt. Daß aber unter deinen Augen in letzter Zeit so auffallende Bekehrungen stattfinden, damit will Ich dich und deine Freundinnen und alle, die sich anschließen, ermutigen zu vereinigtem Gebet, besonders für die Sterbenden.“

Barbara wurde zu einem Sterbenden gerufen, der schon lange unserem Gebet empfohlen war. Er war Protestant, seine Frau ist fromm, und ihre einzige Sorge war nur, ihren Mann als katholischen Christen zu wissen. Seit Samstag lag er schwerkrank darnieder und der Arzt sagte: „Frau, wenn Sie was zu ordnen haben, tun Sie es bald, denn ihr Mann ist bedenklich“. Dann kam sie zu Barbara und sagte: „Liebe Babette, bete, mein Mann hat sich ausgesprochen, er wolle katholisch werden.“ Im Februar waren es gerade vier Jahre, daß sie im Dom getraut wurden, und an diesem Morgen legte er bei vollem Bewußtsein, mit heiliger Freude und im Beisein von zwei Priestern und zwei Zeugen das Glaubensbekenntnis ab und empfing die letzte Ölung; abends ließ seine Frau Barbara um ihren Besuch bei ihrem Mann bitten. Barbara fand ihn sehr in Gott ergeben vor und sprach mit ihm über das Glück, das ihn erwartete. Mit seinen Augen dankte er Barbara und seiner Frau für alles.

Als er nun ganz entsetzlich litt, kniete Barbara an seinem Bett vor einem Bild der schmerzhaften Mutter nieder und beschwor Sie, bei all Ihrer Macht und Güte, dem armen Mann zu Hilfe zu kommen. Plötzlich erschien Sie in der nämlichen Kleidung, wie ich Sie am Tag der Reichstagswahlen gesehen hatte. Sie schwebte bis über das Bett des Sterbenden und blieb ungefähr eine Stunde meinem Geistesauge sichtbar. Von der Zeit an war keine Spur von Angst mehr bei dem Mann wahrzunehmen. Kein Wunder, die liebende, besorgte Mutter hielt beständig wie abwehrend und schützend Ihre gebenedeite Hand über das Sterbebett.

Ich kniete erst auf einem Stuhl. Als ich aber die Himmelskönigin kommen sah, wußte ich gar nicht mehr, vor lauter Dankbarkeit und Ehrfurcht, wie ich mich benehmen sollte, und ich warf mich auf die Erde nieder. Meine Seele war nicht mehr zu halten. O wie glücklich sind wir Kinder der katholischen Kirche! Auf einmal stieß der sterbende Mann noch einen langen, tiefen Seufzer aus, und als ich aufschaute, war seine Seele aus seinem Körper entwichen. Ich weinte über all das Geschehene Freudentränen.

Seitdem ich mich meinem Beichtvater zu erkennen gab, ging keine Beichte vorüber, wo ich nicht als eine aufgeblähte, stolze Person behandelt wurde. Vor acht Tagen verlangte ich einige Briefe zurück. Da sagte er: „Nein, mit diesen Briefen ist und hat der Teufel seine Hand im Spiel, damit will er sie fangen. Die Briefe werden verbrannt!“ Das machte mich sehr traurig, weil ich mir dachte, verbrennt er die Briefe, so verbrennt er auch die Mitteilungen, die ich mit so vielen Opfern aufschreiben muß, weil ich doch über meine Zeit gar nicht Herr bin. Innere Verlassenheit und äußere Leiden aller Art brachten mich vorige Woche so weit, daß ich mich nicht mehr getraute zu beten. Wenn ich vor ausgesetztem, heiligem Gut beten wollte, schlug ich die Augen nieder und sagte: Ich muß die elendste Sünderin sein auf Erden, weil ich mich so getäuscht habe, sogar an Dir habe ich mich getäuscht. Du hast mir gesagt, dieser Beichtvater sei ein Mann nach Deinem Herzen, und ich gehe alle Tage immer mehr rückwärts. Wo ist mein Glaube, jenes kindliche Vertrauen und die Liebe? Wie kann ich Den lieben, Den ich nur fürchten muß?

Als ich nun wieder die Augen erhob, sah ich in der Monstranz einen glänzenden Anker und neben dem Tabernakel noch einen. Dieser Anblick hinterließ einen freudigen Eindruck in mir.

Die vorige Woche sagte ein Priester, daß der Bischof gesagt habe, sie hätten die Andacht der Ehrenwache gutgeheißen, aber weil sie von einer Person (Barbara) kommt, die Strafgerichte angesagt, die nicht kommen, haben sie sie nicht genehmigt. Am Freitag wurde mir aber gesagt, ob man sich vielleicht ärgere, daß Er ein so langmütiger Gott sei? Noah habe einhundertzwanzig Jahre an der Arche gebaut, und man habe jubiliert, getanzt und drauflos geheiratet, bis die Sündflut hereingebrochen sei.

Vor achthundert Jahren habe die heilige Hildegard diese Zeit schon vorausgesagt, und vor fünfzig Jahren die Kinder in La Salette, durch Bernadette und Seine heilige Mutter, und in letzter Zeit die kranke Frau in Boulleret bei Paris. Sie alle hätten gelogen, wenn das, was du gesagt, erdichtet wäre. Wenn die Kirche wieder zum Sieg über alle ihre Feinde gelangen soll, müßten alle Glieder derselben ein neues Leben beginnen, vom Papst angefangen bis zum letzten Laien; denn überall sei der Weltgeist eingedrungen bis ins innerste Mark Seiner Kirche. Man suche nur möglichst schöne Einrichtungen und ein bequemes Leben. Nicht umsonst habe Er mir vor sieben Jahren gezeigt, welchen Weg ich jetzt gehen müsse, wenn ich Ihm gefallen wolle; keinen anderen nämlich, als den der Verachtung und Verdemütigung.


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