Abbildung 2.6. Client-Server-Architekturen
2.5.2 Kommunikationsprotokolle
F¨
uhrt man sich die Mannigfaltigkeit der Kommunikation von Rechnern ¨
uber
Rechnernetze bzw. die hierbei zu l¨
osenden Probleme vor Augen, so erscheint
es sinnvoll, das Gesamtproblem der Rechnerkommunikation in kleinere Teil-
probleme zu zerlegen. Dabei spielt die Modularisierung nach dem Prinzip
der funktionalen Abstraktion eine wesentliche Rolle. Hierbei werden komple-
xe Systeme in Teile zerlegt, die jeweils gewisse Funktionalit¨
aten zu erf¨
ullen
haben, die ¨
uber spezifizierte Schnittstellen genutzt werden k¨
onnen.
Im Weiteren sei das Telefon als Beispiel f¨
ur eine funktionale Abstrakti-
on kurz diskutiert. F¨
ur den Nutzer wird die Aufgabe
”
Sprachkommunikation
¨
uber Distanzen“ vereinfacht, indem er die Existenz des Telefonnetzes voraus-
setzen kann und sich nur mit der Schnittstelle befassen muss (dem Telefon).
Die Nutzung des Telefons ist nach einer gegebenen Spezifikation gew¨
ahrlei-
stet; d. h. der Nutzer muss nur wissen, dass ein W¨
ahlen einer Nummer (oder
das Sprechen in den H¨
orer usw.) bestimmte Auswirkungen hat (ohne dass er
Kenntnisse zur technischen Realisierung der Sprach¨
ubertragung ben¨
otigt).
Beim in der Informatik oft verwendeten Schichtenmodell bietet jeweils
eine (untere) Schicht der n¨
achsten (¨
ubergeordneten)Schicht gewisse Dienste
an (hierzu ist eine Schnittstelle spezifiziert, oft auch als Protokoll bezeichnet).
Die Funktionalit¨
at einer Schicht wird lediglich ¨
uber die Schnittstelle genutzt;
die Implementierung eines Moduls (bzw. einer Schicht) ist davon unabh¨
angig;
vgl. die entsprechende Diskussion in Abschnitt 2.4.1. Potenzielle Vorteile des
Schichtenmodells sind insbesondere die Vereinfachung komplexer Probleme
2.5 Rechnernetze
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und die Austauschbarkeit verschiedener Module (Schichten), was u. a. eine
technik- und herstellerneutrale offene Systemgestaltung erm¨
oglichen kann.
Als konzeptioneller Rahmen zur Rechnerkommunikation ist das ISO/OSI-
Modell (auch als ISO-Referenzmodell bezeichnet) hervorzuheben (ISO: Inter-
national Standardization Organization; OSI: Open Systems Interconnection).
Hierbei handelt es sich um eine Referenz-Schichtenarchitektur zur Standar-
disierung der Datenkommunikation, bestehend aus sieben Schichten mit de-
finierten Funktionalit¨
aten; vgl. Abbildung 2.7. Die unteren vier Schichten
bezeichnet man auch als Transportsystem, die oberen drei Schichten als An-
wendungssystem.
Rechner A
Rechner B
Datenübertragung
Anwendungsschicht
7
Application Layer
Darstellungsschicht
6
Presentation Layer
Vermittlungsschicht
3
Network Layer
Transportschicht
4
Transport Layer
Sitzungsschicht
5
Session Layer
Sicherungsschicht
2
Datalink Layer
1
Physical Layer
Physikalische Schicht
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