Im Westen nichts Neues / На Западном фронте без перемен. Книга для чтения на немецком языке



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Im Westen nichts Neues На Западном фронте без перемен Книга для

* * *
Das Grauen der Front versinkt, wenn wir ihm den Rücken kehren, wir
gehen ihm mit gemeinen und grimmigen Witzen zuleibe; wenn jemand stirbt,
dann heißt es, dass er den Arsch zugekniffen hat, und so reden wir über alles, das
rettet uns vor dem Verrücktwerden, solange wir es so nehmen, leisten wir
Widerstand.
Aber wir vergessen nicht! Was in den Kriegszeitungen steht über den
goldenen Humor der Truppen, die bereits Tänzchen arrangieren*, wenn sie kaum
aus dem Trommelfeuer zurück sind, ist großer Quatsch. Wir tun das nicht, weil
wir Humor haben, sondern wir haben Humor, weil wir sonst kaputt gehen. Die
Kiste wird ohnehin nicht mehr allzulange halten, der Humor ist jeden Monat
bitterer.
Und ich weiß: all das, was jetzt, solange wir im Kriege sind, versackt in uns
wie ein Stein, wird nach dem Kriege wieder aufwachen, und dann beginnt erst
die Auseinandersetzung auf Leben und Tod.
Die Tage, die Wochen, die Jahre hier vorn werden noch einmal
zurückkommen, und unsere toten Kameraden werden dann aufstehen und mit
uns marschieren, unsere Köpfe werden klar sein, wir werden ein Ziel haben, und
so werden wir marschieren, unsere toten Kameraden neben uns, die Jahre der
Front hinter uns: – gegen wen, gegen wen?
* * *


Hier in der Gegend war vor einiger Zeit ein Fronttheater. Auf einer
Bretterwand kleben noch bunte Plakate von den Vorstellungen her. Mit großen
Augen stehen Kropp und ich davor. Wir können nicht begreifen, dass es so
etwas noch gibt. Da ist ein Mädchen in einem hellen Sommerkleid abgebildet,
mit einem roten Lackgürtel um die Hüften. Sie stützt sich mit der einen Hand auf
ein Geländer, mit der anderen hält sie einen Strohhut. Sie trägt weiße Strümpfe
und weiße Schuhe, zierliche Spangenschuhe mit hohen Absätzen. Hinter ihr
leuchtet die blaue See mit einigen Wogenkämmen, eine Bucht greift seitlich hell
hinein. Es ist ein ganz herrliches Mädchen, mit einer schmalen Nase, mit roten
Lippen und langen Beinen, unvorstellbar sauber und gepflegt, es badet gewiss
zweimal am Tage und hat nie Dreck unter den Nägeln. Höchstens vielleicht mal
ein bisschen Sand vom Strand.
Neben ihm steht ein Mann in weißer Hose, mit blauem Jackett und
Seglermütze, aber der interessiert uns viel weniger.
Das Mädchen auf der Bretterwand ist für uns ein Wunder. Wir haben ganz
vergessen, dass es so etwas gibt, und auch jetzt noch trauen wir unseren Augen
kaum. Seit Jahren jedenfalls haben wir nichts Derartiges gesehen, nichts nur
entfernt Derartiges an Heiterkeit, Schönheit und Glück. Das ist der Frieden, so
muss er sein, spüren wir erregt.
»Sieh dir nur diese leichten Schuhe an, darin könnte sie keinen Kilometer
marschieren«, sage ich und komme mir gleich albern vor, denn es ist blödsinnig,
bei einem solchen Bild an Marschieren zu denken.
»Wie alt mag sie sein?« fragt Kropp.
Ich schätze: »Allerhöchstens zweiundzwanzig, Albert.«
»Dann wäre sie ja älter als wir. Sie ist nicht mehr als siebzehn, sage ich
dir!«
Eine Gänsehaut überläuft uns. »Albert, das wäre was, meinst du nicht?«
Er nickt. »Zu Hause habe ich auch eine weiße Hose.«
»Weiße Hose«, sage ich, »aber so ein Mädchen – «
Wir sehen an uns herunter, gegenseitig. Da ist nicht viel zu finden, eine
ausgeblichene, geflickte, schmutzige Uniform bei jedem. Es ist hoffnungslos,
sich zu vergleichen.
Zunächst einmal kratzen wir deshalb den jungen Mann mit der weißen
Hose von der Bretterwand ab, vorsichtig, damit wir das Mädchen nicht
beschädigen. Dadurch ist schon etwas erreicht. Dann schlägt Kropp vor: »Wir
könnten uns mal entlausen lassen.«
Ich bin nicht ganz einverstanden, denn die Sachen leiden darunter, aber die
Läuse hat man nach zwei Stunden wieder. Doch nachdem wir uns wieder in das
Bild vertieft haben, erkläre ich mich bereit. Ich gehe sogar noch weiter.


»Könnten auch mal sehen, ob wir nicht ein reines Hemd zu fassen kriegen – «
Albert meint aus irgendeinem Grunde: »Fußlappen* wären noch besser.«
»Vielleicht auch Fußlappen. Wir wollen mal ein bisschen spekulieren
gehen.«
Doch da schlendern Leer und Tjaden heran; sie sehen das Plakat, und im
Handumdrehen wird die Unterhaltung ziemlich schweinisch. Leer war in unserer
Klasse der erste, der ein Verhältnis* hatte und davon aufregende Einzelheiten
erzählte. Er begeistert sich in seiner Weise an dem Bilde, und Tjaden stimmt
mächtig ein.
Es ekelt uns nicht gerade an. Wer nicht schweinigelt, ist kein Soldat; nur
liegt es uns im Moment nicht ganz, deshalb schlagen wir uns seitwärts und
marschieren der Entlausungsanstalt zu mit einem Gefühl, als sei sie ein feines
Herrenmodengeschäft.

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